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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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verdienen!“
    Es war dieser Satz von Francis Garthers Bruder, der den immer noch regelrecht mitgezerrten Belian zunächst die Augen wieder öffnen ließ. Als die Szene natürlich immer noch existierte, blieb er stehen. Genauer gesagt riss er sich kraftvoll los.
    „Was erlauben Sie sich eigentlich!?“ Die beabsichtigte Resolutheit war nicht mitgekommen. Es war nur eine klägliche Nachfrage.
    Er wusste bereits, was er dort sah, aber es schockierte ihn dermaßen tief, dass er ins Taumeln geriet, als er den ersten Schritt machte.
    Auf jene Leute zu, die sich um die teilweise in der Frachtschleuse und teils auf dem Boden der Station befindlichen Kapseln gruppierten. Eine der Kapseln war offen und zwei weitere wurden beladen. Nein, vielmehr entladen! Die fünf Männer, die soeben gnadenlos von den Terranern niedergeknüppelt worden waren, hatten diesen Dienst leisten müssen.
    Gerade trat der Leutnant in der braunen Uniform höchstpersönlich auf den Aufmüpfigen ein, der seine Stimme zu heben gewagt und auch nach dem ersten Schlag nicht wie befohlen geschwiegen hatte. Und das, obwohl der Betroffene längst nur noch schrie und seinen Leib mit den aneinander geketteten Händen zu schützen versuchte. Gefallen war er weich, aber mehr auch nicht. Gegen die Misshandlungen boten Tote keine Unterstützung.
    Die anderen auf den Knien gehaltenen und gleichfalls blutenden Gefangenen sahen zu. Zwei Captains und ein Commander in zerrissenen, mit diversen roten und braunen Körpersäften verschmierten Uniformen taten nichts für einen der ihren. Sie hockten nur da wie Götzen und nahmen die sie gleichfalls treffenden leichteren Schläge hin, während der aschblonde Commander von den Wärtern fertiggemacht wurde.
    Ein weiterer leiser Schrei durchschnitt die Luft. Es war jedoch nicht der Commander, denn er bewegte sich nicht mehr. Der Jüngste der Gruppe begehrte nun gegen seine Bewacher auf, weshalb sich alle jetzt auf ihn konzentrierten. Die Terraner brüllten hasserfüllt und waren wie von Sinnen. Immer wieder fielen die Worte „Captain Abraham“ in Kombination mit an die Gefangenen gerichteten Schmähungen, die größtenteils unverständlich waren. „Bastard“, „Scheiße“ und andere waren aber natürlich dabei.
    „Beenden Sie das!“, hörte Belian sich von fern sagen. „Sofort!“ Er erkannte seine eigene Stimme nicht mehr wieder.
    „Das kann ich nicht.“ Stephen Garther war neben ihn getreten, beobachtete es und klang, als kommentiere er lediglich das Wetter und nicht diese sinnlose Gewalt.
    „Sie können und werden es tun, Commander!“ Obwohl er liebend gern explodiert wäre, sprach Belian ganz ruhig. War es bei William Heathen einst auch so gewesen? In jenem Shuttle der Madagascar, als die Männer der Timeless umgekommen waren? Heute würde es nicht so sein! Nicht während Belian hier stand! Er würde diesen Mistkerl von Schiffskommandanten zwingen, wenn er musste! Ein Leutnant wie dieser brutale Schläger unterstand einem Commander. So einfach war das.
    „Werde ich nicht, Monsieur Belian.“ Das klang jetzt langsam drohend. „Wollen Sie Mörder begnadigen und ihrer Strafe entziehen? Nach dem, was man Ihnen auch angetan hat? Mein Bruder ist ihretwegen psychisch schwer gestört und wurde von denen beinahe umgebracht! Ich werde daher nicht eingreifen! Das hier ist auch nicht Ihre Sache! Kommen Sie jetzt mit mir und halten Sie sich hier heraus!“
    Der nun auch gänzlich am Boden befindliche Leutnant aus Sirius kroch nur noch. Sogar beinahe noch über die daliegenden Körper in violetten Uniformen, die völlig leblos waren. Der geschundene jüngste Gefangene legte sich zu dem reglosen Commander und sogar auf ihn. Alles, um ihn zu schützen. Es war Ginnes Rosil.
    Etwas in Belian zerbrach. Er wusste nicht mehr, was er sagte oder tat. Den ihn aufhaltenden Stephen Garther schüttelte er ab und stieß mit sich überschlagender Stimme hervor: „Ist das die Terranische Föderation, die Sie Nouvelle Espérance schmackhaft machen wollen? Sie werden das jetzt beenden oder ich schwöre Ihnen bei Go… meinem Leben und meiner Ehre, dass ich mich weigern werde, mit meinem Vormund zu sprechen! Sagen Sie Admiral Yon oder wem auch immer, dass dies nicht die Welt ist, die hier irgendjemand haben will! Das ist etwas, das das Sternenreich ganz sicher auch getan hätte! Sie und alle Terraner wollen etwas Besseres sein und sind doch genauso schlimm wie Ihr Feind!“
    Während Commander Garther stehen blieb, als wäre er gegen eine

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