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Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Titel: Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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der Dinge dankbar sein sollte oder nicht. Wenn er sich voll fraß, hatte sie möglicherweise leichtes Spiel mit ihm. Wenn er jedoch einschlief, bevor sie die Sache zu Ende bringen konnte ...
    »Werden wir an der allgemeinen Orgie teilnehmen, oder habt Ihr etwas anderes im Sinn?« Er deutete mit dem Hühnerbein in seiner Hand ans andere Ende der Tafel, wo sich eine Frau auf den Tisch gesetzt und ihre Röcke nach oben geschoben hatte. Sofort war ein Galan zur Stelle, der seinen Kopf zwischen ihren Schenkeln vergrub. Mit einem gekünstelten Aufschrei ließ sich die Frau nach hinten fallen. Gläser und Porzellanschüsseln kippten um, eine Sauciere verteilte ihren Inhalt über das weiße Tischtuch, und die Brüste der Frau quollen aus ihrem Ausschnitt.
    Ein Mann nutzte die Gelegenheit, packte die Sauciere und dekorierte die nackten Brüste mit dem verbliebenen Inhalt, ehe er sich darüber beugte und sie wieder sorgfältig mit seiner Zunge säuberte. Während er damit zugange war, griff die Frau nach hinten und fand mit schlafwandlerischer Sicherheit die Wölbung unter dem Wams eines anderen Mannes, die sie mit ebensolcher Sicherheit aus ihrem Gefängnis befreite und sich gierig in den Mund stopfte.
    »Ich liebe dieses Dessert«, kreischte die Frau und leckte ihre Lippen. »Wer gibt mir mehr davon?«
    Zwei Männer ließen sich nicht lange bitten und drückten ihre harten Ruten in die ungeduldig ausgestreckten Hände der Frau. Sie rieb daran, nahm die geschwollenen Spitzen abwechselnd in den Mund und ließ ihre Zunge darüber rotieren, bis die Männer lustvoll stöhnten.
    In der Zwischenzeit tauchte der Mann zwischen ihren Schenkel auf, befreite sein Glied ebenfalls von der hinderlichen Kleidung und versenkte es mit einem Stoß in der Frau. Die meisten anderen am Tisch nahmen das zum Anlass, ebenfalls zum zwanglosen Teil des Abends überzugehen.
    Der König hatte sie immer alleine aufgesucht, doch Marie kannte die Gerüchte über Orgien, die allerorts stattfinden sollten. Indes hatten sie schon die Erzählungen davon nicht sonderlich beeindruckt. Das Geschehen so unmittelbar mitzuerleben, verursachte ihr Übelkeit. Trotzdem konnte sie ihre Augen nicht davon wenden, eine Art grausiger Faszination erfasste sie. Menschen, die eben noch zivilisiert am Tisch gesessen hatten, verwandelten sich in wilde, hemmungslose Bestien, die sich nur mehr von ihren Trieben leiten ließen.
    »Wenn Ihr mitmachen wollt, wäre das der geeignete Zeitpunkt. Wenn Ihr etwas anderes im Sinn habt, ebenfalls«, hörte sie die trockene Stimme des Chevaliers neben sich.
    Wie in Trance wandte sie sich ihm zu. Er hatte das abgenagte Hühnerbein beiseite gelegt, tauchte seine Hände in die Fingerschale und trocknete sie sorgfältig mit der Stoffserviette ab. Das Glitzern in seinen Augen konnte vom Wein stammen, aber Marie dachte eher, dass ihn das Geschehen animierte. Wieder fiel ihr ein, dass er die Gepflogenheiten des Etablissements kannte, sobald sie den Namen genannt hatte. Er musste definitiv an Orgien wie dieser teilgenommen haben. Ihr Blick glitt über die klare, ausgeprägte Kieferlinie, die seine Maske ebenso betonte wie den sinnlichen Schnitt seiner Lippen. Und vermutlich hatten sich die Weiber darum geprügelt, es ihm zu besorgen.
    »Was würdet Ihr bevorzugen?« Die Frage rutschte ihr heraus, ehe sie darüber nachdachte.
    Ohne den Blick von den Vorgängen an der Tafel zu nehmen, antwortete er: »Wäre ich alleine hier, würde ich mir die Kleine mit der weißen Maske nehmen. Und im Falle, dass sie nicht hält, was ihr anbetungswürdiger Mund verspricht, auch noch das hübsche Kind mit den roten Locken.« Er wandte sich ihr zu. »Da sich jedoch die betörendste Frau im Raum entschlossen hat, meine Tischdame zu sein, richte ich mich ganz nach ihren Wünschen. Wenn Euer Sinn danach steht, mir zuzusehen, dann soll es mir recht sein.«
    Marie dachte nach. Das hatte sie nicht geplant. Obwohl sie die Vorgänge im Raum insgesamt anwiderten, hatte diese spezielle Vorstellung etwas Anregendes. Sie hatte noch nie gesehen, wie eine andere Frau mit einem Mann umging. Vielleicht konnte sie dabei etwas Neues erfahren. Etwas, das den König fester an sie band. »Ich möchte zusehen, wie Ihr sie nehmt«, antwortete sie mit kehliger Stimme.
    »Euer Wunsch ist mir Befehl. Welche soll es sein?« Er stand auf.
    »Die Rothaarige«, sagte Marie spontan und hielt den Chevalier am Arm fest, als er losgehen wollte, da ihr einfiel, dass ihr Plan nur funktionieren konnte,

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