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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Blitzableiter.
    Außerdem wusste Yon längst, dass er vorhin indirekt Lügner genannt worden war.
    „Natürlich empfinde ich tiefstes Beileid für Ihren Verlust. Ich dachte, das wäre Ihnen längst klar.“
    Belian schnaubte. Wer es glaubte! Yon war nur an Terra und vielleicht noch an einem Commodore Yon interessiert! „Was wollen Sie von mir?“ Er wollte in Ruhe trauern, und bis zu seinem achtzehnten Geburtstag konnten sie ihm das wohl kaum verwehren.
    Das Gesicht kurz zur Seite drehend und eindeutig eine Grimasse schneidend gab Yon Antwort. Stephen Garther schaffte es nicht ansatzweise, genauso zurechtweisend zu klingen, obwohl der arrogante Commander es sehr versuchte.
    „Auskünfte, die uns bei den Verhandlungen mit dem Adelsrat behilflich sein werden.“ Kein einziges überflüssiges Wort und ein eindeutiges Einkalkulieren von Belians Kooperation.
    Für einen Moment sah der junge Einheimische sich wieder in der Bibliothek auf Gut Auvergne vor seinem verbrecherischen Vormund stehen. Auch dort war er der Autorität entschieden begegnet. Hier mochte es ihm den Tod einbringen wie Louise, aber das interessierte ihn nicht. Yon hatte kein Recht, irgendetwas von ihm zu fordern.
    „Sie täuschen sich, wenn Sie meinen, ich wäre Ihnen behilflich. Ich würde eher vom Beitritt zur Terranischen Föderation abraten als ihn zu befürworten, wozu auch Sie mit Ihren Befehlen beigetragen haben, Monsieur Yon. Leute, die hohle Phrasen über Ehre und ähnliche hochtrabende Dinge dreschen, gibt es auf Nouvelle Espérance auch mehr als genug.“
    Diesmal stieß Garther einen Protestschrei aus und wäre fast auf Belian losgegangen, aber sein Vorgesetzter hielt ihn barsch davon ab und forderte eine verbale Bestätigung dessen, was er Belian bereits angesehen hatte.
    Abgehackt und wie unter Protest stieß der Commander die englischen Worte hervor, und endlich war der terranische Oberkommandierende wütend genug, um die Maske endgültig fallen zu lassen.
    „Die Föderation repräsentiert mehr Ehre und Respekt, als Sie jemals erahnen können! Sie mögen uns mit dem Sternenreich vergleichen, aber wir sind nicht so! Wir sind keine hinterhältigen Verräter, sondern wir stehen stets aufrichtig zu unserem Wort! Sie wollen wegen Ihres jugendlichen Alters und Ihrer Ausnahmesituation bloß nicht über Ihren Tellerrand hinausblicken. Solcher Trotz und Ihre gesamte Haltung sind eigentlich eines Offiziers unwürdig, aber Sie haben sich bereits einmal als einer ausgegeben und man hat es Ihnen abgekauft. Was der bezüglich Ihrer Person keineswegs nüchtern denkende Captain Heathen jedoch genau wie Sie leider nicht begreift, ist, dass wer unseren Pass bekommt, auch etwas dafür tun muss. Terra hat nichts zu verschenken. Wir führen einen Krieg gegen die Vernichtung der Terranischen Föderation, und dafür brauchen wir Mannschaften. Wir retten Ihr Leben, ja wir geben Ihnen sogar eine neue Heimat für einen Neuanfang und Sie verweigern uns jede schuldige Dankbarkeit!“
    „Ich bin Ihnen überhaupt nichts schuldig, Monsieur!“ Belian wollte ihren Pass nicht einmal haben! Er und ein Bürger Terras, soweit kam es noch!
    „Ist das Ihr letztes Wort?“
    „Ja.“ Mehr würde er dazu nicht mehr sagen. Sollten sie sich ihre Föderation doch sonst wohin schieben!
    „Wie Sie meinen.“ Yon winkte dem rangniederen Offizier, der über das rasche Einlenken des Vorgesetzten gleichfalls sehr überrascht war.
    Irgendetwas warnte Belian jedoch vor einem Hinterhalt. Wenn sogar der unsympathische Commander dachte, es sei noch nicht alles gesagt, dann würde sicher noch etwas kommen.
    „Ach so, Monsieur“, begann Francis Garthers Bruder prompt mit der Wiedergabe einer letzten Bemerkung an der Tür, und sein Gesicht hellte sich auf, während er übersetzte. „… es wird Sie als betroffenes Opfer vielleicht interessieren, dass die Hinrichtung der Verbrecher aus Alpha Centauri und Sirius gestern Abend abgeschlossen wurde.“
    Der Übersetzer legte eine kürzere Pause ein als der englischsprachige Commodore, was dem Effekt dennoch nicht gänzlich abträglich war. Belians schlechtes Gewissen schlug nämlich trotz der Trauer mit Wucht zu. Captain Frede, seine beiden Kollegen aus Sirius und die restlichen Gefangenen aus Alpha Centauri waren ermordet worden!
    „Sind Sie eigentlich schon im Schiffsgefängnis der Berlin gewesen, Monsieur? Es ist eigentlich Ihre Verantwortung. Sie haben schließlich gestern Commander Delaignes zweite Kapitulation angenommen, nachdem er

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