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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Rock verkriechen kannst!“
    Etwas berührte Belians linken Knöchel, während Pasco immer noch die unmenschlichen Geräusche von sich gab.
    Mit einer Beleidigung auf den Lippen machte Commander Garther einen Schritt vor und trat seinen gleichrangigen, älteren Kollegen aus Sirius auf die Finger.
    Diese Brutalität gegenüber dem glücklicherweise wieder zu sich gekommenen, fast zu Tode geprügelten Mann ließ Belian die Kontrolle verlieren. Er beabsichtigte, Stephen Garther aus seiner kochenden Wut heraus zu schlagen, aber der Terraner wehrte die Hand im letzten Moment gekonnt ab. Dafür kassierte der Siebzehnjährige eine Ohrfeige.
    „Wage es ja nicht! Ich bin dank meines zweiten schwarzen Gürtels in Karate besser als du!“ Beim ersten Zusammentreffen hatte der ältere Garther sich noch anders ausgedrückt. Mit dem damaligen Respekt war es jedoch vorbei.
    Die elektrisierten Militärangehörigen fassten auf ein Nicken ihres Vorgesetzten zu, noch bevor der erboste Belian auch nur ansatzweise darüber nachdenken konnte, ob er es denn darauf ankommen lassen wollte oder nicht.
    „Gehen wir, Monsieur! Ihr Orbitalgespräch wartet!“, forderte Belians Bewacher zum wiederholten Mal leidenschaftslos.
    Der Commander aus Sirius hatte zwar aufgeschrien, als seine Finger gequetscht worden waren, aber er versuchte es erneut und diesmal bekam er den vorhin unter gravierenden Konsequenzen zur Rettung Gerufenen mit seinen aneinander gefesselten Händen zu fassen.
    „Bitte, Mister! Bitte… Leutnant Pasco!“ Es war eine Belian teilweise unverständliche englische Bitte, wenigstens den Leutnant zu retten. Sie stand in dem zu ihm aufblickenden einen Auge. Das andere blieb geschlossen.
    Der jüngere Offizier hatte sich an den verwundeten Commander geschmiegt. Genauso wie einst ein zeitweise orientierungsloser, geistig verwirrter Julien Niven suchte Pasco Nähe. Hilfe von jemandem, der stärker war. Der ihn beschützen würde.
    Und wie stark musste der Vorgesetzte aus Sirius doch sein, dass er nach allem Gesehenen und ihm Zugefügten noch bei klarem Verstand war. Er hatte kaum noch Kraft, aber er hielt Ginnes Pasco fest und bat um dessen Leben.
    Wieder fegte Stephen Garther die Hand mit einem Tritt weg und bellte dabei: „… Francis!“ Dann nickte er seinen terranischen Untergebenen zu und diese begannen, Belian wegzubugsieren.
    „Lassen Sie mich los! Das ist Mord! Fahren Sie zur Hölle, Commander Garther! Nur über meine Leiche werde ich mit…“
    „Dürfte ich erfahren, was hier passiert ist?“ Der sich nähernde, schwankende Mann sprach leise, aber dennoch fest.
    „William!“, entfuhr es Belian und ihn durchflutete grenzenlose Erleichterung.
    „Captain Heathen…“ Im Gegensatz zum ranghöheren Offizier sprach Francis Garthers Bruder Englisch.
    Der ehemalige Leutnant der Madagascar, der sich auf eine Krücke stützte,blickte zunehmend finster, als er ins Bild gesetzt wurde. Wie der sich schon unterstützt wähnende Belian dann jedoch äußerst drastisch vor Augen geführt bekam, hatte er sich getäuscht.
    Nach einem klaren englischen Befehl ließ die terranische Wachmannschaft Belian los. Der zuständige braun gekleidete Leutnant salutierte vor Heathen und begann dann damit, Frede, die beiden fremden Männer und auch Pasco wieder zur Arbeit anzutreiben! Nur den zu schwer verletzten Commander ließen die Leute liegen, was aber keineswegs hieß, dass sie ihn ignorierten. Ein Fluch hier, ein Stoß da, ein Tritt dort.
    Und Heathen schaute genauso zu!
    „William…“, klagte Belian ihn mit einem regelrechten Hauch an.
    „Was Sie begreifen müssen, ist…“ Der frohlockende Stephen Garther hatte sich wieder unter Kontrolle und siezte Belian jetzt erneut wie sonst. „… dass Captain Heathen…“
    „Was ich tue oder lasse, ist meine Angelegenheit, Commander Garther. Ich schlage vor, Sie warten im Shuttle. Ich werde Etienne ins Kommandantenbüro begleiten.“
    Der Jugendliche biss die Zähne zusammen und ging bewusst in die Offensive. Er eilte zu dem noch immer nicht wieder zum Aufstehen fähigen Ginnes Pasco. Der dunkelhaarige Leutnant aus Sirius fuhr zusammen und wandte das blutverkrustete Gesicht ab, als er bemerkte, dass er das Ziel des herankommenden vermeintlichen Terraners war, der ihn nur stoßen und schlagen würde wie die anderen. Die nun aufgerissene Jacke des nach Erbrochenem und noch Schlimmerem stinkenden Gefangenen hatte einen Oberkörper entblößt, von dem kaum noch ein Zentimeter seine ursprüngliche

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