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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Gesundheit die Wiederaufnahme des Dienstes ermöglicht. Er hat sie in seinen Stab geholt und angeordnet, dass nur Kristian und Julien hier auf der Hilfseinheit bleiben sollen! Und jetzt auch noch das mit dir…“
    Ohne dass vorher angeklopft wurde, schwang die Tür auf und Commodore Yon kam herein. Bei diesem war ein Stephen Garther, der beim Eintreten übersetzte und den abrupt verstummenden und aufspringenden Heathen schier erdolchte.
    „Wünschen Sie, die Befehle eines Vorgesetzten infrage zu stellen, Captain? Sie wissen sehr genau, dass das Militär kein Wunschkonzert ist.“ Paradoxerweise übersetzte der mordlüsterne Commander sogar die an Heathen gerichteten englischen Worte für Belian ins Französische, um den in straffer Haltung dastehenden, reglosen Captain damit zu erniedrigen.
    Der dunkelhäutige Commodore sah verärgert aus. Wortlos hieß er Garther schweigen, und der Commander gehorchte.
    Nun bekam auch Heathen von Yon auf Englisch seine Abreibung, die diesen beschämt dastehen und die ganze Zeit über den Mund halten ließ. Erst am Ende flüsterte der Captain: „Ja, Sir“, und hob die rechte Hand zur Stirn.
    „Bis nachher, Etienne, und sei vorsichtig!“ Diese an sich unerlaubte französische Mahnung des ranghöheren Kontrahenten ließ Stephen Garther hässlich grinsen und wohl schon überlegen, wie und wann er Yon diesen absichtlich begangenen Fauxpas des Captains wohl erzählen sollte.
    Belian nickte Heathen nur zu und begann schließlich trotz aller Lethargie, die Utensilien wegzupacken. Die Papiertücher mit den entfernten Nissen und den Kamm, der seine Arbeit heute Abend nicht ganz getan hatte. Der Patient ignorierte die zuletzt gekommenen Terraner, und das wurde nicht hingenommen.
    Yon sprach eindeutig tadelnd und Garther kommandierte: „Lassen Sie das und setzen Sie sich!“
    Obwohl die Trauer um Louise allgegenwärtig war, fand Belian dennoch die Gelegenheit, das Echo von Heathens Emotionen in sich nachhallen zu lassen. Auch er selbst hätte wohl das Recht sauer zu sein, wenn es ihn denn interessiert hätte, was sie mit ihm machten. In etwas mehr als sechs Wochen war er bestimmt nicht mehr am Leben. Momentan dachte der Siebzehnjährige nur in der Gegenwartsperspektive und daher kurzfristig. Trotzdem gestattete er sich, weiterzumachen. Einfach weil es sie ärgern würde und sie nicht das Recht hatten, ihn herumzukommandieren.
    Nach der Reinigung des Kamms im Waschraum waren die Offiziere leider immer noch da. Schweigend und auf eine gewisse Art bedrohlich. Ihre schlechte terranische Seite nach außen kehrend.
    „Wollen Sie sich jetzt nicht vielleicht doch setzen?“, forderte Yon durch Garther. „Meine Zeit ist leider nicht unendlich, auch wenn Sie das vielleicht annehmen mögen!“
    „Ich nehme gar nichts an, sondern mir ist einfach nicht danach, mit Ihnen zu sprechen, Monsieur. Sie scheinen das jedoch nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, was ich sehr bedaure.“
    Er sollte verdammt sein, wenn er vor jemandem Respekt hatte, der private Gespräche belauschte und auch sonst widerwärtig war. Der Commodore mochte ein Schachspieler alias Stratege sein, aber er war doch trotzdem wie der Duc d’Auvergne!
    Der Commander war so perplex über so viel gleichgültige Frechheit, dass er erst gar nicht dolmetschen konnte.
    Yon steckte den Treffer einfach weg, als er schlussendlich doch informiert wurde.
    „Sie sind außer sich, Monsieur Belian. Ich bedaure sehr, so handeln zu müssen…“
    „Tun Sie nicht, und wir beide wissen es! Fangen Sie nicht an wie der Mann, der einst mein Vormund war!“, fuhr Belian dem hier vermittelnden Bruder seines ehemaligen Leidensgefährten über den Mund, als der Kerl das Englisch verständlich wiedergab.
    Die darin enthaltene Kälte ließ Stephen Garther schlucken, aber er gehorchte weiter seinen geltenden Befehlen, generell als Übersetzer zu dienen.
    „Ich bin weder ein Mörder noch handle ich irrational!“, ließ Yon jetzt doch zornig ausrichten. Der direkte Vergleich mit dem ehemaligen Vormund seines jungen Gesprächspartners behagte ihm gar nicht.
    „Irrational ist für Sie, was Sie nicht verstehen können. Der Duc handelte aus seiner Sicht völlig logisch, wenn man von der Kleinigkeit des Mordes an meiner Schwester Louise absieht, den Sie übrigens gerade nicht einmal bedauerten, wie ich sehr genau zur Kenntnis genommen habe!“ Belian schaffte es, sich beherrscht zu äußern und benutzte lediglich den Inhalt seiner scharfen Sätze als

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