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Die neue Rasse

Die neue Rasse

Titel: Die neue Rasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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prallte sie krachend gegen die Trennwand zum nächsten Waggon, rutschte daran entlang zu Boden und sammelte Kräfte, um sich wie-der zu erheben.
    Doch diese Zeit ließ Lilith ihr nicht.
    Ehe sich die Vampirin auch nur halbwegs aufrappeln konnte, war Lilith über ihr, drückte sie erneut nieder. Und bevor die Rothaarige auch nur irgend etwas tun konnte, spürte sie zum erstenmal in ihrem langen Leben jenen Schmerz, den für gewöhnlich sie ihren Opfern bereitete.
    Liliths Zähne stießen in den Hals der Vampirin. Doch sie hatte kaum zweimal geschluckt, da bäumte sich ihre Gegnerin auf, schüttelte sie ab, um erneut anzugreifen.
    Lilith ließ die andere ins Leere taumeln, setzte nach - und nutzte die Gunst der Sekunde!
    Sie griff in das rote Haar und stieß die Vampirin mit dem Nacken quer gegen die senkrechte Haltestange, gegen die sie geprallt war.
    Das Metall verbog sich unter der Wucht um eine Winzigkeit. Knackend brach das Genick der Vampirin. Mit haltlos pendelndem Kopf stürzte sie zu Boden, und schon beim Aufprall wölkte feiner Staub hoch.
    Während Lilith spürte, wie sich ihre Kraft wieder in jene dunklen Winkel ihres Körpers zurückzog, säuberte sie ihre Lippen und beobachtete den Zerfall der Rothaarigen, bis nur noch graue Flocken übrig waren. Mit dem Fuß stieß sie in das längliche Häufchen und verteilte die Asche großflächig. Die zerrissene Kleidung trat sie unter die nächste Bank.
    »Mein Gott, was war das?«
    Reuven Lamarr starrte seine neugewonnene Freundin aus ungläubig geweiteten Augen an, so daß Lilith fast fürchtete, sie müßten ihm jeden Moment einfach aus den Höhlen kullern. Der junge Mann im Anzug saß noch so auf der Bank, wie sie die Vampirin von seinem Hals gepflückt hatte. Nur seine Gesichtsfarbe hatte sich verändert und erinnerte stark an frischgefallenen Schnee.
    Mit einer beruhigenden Geste an Reuven wandte Lilith sich dem anderen zu. Sie faßte ihn am Kinn, drehte sein Gesicht so, daß ihre Blicke sich trafen, und als sie ihn wieder verließ, war der stumpfe Glanz aus seinen Augen verschwunden, und sein Gesicht füllte sich fast zusehends mit halbwegs natürlicher Färbung.
    Stumm nahm sie Reuven am Arm und zog ihn mit sich ans andere Ende des Wagons.
    »Mann, das war - cool!«
    Reuven strahlte sie an, doch hinter diesem Ausdruck entdeckte Lilith das, was sich mit der oberflächlichen Begeisterung nur tarnte. Ein Entsetzen, das groß genug war, um Reuven zu verschlingen, wenn es diese dünne Schutzschicht auch nur halbwegs durchbrach.
    »Du hast wunderschöne Augen«, meinte Reuven eine kleine Weile später. Und tief in sich suchte er vergebens nach dem, was er gerade noch >cool< gefunden hatte.
    »Hier müssen wir raus«, sagte er dann, als die Subway stoppte. Er schien richtig erleichtert, daß die langweilige Fahrt zuende war.
    *
    »Ich verstehe das nicht«, grummelte Joseph Brundle zum wiederholten Male. »Wo kann Flagg nur stecken? So groß ist der Kahn ja nun auch nicht.«
    Roscoe Fairchild stapfte, ewig kurzatmig, neben dem hünenhaften Schwarzen den Gang hinunter und erwiderte keuchend: »Viel wichtiger scheint mir die Frage: Warum steckt Flagg, wo immer er auch sein mag? Es muß ihm etwas zugestoßen sein. Weshalb sollte er sich irgendwo anders als in seiner Kabine aufs Ohr legen?«
    Brundle zuckte die Schultern, was angesichts seiner Größe und Breite leicht als Drohgebärde durchgehen konnte, und Fairchild wich unwillkürlich einen halben Schritt zur Seite.
    »Keine Ahnung. Aber was soll Flagg an Bord der NOSTROMO schon zustoßen? Er tut hier länger Dienst als jeder andere von uns und dürfte jede Ecke des Schiffes kennen wie die Krümel in seinen dreckigen Hosentaschen.«
    »Sieh dich doch nur um«, sagte Fairchild. Seine Kopfbewegung schloß ihre gesamte Umgebung ein. »Hier ist es überall so zappen-duster, daß ein einziger falscher Schritt genügen kann, damit du auf der Fresse liegst. Und wenn du unglücklich genug fällst, stehst du nicht wieder auf.«
    Brundle folgte der Geste seines Kameraden, obwohl er ohnehin wußte, was er meinte. Nicht erst jetzt, da Fairchild es in Worte gefaßt hatte, kam es ihm vor, als wäre die NOSTROMO gegen Licht regelrecht allergisch.
    Zwar brannten auf dem Ölfrachter kaum weniger Lampen als auf einem Schiff vergleichbarer Größe, doch schien ihr Licht nicht überall hinzureichen, wo es eigentlich hätte hinreichen müssen. Als würden Dunkelheit und Schatten sich in Winkeln und Ecken festklammern und sich beharrlich

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