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Die neue Menschheit

Die neue Menschheit

Titel: Die neue Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chad Oliver
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andere Geschichte.«
    »Es wäre eine Geschichte mit einem bösen Ende.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Wir haben es schließlich auch geschafft! Es könnte eine Geschichte mit einem anderen Ende werden. Das ist es, was wir wissen müssen. Was sind die echten Alternativen? Was könnte sonst aus uns werden? Müssen wir sein, was wir sind, oder gibt es andere Möglichkeiten?«
    Varnum schluckte. »Ich glaube, Sie meinen es ernst. Das macht mir ganz schön Angst! Sie wollen hier in einem weichen Sessel sitzen, während ein Rudel geistloser menschlicher Tiere sich auf einem fremden Planeten durchschlägt? Als Experiment? Und Sie bilden sich ein, das sagt mir zu?«
    Ira Luden seufzte. »Ich glaube, es könnte Ihnen zusagen, wenn Sie Zeit hatten, es sich in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.«
    »Warum sollte es?«
    »Weil es die absolute Herausforderung ist, Varnum. Es ist eine Chance, noch einmal ganz von vorn zu beginnen, wenn noch alle Möglichkeiten offen sind. Wenn es funktioniert, können Sie alles sein.«
    Varnum schnaubte. »Oder nichts.«
    »Das ist unwahrscheinlich. Sie sprachen davon, zu geistlosen Tieren zu werden. Doch das wäre nicht so. Sie hätten denselben Verstand wie jetzt auch – und es ist ein bewundernswerter Verstand, wenn Sie erlauben, daß ich das sage. Sie könnten weiterhin denken, vernünftig denken, wohlgemerkt, und planen. Nur erinnern würden Sie sich nicht.«
    »Ich wäre eine Nummer, eine Null. Ich würde nicht einmal wissen, wer ich bin. Das ist Konditionierung, Ira – das Ende von allem. Ich bin dagegen. Ich lasse es nicht zu. Ich werde …«
    »Beruhigen Sie sich! Sie haben meinen Vorschlag ja noch gar nicht gehört. Werden Sie mir zuhören?«
    Varnum ging in dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer hin und her. Er kam sich wie ein Tier im Käfig vor. »Ich werde zuhören, aber das ist auch alles!«
    »Sie würden weiterhin Ihr Hirn, Ihren Verstand haben – aber auch noch etwas anderes. Etwas vielleicht viel Wertvolleres. Sie hätten alles, was die Natur dem Menschen gegeben hat – alles, was nicht ein Produkt jener besonderen Art von Konditionierung ist, die wir Kultur nennen. Sie sagen immer wieder, daß Sie die Konditionierung ablehnen.« Ira lächelte. »Nun, dies ist Ihre Chance.«
    »Großartig. Sie setzen mich dort ab mit nichts als einem Sack voll Instinkten.«
    »Manchmal glaube ich, daß Sie Ihrer eigenen Theorie nicht trauen. Sie sagten, daß wir psychologisch und emotionell immer noch Jäger sind. Mit dem richtigen Stimulus könnten Ihnen diese Instinkte gute Dienste leisten.«
    »Es wird nicht funktionieren, Ira! Ihre gehirngewaschene Kolonie ist kein gewaltiges Bündel unbeschränkter Potentialitäten. Sie ist von vornherein totgeboren.«
    »Warum? Weil der arme hilflose Mensch schwach und schutzlos ohne seine Kultur ist? Betrachten Sie sich selbst, Varnum. Sind Sie das wirklich? Glauben Sie, Sie würden gleich vor Schreck erstarren, wenn ein Tier Sie anknurrt?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Varnum gedehnt. »Ich hoffe nicht.«
    »Unsere frühen Vorfahren überlebten die gleiche Situation, haben Sie das vergessen? Und Sie sind größer als sie waren, ein ganz schönes Stück größer. Sie sind stärker. Und Sie sind klüger – Ihr Gehirn ist doppelt so groß wie ihres war. Niemand wirft Sie den Wölfen vor. Im Gegenteil, es sind die Wölfe, die sich vorsehen müssen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Alles klingt halbwegs überzeugend – hier. Aber ich bin den Wölfen noch nicht begegnet. Wie dem auch sei, angenommen, ich überlebe – die ganze Kolonie schafft es, vermehrt sich und findet eine Lösung. Na schön! Aber wie könnte das den Milliarden von Menschen dieser Kultur helfen? Sie sind nach wie vor hier, und es gibt keine Möglichkeit, diese Art von Bevölkerung ohne den ganzen technologischen Kram zu erhalten.«
    »Machen Sie sich denn etwas aus uns? Oder nur aus Varnum?«
    »Ich möchte wissen, wie es aussieht!«
    »Ich will Sie nicht belügen, mein Freund. Ich möchte Ihnen die Situation nicht falsch darstellen. Wüßte ich alle Antworten, wäre das Experiment nicht erforderlich. Ich kann nur drei Möglichkeiten vorschlagen. Erstens, Sie werden monitort werden, auf verschiedene Weise. Die Menschen hier werden mitverfolgen können, was Sie machen. Ich glaube, allein das ist schon nützlich. Die Leute brauchen Helden, Varnum. Das wird ein Schauspiel werden, das wieder Interesse in unser Leben zurückbringt. Außerdem wird es eine Geschichte

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