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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Vietnam und nicht unsere Raumstation!’, versuchte er sich selbst zu versichern, aber trotzdem hatte sich ihm ein geschocktes Keuchen entrungen. Die Menschenmasse verursachte bei ihm sofort seinen Rückfall! Auch wenn sie diesmal aus sehr viel Braun und nochmals ebenso viel deutlich unterscheidbarem dunklem und hellem Blau bestand.
    Alle Terraner, Orioner und Weganer schwiegen. Man hätte eine Stecknadel hören können, wenn denn eine gefallen wäre, als er mit Commander Garthers Hilfe aus dem Shuttle stieg.
    Es mochten keine zig Hundert sein, aber dennoch viele. Zweihundert, dreihundert, vielleicht sogar vierhundert. Alle in den Galauniformen ihrer jeweiligen Nationen. Mit den Auszeichnungen, ihren Kappen und sogar mit bis ins Kleinste geputzten Schuhen.
    Außer dem verspäteten Shuttle von der Berlin gab es hier jedoch weit und breit kein einziges Kleinraumschiff, obwohl das hier doch ein Träger war. Stattdessen waren nur Menschen und ein mit einer Belian unbekannten schwarz-rot-blauen, mehrere Sterne aufweisenden Fahne geschmückter Sarg vorhanden.
    Ob sie da wirklich den doch kaum mehr existenten und höchstens aufzuwischenden Rest von Commander Abraham gesammelt hatten?
    Das war ein hässlicher Gedanke, aber der junge Zivilist konnte sich nicht anders als mit solchem Sarkasmus gegen seine aufsteigende Erinnerung wehren, die ihn schließlich wie angewurzelt innehalten ließ.
    „Ich kann das nicht! Es tut mir schrecklich leid, aber…“ Ihm versagte die Stimme, und er drehte sich um, um wieder in das kleine Raumschiff zu steigen. Lieber noch ein Flug damit als das hier! Sogar die Gegenwart aller Leute, vor denen er sich blamierte, indem er sein Unvermögen und seine Feigheit zur Schau stellte, war ihm egal.
    Commander Stephen Garthers wieder einsetzender Griff war fest und unnachgiebig. Überrascht schrie Belian leise auf und trachtete danach, sich zu befreien. Sie konnten ihn nicht dazu zwingen! Er war kein Soldat und kein Terraner! Er sollte gar nicht hier sein!
    „Lassen Sie mich los!“ Es klang schrill, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. Hatten Hangars von Raumschiffen auch Luftschleusen? Sie mussten wohl, denn irgendwie kamen schließlich auch die landenden Raumschiffe rein! Darin konnte man Menschen umbringen, bis die Kammern vor Blut troffen!
    Als er in seiner Not gegen den sich auf die Lippe beißenden Commander aufbegehrte, kam endlich dessen Ablösung heran. Der Grund, weshalb Stephen Garther diese vermeintliche Grausamkeit beging.
    Für Belian manifestierte sich das Ganze in zunächst einer und dann in zwei Händen, die sich auf seine rechte und kurz darauf auch auf seine linke Schulter legten.
    „Es gut ist, Etienne.“ Die Identität des von den eigenen Emotionen geplagten und dadurch heiseren Mannes war nur zu erraten, aber nicht klar zu identifizieren. Andreas Maitland hatte selten mit ihm gesprochen und eigentlich nie Belians Vornamen gesagt. Das immer noch schwer verständliche Französisch war das Einzige, das nach wie vor mit früher gemeinsam war.
    „Bitte lass mich dir beistehen, so wie du mir beigestanden hast.“ Noch immer war Francis Garthers Stimme dünn und gebrochen. Er benötigte seinerseits die kurze handfeste Unterstützung seines älteren Bruders Stephen, aber er war gekommen. Wegen dem, was Belian in der Rettungskapsel für ihn getan hatte, als er vor Furcht ausgerastet war.
    Der junge Zivilist drehte sich nach einigen langen Momenten, in denen er die Kraft sammeln und sich dafür fassen musste, zu den beiden um. Commander Garther gab den Arm endgültig frei. Genau wie jeder andere war er erschüttert. Natürlich wusste die ganze Flotte Bescheid, und der Angehörige eines der sechs Geretteten hatte sogar mit am meisten von allen Rettern gesehen, aber die Massierung der hier erstmals wieder zusammengetroffenen fünf Folteropfer war für alle Flottenangehörigen der Föderation, ganz gleich von woher sie kamen, ein Schlag. Das sechste hatte nicht kommen können und es auch nicht gewollt.
    „Komm mit uns. Wir dir helfen.“
    Für Maitland war der Junge von Nouvelle Espérance einer der ihren und genauso für den jüngeren Garther, der selbst unter dem Einfluss starker Antidepressiva stand.
    Noch immer brach in der riesigen Menge kein einziger Mann die Stille.
    Alle schwiegen, von einem Admiral Moores abwärts bis hin zum jüngsten als Reinigungskraft arbeitenden Crewmitglied der Vietnam.
    Auch für die vier Leutnants war es schwer, jetzt wieder in voller

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