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Die neue Rasse

Die neue Rasse

Titel: Die neue Rasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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weigern, ihr Refugium aufzugeben. Und manchmal - immer dann, wenn er nicht wirklich hinsah - kam es Brundle so vor, als würde die Schwärze der Wände ein kleines Stück vorrücken, um Räume und Gänge der NOSTROMO noch ein wenig enger und vor allem beklemmender wirken zu lassen, als sie es ohnedies schon waren.
    Brundle schüttelte sich wie ein nasser Hund, als könnte er das Unbehagen, das ihm das Schiff einflößte, damit loswerden.
    Und er zuckte regelrecht zusammen, als sich aus dem Zwielicht hinter ihnen eine unsichtbare Hand löste und mit einem eisigen Finger seinen Nacken berührte und weiter sein Rückgrat hinabstrich!
    Der Schwarze wirbelte herum - und schalt sich selbst einen Narren, als der nächste Wassertropfen, der sich aus der Finsternis über ihm löste, seine Stirn traf und zäh, weil er mit Öl durchsetzt war, über seinen Nasenrücken lief.
    »Was ist?« fragte Fairchild erschrocken.
    Brundle winkte nur ab und ging weiter. Verdammt, es war an der Zeit, diesen Kahn zu verlassen und sich einen anderen Job zu suchen. Die NOSTROMO - und nicht irgend etwas darauf, sondern tatsächlich das Schiff selbst! - würde ihm völlig den Verstand zerfressen, wenn er noch länger hierbleiben mußte.
    Er spürte es mit genau derselben Überzeugung, die sein Großvater früher in jene unheimlichen Geschichten gelegt hatte, die von rituellen Totenerweckungen gehandelt hatten, denen er auf Haiti selbst beigewohnt haben wollte. Etwas von dem Glauben an das Unerklärliche, den sein Großvater damit in Joseph Brundle geweckt hatte, wirkte noch heute nach. Und genau dieser Glaube war es, der ihm sagte, daß die NOSTROMO >kein guter Ort< war ...
    »Laß uns dahinter nachsehen.« Brundle wies auf ein stählernes Schott, das die gesamte Rückwand des Gangs einnahm.
    »Aber dahinter steht nur Schrott herum. Da geht niemand rein, wenn er nicht muß. Ich glaube nicht ...«, erwiderte Roscoe Fairchild, während er mit seiner Taschenlampe die Tür ableuchtete, als könnte er allein dadurch sehen, was dahinter lag.
    »Irgendwo muß Flagg ja stecken. Und nachdem wir fast jeden anderen Raum schon durchsucht haben, bleibt als einer der letzten nur dieser«, erklärte Brundle mit dem Kinn auf das Schott weisend.
    »Wie du meinst«, sagte Fairchild und machte sich daran, die Tür aufzuwuchten.
    Brundle spürte, wie etwas in seiner Kehle hochstieg und sich auf dem Weg nach oben zu einer Warnung auswuchs. Obwohl er selbst gerade noch dafür plädiert hatte, wollte er jetzt rufen: Nein, öffne das Schott nicht! Nicht da reingehen!
    Aber er tat es nicht.
    *
    Das Little Men's Theatre zwischen Times Square und Columbus Circle mochte für gewöhnlich kaum auffallen. Seine Fassade ließ al-les Pompöse anderer Musical-Tempel entlang des Broadways vermissen, und wer rasch vorüberging, dem fiel vielleicht nicht einmal auf, daß auch hinter diesen dunklen Mauern Bretter lagen, die die Welt bedeuteten.
    An diesem Spätvormittag jedoch, der ebensogut ein früher Abend hätte sein können, denn die dunklen Wolken über New York hatten sich noch zum Bleiben entschieden, ging niemand an dem kleinen Theater vorbei, ohne nicht mindestens einen neugierigen Blick hinzuwerfen.
    Wenn man überhaupt daran vorbeikam. Denn Einsatzwagen der Polizei, Rettungsfahrzeuge und schätzungsweise die Hälfte der in New York tätigen Cops riegelten den Broadway hier ab. Das daraus resultierende Verkehrschaos mußte sich zwischenzeitlich wie die Wellen eines ins Wasser geworfenen Steines über ganz Manhattan ausgebreitet haben.
    Reuven Lamarr folgte Lilith mit dem staunenden Gesicht eines kleinen Jungen, der unversehens im Hauptquartier des Weihnachtsmannes gelandet war. Ohne daß sie auch nur ein einziges Wort verlieren mußte, konnten sie Ring um Ring des Polizeiaufgebotes passieren. Die Cops, die ihnen entgegentraten, um sie aufzuhalten, verstummten, noch bevor sie ihre barschen Anordnungen ganz ausgesprochen hatten. Und wenn ein entfernt stehender Kollege fragte, was das denn bitteschön solle, wurde ihm unmißverständlich klargemacht, daß alles seine Ordnung habe und die Lady und der Gentleman berechtigten Zugang zum Tatort hätten.
    »Wie machst du das?« fragte Reuven grinsend. Irgendwo, ganz tief unten in seinem Bewußtsein, spürte er noch immer etwas Dunkles; etwas, das seit heute morgen in ihm war. Aber allein Li-liths Gegenwart schien dafür zu sorgen, daß es sich nicht wieder befreien konnte von dem, womit sie es selbst zugedeckt hatte.
    »Ich lasse

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