Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
Vom Netzwerk:
Uniform hier zu stehen. Nur dass zwei von ihnen keine Leutnants mehr waren. Der unter Schmerzen gehende Maitland, der einer von Belians vorsichtigen Führern war und sich bei dem Kampf in der Luftschleuse einen Arm gebrochen hatte, war seit gestern Commander. Er geleitete zusammen mit Leutnant Garther das jüngste Mitglied ihrer Gemeinschaft zum wartenden CaptainHeathen. Der älteste ehemalige Subalterne hielt sich am still weinenden Julien Niven fest.
    Hinter den Männern standen diejenigen, die von den vor zwei Jahren auf Planet Nouvelle Espérance eingetroffenen Unteroffizieren und Männern der Madagascar noch übrig waren. 45 von 219. Plus fünf der ehemals sechs Offiziere machte das genau 50. 49 jener 50 Überlebenden waren jetzt hier, um Commander Abrahams zu gedenken. Ihrem Anführer.
    Julien Nivens Gruß bestand nur aus einem Blick, der prompt niedergeschlagen wurde, als Belian ihn erwiderte. William Heathen reichte ihm die Hand, während der Zivilist bei den geretteten Offizieren stehen blieb. Dann wandte der Jugendliche sich von Andreas Maitland gesteuert um. Sein Platz war nicht genau in der Mitte, aber vorn.
    Bei ihnen, die mehr oder weniger genauso schwer verletzt und traumatisiert waren wie er. Die meisten sogar noch schwerer. Darüber konnten auch die teilweise vorgenommenen Beförderungen und das ihnen verliehene zusätzliche Metall an der jeweiligen terranischen Galauniform nichts ändern. Genauso wenig wie die Anwesenheit aller Verbündeten des ganzen Universums.
    Sie sechs hatten die Hölle durchlebt. Niemand außer ihnen hatte so viel mitmachen müssen. Genau deshalb hatte Commander Stephen Garther den jungen Zivilisten auch nicht weiter begleitet. Er stand stattdessen bei vielen Offizieren, die aus allen drei Föderationsnationen kamen.
    Diese Einigkeit wurde auch von den Admirälen demonstriert, die allein und ohne ihre jeweiligen Stabsoffiziere vortraten. Ein dunkelblau gekleideter, hellhäutiger Mann mit einem einzigen dicken und so vielen dünnen schwarzen Streifen, wie Belian noch nie gesehen hatte, war der Anführer. Er mochte sogar noch älter sein als der stellvertretende Oberbefehlshaber der feindlichen Flotte es gewesen war, aber er hielt sich gerade. Sogar noch in einem Alter um die siebzig.
    Rechts und links von ihm gingen ein Commodore, der wesentlich jünger war und ein Rear Admiral. Beide waren über fünfzig und hatten einen dunkleren Teint als ihr Vorgesetzter, wobei der Hautton des rangniedrigsten in der braunen Uniform Terras sogar die Farbe des Stoffes noch deutlich überbot. Der Hellblau Tragende musste aus Wega sein. Selbst jemand, der auf Nouvelle Espérance ständig draußen briet, erreichte niemals diese perfekte Sonnenbräune, wie Belian absurderweise sinnierte. Er selbst war auch nur halb so vollkommen, obwohl sein Genotyp dem seines Heimatplaneten voll entsprach. Immerhin wurde er jedoch nie ganz so blass wie der durchschnittliche Terraner.
    „Captain Heathen.“ Der bewegt aussehende Admiral aus Orion hatte ein dunkles, voll klingendes Organ.
    Als wäre es ein verabredetes Zeichen gewesen, rührten sich die Terraner um Belian herum und froren dann ein. Maitlands Hand bohrte sich fest in die Schulter des Siebzehnjährigen, aber im Gegensatz zu Garther ließ er seine Seite nicht los.
    Der zerschlagene blonde Leutnant, der links stand, tat es hingegen. Warum, das wurde Belian klar, als Heathen in der Muttersprache Terras mit bebender, aber dennoch klar vernehmbarer Stimme etwas Formales erwiderte, in dem ‚Madagascar’, ,Grenne’ und ‚Admiral’ enthalten waren.
    Daraufhin rissen sich auch die drei Oberbefehlshaber zusammen und mit ihnen mehrere Hundert ihrer Leute. Ganz gleich, wo sie standen.
    Es war eine gänzlich andere Atmosphäre als bei der vorgestrigen Hinrichtung auf der Raumstation. Kein greifbarer Hass auf irgendwen, sondern stattdessen Fassungslosigkeit, Feierlichkeit und kollektive Trauer. Außerdem war dies eine Gemeinschaft. Die Farben waren nicht klar getrennt. Weganer standen zwischen Orionern und dazwischen wiederum die heute als Gastgeber agierenden Terraner von der Vietnam.
    ‚Commander Garther hatte doch irgendwie Recht!’ Das war schwer hart einzusehen, aber der Verhaltensvergleich der Leute mit denen in der der Flotte der selbst erklärten Allianz zeigte wirklich sichtbare Unterschiede auf. Trotzdem wollte Belian sich keinesfalls vorstellen, hier stünde noch irgendeine vierte Farbe. Nouvelle Espérance brauchte keine eigene Navy oder

Weitere Kostenlose Bücher