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Die neue Rasse

Die neue Rasse

Titel: Die neue Rasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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so weit entfernt saß, daß es wohl nicht mitbekommen würde, was hier gleich abgehen mußte zwischen ihm und der Roten. Ohne zu ihr hinzusehen, drapierte Mike Lowry die Zeitung mit zitternden Fingern über seinen Schoß und Beinen.
    Auch sie saß weiterhin scheinbar desinteressiert neben ihm, doch ihre Hand entwickelte ein geradezu emsiges Eigenleben. Wie eine Spinne auf kräftigen Beinen trippelte sie an seinem Oberschenkel hinauf und hinunter, und Lowry glaubte, sein Blut müßte fast kochen in ihm.
    Selbst über dem Rattern der U-Bahn hörte Lowry das leise Siippp, mit dem ihre Finger seinen Hosenschlitz öffneten. Rasch schlüpften sie hinein und fanden, wonach sie suchten.
    Mike Lowry saugte seine Unterlippe zwischen die Zähne, und aus dem Stöhnen, das förmlich in seiner Kehle hochquoll, wurde ein ersticktes Ächzen, das immer noch laut genug sein mußte, um der Rothaarigen als Signal zu gelten.
    Lowry ahnte ihre Bewegung mehr, als daß er sie durch die wattigen Schleier, die seinen Blick trübten, wirklich gesehen hätte. Sie beugte sich zu ihm herüber, und es schien ihr völlig egal, ob jemand sie beobachtete oder nicht. Vielleicht genoß sie es ja, fremde Blicke zu provozieren, dachte Lowry.
    Er spürte ihre merkwürdig kühlen Küsse auf seinem Gesicht, ganz kurz nur, dann wanderten die feuchten Berührungen tiefer, hinab zu seinem Hals, den sie sich zugänglich machte, indem sie mit der freien Hand seinen Kopf sanft zur Seite neigte.
    Das Saugen ihrer Lippen wurde fordernder.
    Und plötzlich schmerzhaft!
    So sehr, daß Mike Lowry aufschrie!
    *
    Der Schrei des jungen Mannes vermischte sich mit dem der Rothaarigen, als Lilith sie am Schopf packte und zurückriß. Der Schwung reichte aus, um die Frau bis zu der freien Fläche vor dem Waggonzustieg zu schleudern. Dort kreiselte sie noch am Boden hockend herum, und sowohl ihre Haltung als auch ihr Fauchen erinnerten fatal an ein gereiztes Raubtier.
    Wenn Lilith noch irgendwelche Zweifel gehabt hatte, so waren sie jetzt zerstreut.
    Hinter den entstellten Zügen der Rothaarigen schimmerte das Antlitz einer wölfischen Bestie, und die Eckzähne ragten wie gewaltige Dornen aus ihrem gebleckten Gebiß.
    Lilith hatte sich nur deshalb für das so unterschiedliche Paar interessiert, weil der junge Mann und die Rothaarige die einzigen Fahrgäste außer ihnen in diesem Subway-Waggon gewesen waren. Und nur so war sie auf das auffällige Verhalten der Frau aufmerksam geworden und hatte sie - gerade noch rechtzeitig, wie ihr ein Blick auf den unverletzten Hals des jungen Burschen bewies - als Vampirin erkannt.
    Gespürt hatte Lilith die Präsenz ihrer >Stiefschwester< nicht ...
    Während sie sich für einen Angriff der Vampirin wappnete, spürte Lilith auf einer tieferen Ebene ihres Bewußtseins etwas wachsen, das die ganze Zeit über schon latent dagewesen war. Doch jetzt, da die Möglichkeit zum Trinken praktisch zum Greifen nahe war, wurde ihr der Durst erst wirklich bewußt.
    Doch ihn zu stillen war etwas, um das sie sich später kümmern konnte. Jetzt galt es erst einmal, das Leben zu verteidigen.
    Die Vampirin sprang wie von einer Feder geschnellt auf sie zu. Die Finger wie Klauen gespreizt, die Nägel zu Krallen gewachsen, visierte sie Liliths Kehle an.
    Lilith selbst merkte, wie angeborene Instinkte die Kontrolle über ihren Körper an sich rissen, und ergab sich ihnen. Sie reagierte nur noch nach dem Willen des Animalischen, das in ihr steckte und einmal mehr erwacht war.
    Mit einem kleinen Rest menschlichen Verstehens registrierte Lilith die Veränderung ihres Körpers, ihrer Züge, die jetzt jenen der Rothaarigen ähneln mußten. Alles Schöne und Reizvolle ertrank in Bestialischem. Brutale Gewalt, die sich im Kampf explosionsartig entlud, ließ den Wagon zusätzlich zu den Fahrerschütterungen erbeben.
    Lilith fühlte sich von der monströsen Kraft ihrer Gegnerin regelrecht herumgeworfen, doch sie konterte mit gleicher Münze. Ihre Klauen rissen die teure Kleidung der Vampirin vollends in Fetzen und fuhren in ihr kaltes Fleisch, fügten ihr tiefe Wunden zu.
    Schwarzes Blut spritzte gegen das Interieur des U-Bahn-Abteils und gegen die Scheiben, hinter denen die Tunnelwände vorüberwischten.
    Feuer brannte in Liliths Gesicht, als die Krallen der anderen ihre Wange aufschlitzten. Doch der Schmerz fachte die wütende Kraft in ihr nur noch stärker an. Lilith bekam die Vampirin zu packen und stieß sie mit aller Gewalt von sich, bis ans Ende des Abteils. Dort

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