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Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen

Titel: Die New-York-Trilogie: Stadt aus Glas. Schlagschatten. Hinter verschlossenen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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Schrank und hebt die alten Berichte vom Boden auf. Dann geht er ins Badezimmer, duscht lange, rasiert sich und zieht frische Sachen an. Er wählt seinen besten blauen Anzug aus. Alles ist für ihn nun anders, plötzlich und unwiderruflich anders. Es gibt keine Angst, kein Zittern mehr. Nichts als ruhige Sicherheit, ein Gefühl, dass das, was er tun will, richtig ist.
    Kurz nach Anbruch der Nacht zieht er vor dem Spiegel ein letztes Mal seine Krawatte zurecht, und dann verlässt er das Zimmer, geht über die Straße und betritt Blacks Haus. Er weiß, dass Black da ist, denn in seinem Zimmer brennt eine kleine Lampe, und während er die Treppe hinaufgeht, versucht er sich den Ausdruck in Blacks Gesicht vorzustellen, wenn er ihm sagt, was er vorhat. Er klopft zweimal an die Tür, sehr höflich, und dann hört er von drinnen Blacks Stimme: Die Tür ist offen. Kommen Sie herein.
    Es ist schwer zu sagen, was Blue eigentlich vorzufinden erwartete – aber es war auf jeden Fall nicht das, was er vor sich sieht, als er das Zimmer betritt. Black sitzt auf seinem Bett, und er trägt wieder die Maske, dieselbe, die Blue an dem Mann im Postamt sah, und in der rechten Hand hält er einen Revolver, einen Achtunddreißiger, der genügt, um einen Mann aus so kurzer Entfernung in Stücke zu schießen, und er richtet ihn direkt auf Blue. Blue bleibt mit einem Ruck stehen und sagt nichts. Das heißt das Kriegsbeil begraben, denkt er. Das heißt den Spieß umdrehen.
    Setzen Sie sich auf den Stuhl, Blue, sagt Black und deutet mit dem Revolver auf den hölzernen Stuhl vor dem Schreibtisch.
    Blue hat keine Wahl, und er setzt sich Black gegenüber, aber zu weit weg und zu ungeschickt platziert, um etwas gegen den Revolver tun zu können.
    Ich habe auf Sie gewartet, sagt Black. Ich bin froh, dass Sie endlich gekommen sind.
    Ich habe es mir gedacht, antwortet Blue.
    Sind Sie überrascht?
    Nicht wirklich. Jedenfalls nicht über Sie. Über mich selbst vielleicht – aber nur weil ich so dumm bin. Sehen Sie, ich bin heute Abend in Freundschaft gekommen.
    Aber natürlich, sagt Black mit einer leicht spöttischen Stimme. Natürlich sind wir Freunde. Wir waren Freunde von Anfang an, nicht wahr? Die allerbesten Freunde.
    Wenn Sie so Ihre Freunde behandeln, sagt Blue, ist es ein Glück für mich, dass ich nicht einer Ihrer Feinde bin.
    Sehr spaßig.
    Richtig, ich bin ein echter Spaßvogel. Sie können immer mit viel Spaß rechnen, wenn ich dabei bin.
    Und die Maske – wollen Sie mich nicht nach der Maske fragen?
    Ich wüsste nicht, warum. Wenn Sie das Ding tragen wollen, ist es nicht mein Problem.
    Aber Sie müssen sie ansehen, nicht wahr?
    Warum Fragen stellen, wenn Sie die Antwort schon kennen?
    Sie ist grotesk, nicht wahr?
    Natürlich ist sie grotesk.
    Und schrecklich anzusehen.
    Ja, sehr schrecklich.
    Gut. Ich mag Sie, Blue. Ich habe immer gewusst, dass Sie der Richtige für mich sind. Ein Mann nach meinem Herzen.
    Wenn Sie aufhörten, mit dem Revolver herumzufuchteln, könnte ich vielleicht anfangen, dasselbe für Sie zu empfinden.
    Tut mir leid; das kann ich nicht. Es ist jetzt zu spät.
    Das bedeutet?
    Ich brauche Sie nicht mehr, Blue.
    Es ist vielleicht nicht so leicht, mich loszuwerden, wissen Sie. Sie haben mich in die Sache reingezogen, und jetzt haben Sie mich am Hals.
    Nein, Blue, Sie irren sich. Jetzt ist alles vorbei.
    Drücken Sie sich klar aus.
    Es ist zu Ende. Das ganze Spiel ist aus. Es gibt nichts mehr zu tun.
    Seit wann?
    Seit jetzt. Seit diesem Augenblick.
    Sie sind nicht bei Sinnen.
    Nein, Blue. Ich bin bei Sinnen, nur zu sehr bei Sinnen. Es hat mich erschöpft, und nun ist nichts mehr übrig. Aber Sie wissen das, Blue, Sie wissen es besser als irgendjemand.
    Warum drücken Sie dann nicht einfach ab?
    Wenn ich so weit bin, werde ich es tun.
    Und dann gehen Sie und lassen meine Leiche hier auf dem Boden liegen? Das sind ja schöne Aussichten!
    O nein, Blue. Sie verstehen nicht. Wir beide zusammen werden es sein, so wie immer.
    Aber Sie vergessen etwas, nicht wahr?
    Was vergesse ich?
    Sie müssen mir die Geschichte erzählen. Soll es nicht so enden? Sie erzählen mir die Geschichte, und dann sagen wir Lebewohl.
    Sie kennen sie schon, Blue. Verstehen Sie das nicht? Sie kennen die Geschichte auswendig.
    Warum haben Sie sich dann überhaupt die Mühe gemacht?
    Stellen Sie keine dummen Fragen.
    Und ich – wozu war ich da? Als komische Abwechslung?
    Nein, Blue, ich habe Sie von Anfang an gebraucht. Wenn Sie nicht gewesen wären,

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