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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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doch etwas! Schlag mich, tritt mich, beschimpf mich! Du wolltest Jeffrey und uns vor der Schleuse retten und warst bei dir zu Hause immer so gut zu uns, aber ich habe dich verkaufen müssen! Einfach weil es keinen anderen Weg gab! Du musst uns nach Sol begleiten, sonst bist du tot! Dieser irre Scheißkerl, der dich zeugte, hat deine Schwester auf dem Gewissen und geschworen, dir den Staatsschutz auf den Hals zu hetzen, damit man dich auch noch umbringt! Du musst mit uns kommen, und ich habe gebettelt, gefleht… gedroht… damit dies nicht geschieht! Damit du Zivilist bleiben darfst!“
    Das Kämpferische in der Stimme wich der Resignation.
    „Und alles… alles, was Commodore Yon dazu sagte, war: Er bedaure dies außerordentlich, aber hier in der Flotte gäbe es keine Zivilisten. Julien sei eine, ich zitiere wörtlich: ‚höchst unrühmliche Ausnahme’. Außerdem würden auch schon erste Verhandlungen mit Nouvelle Espérance laufen, damit bei einem etwaigen Föderationsbeitritt umgehend achthundert Rekruten hochgeschickt würden, um unsere Toten teilweise zu ersetzen! Er… er… nannte dich… ‚einen von vielen’. Die… diese bei… beiden Bastarde aus Sirius, sie… sie haben dir… den Hals… ge… gebrochen!“ Heathen stotterte am Ende nur noch.
    Da der Captain irgendetwas von ihm wollte, zwang Belian sich dazu, ihn anzusehen. Sich zu erinnern, was gerade gesagt worden war. „Warum sollte ich dir wehtun wollen?“
    „Etienne…“ Sein Besucher konnte es nicht aussprechen. In seinen Augen stand die Qual. Schließlich würgte er heraus: „Begreifst du überhaupt, was ich sage?“
    Schon wieder musste Belian nachdenken. Das jüngst irgendwo Abgespeicherte erneut hervorkramen. „Ihr wollt mich in eure Uniform stecken. Wie ACI.“
    Heathen zuckte zusammen, aber er widersprach nicht. Stattdessen murmelte er nur: „Der Dienst im All ist gefährlich und hart. Immer schon. Er hat nichts mit Romantik zu tun. Es gab noch nie genug Bewerber, weshalb immer schon zwangsverpflichtet wurde. Bis hoch in den Leutnantsrang. Alle vom Generator bestimmten Abiturienten müssen einen Offizierseignungstest machen. So wie Julien und Kristian. Diejenigen, die es schaffen, kommen, wie es bei ihnen gewesen ist, auf die Akademie, der Rest in die Unteroffiziersschulungen für den Brückendienst und ähnliche gehobene Verwendungen. Was meinst du, wie wir uns die restlichen Leute holen müssen?“
    Heathen konnte vor Emotion kaum weiterreden.
    „Nur warum du? Warum ausgerechnet du? Sicher, du bist intelligent und könntest es garantiert zum Unteroffizier oder gar bis zum Leutnant bringen, wenn du dich anstrengst, und sie dich je den Eignungstest für den Offiziersdienst machen lassen, aber es ist dennoch unfair! Wir dürfen es nicht tun, doch Yon sagte seelenruhig, dass Wega und Orion sicherlich gerne zugreifen würden, falls wir darauf verzichten, dich zu vereidigen. Diese beiden Mistkerle von Vorgesetzten würden dem Commodore deine Überstellung an sie befehlen! Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg und ich verfluche den in jener Beziehung genauso hartherzigen Mister Yon dafür, dir dies beibringen zu müssen! Du hast es doch schon schwer genug und noch dazu den letzten Rest Familie verloren, der dir noch etwas bedeutet hat! Glaube mir, ich bin bei dem Gespräch, das ich auf der Raumstation mithören durfte, fast ausgerastet!“
    Damit der Captain sich nicht so maßlos aufregte, meinte Belian gleichmütig: „Der Militärdienst ist mir egal, William. Mir ist alles egal. Du fühlst wegen Captain Abraham genauso wie ich, also verstehst du es.“
    Dem Terraner schossen die Tränen in die Augen, als er nach der Bemerkung so unvermittelt von seiner eigenen immensen Trauer getroffen wurde. Schließlich gab er zurück:
    „Es darf dir nicht egal sein! Du musst versuchen, schnellstmöglich Englisch zu lernen und wenigstens Unteroffizier zu werden! Das Dasein in den Mannschaftskabinen im Heck stehst du nicht durch! Ich habe gefleht und gebettelt, dass du wenigstens zu mir auf die Island darfst, aber der Commodore hält das für wenig sinnvoll, weil ich dich nicht neutral beurteilen, geschweige denn hart genug rannehmen würde und außerdem in Orion oder Terra sowieso ein anderes Schiff erhalten werde. Einen Kreuzer, wie ich annehme. Korvetten werden von einem Commander befehligt. Daher hat der Commodore vor, dich persönlich auf unserem Flaggschiff zu vereidigen! Dorthin werden auch Andi und Francis versetzt, sobald ihre

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