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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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wenigstens keine solche wie diese hier oder die des Vereinigten Sternenreiches! Sein Volk war immer unabhängig gewesen. Es würde auch in diesen Zeiten einen eigenen Weg gehen!
    Der Admiral führte die Hand zur Mütze. Genauso seine beiden Stellvertreter. Diesmal wiederholte keiner die Bewegung, außer den Männern um Belian herum. Deshalb hatte Francis Garther seine rechte Hand gebraucht. Andreas Maitland mochte womöglich das Protokoll brechen, indem er seine Linke auf Belians Schulter ließ, aber man sah es ihm nach. Die gebrochene Rechte trug der Commander sowieso in der Schlinge.
    Nach der Geste machte der Admiral eine Bemerkung, die der blonde Leutnant auf Belians linker Seite erstickt für den französischsprachigen Ortsansässigen übersetzte: „Willkommen zurück, Messieurs. Ganz gleich, ob Sie in Grenne dabei waren oder nur stellvertretend für jemanden stehen, der dabei gewesen ist.“
    Der Admiral sah einen Etienne Belian gar als Ersatz für den seit letzter Nacht noch zusätzlich verletzten Kristian Jasko an. Hoffentlich nur rein zahlenmäßig, wie dem Jugendlichen panisch durch den Kopf schoss. Stephen Garther hatte dem ehemaligen Kapselgenossen seines kleinen Bruders doch versichert, dass Terra ihn nicht in den Militärdienst zwingen würde! Und jetzt auf einmal doch?
    Das Händeschütteln, das jetzt überraschenderweise einsetzte, erwischte Belian eiskalt, denn er verpasste seinen Einsatz nach Maitland.
    Als der Admiral aus Orion vor ihm stand, fuhr er erschrocken zusammen und begriff, dass Terra ihn hiermit doch rekrutierte. Er würde seine Heimat nicht wiedersehen und in die Ferne verschleppt werden. Genauso gegen seinen Willen wie ein Julien Niven vor acht Jahren in Sol die Navyakademie hatte besuchen müssen. Es nahm Belian den Atem und die Fähigkeit, in das faltige Gesicht des altgedienten Veteranen zu schauen. Den Stoß des Commanders von der Madagascar ignorierte der eingeschüchterte Angesprochene wie betäubt. Terra war um keinen Deut besser als Alpha Centauri!
    Wegen dieser Befürchtungen sah er die Schatten nicht, die für einen Moment über die Gesichter von Admiral Moores und seinen Gefolgsleuten liefen. Auch nicht die Wut in ihren Augen, die sich nicht gegen ihn richtete.
    Als der dunkelblau Uniformierte aus Orion das Wort an Belian richtete, übertrug Leutnant Garther die Antwort. „Sie müssen keine Angst haben, Monsieur. Sie sind in Sicherheit, und ich möchte Ihnen nur die Hand geben.“ Früher auf Nouvelle Espérance hatte der ehemalige Stabsoffizier für seine Kameraden immer genauso wörtlich übersetzt.
    Mit mühsamer Beherrschung hob Belian den Blick wieder und fand nur noch Mitgefühl aufseiten seines Gegenübers vor. Der Mann bedauerte ihn lediglich! Deshalb streckte das geborgene Opfer zögerlich die Hand aus und erwiderte die Geste.
    Der stellvertretende Oberkommandierende aus dem Wega-System folgte, und zuletzt der dunkelhäutige Commodore. Yons Händedruck währte am längsten, auch wenn der Terraner genauso übervorsichtig zufasste wie seine beiden Kollegen.
    Francis Garther war der letzte der fünf anwesenden, vorgestern geretteten Kapselinsassen. Anschließend nahm die Trauerfeier ihren Lauf.
    Der ihm peinlicherweise verbundene Leutnant, der gar nicht wusste, wohin mit all seiner Dankbarkeit, wollte sogar das Lied übersetzen, das ein vorgetretener Julien Niven mit der Mütze in der einen Hand, geschlossenen Augen und unter Tränen sang. Es war Commander Abrahams Lieblingssong gewesen. Der ältere der beiden Leutnants, die genau wie der Ermordete Commodore Leals Stab angehört und den Ermordeten deshalb schon vor der Schlacht von Grenne und der Folgezeit gekannt hatten, berichtete vorher mit stockender Stimme, von William Heathen darum gebeten worden zu sein. Früher hatte man sich laut Angabe des invaliden Leutnants auf der Europe über den kitschigen Text des Stückes amüsiert, was Belian natürlich nicht beurteilen konnte. Er hatte Francis Garther nämlich den Mund verboten, um ausschließlich das Lied zu hören. Der einarmige Leutnant hätte sich ohne Heathens Bitte niemals so exponiert, verhaspelte sich anfangs auch dreimal aus Schüchternheit und brachte das Lied nach einem sehr respektablen Mittelteil nur unter größter Mühe und schief zu Ende, weil er da hemmungslos weinte.
    Der frisch beförderte Captain sprach Belian aus der Seele, als er mit Unterstützung eines unverletzten, jüngst von Planet Nouvelle Espérance ausgeflogenen Unteroffiziers der

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