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Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Titel: Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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gesamte Nachbarschaft abzugrasen.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Troy, du schreibst die Einladungen. Nächste Woche Samstag erscheint mir früh genug.«
    Troys Blick wanderte zu Marie, glitt über ihre nackten Schultern und zu ihren Brüsten, von denen der Stoff mehr entblößte als verhüllte. Röte stieg in seine Wangen, und er sah schnell woanders hin. »Vielleicht möchte Marie selbst die Einladungen schreiben. Ich könnte ihr mit den Adressen helfen und ihr Informationen über die Familien geben.«
    Tris lachte böse und sein Blick war so kalt, dass Marie schauderte. »Sie will garantiert keine Einladungen schreiben, ist es nicht so, Madame?«
    Troy sah sie an und wartete auf ihre Antwort. Sie wünschte, sie könnte ihm das sagen, was er hören wollte. Stattdessen murmelte sie: »Ich wäre Euch sehr verbunden, Troy, wenn Ihr die Einladungen verfassen würdet.« Jetzt färbten sich ihre Wangen ebenfalls rot, aber sie wich seinem Blick nicht aus und sie wollte sich auch nicht hinter schönen Worten verstecken. »Ich kann nicht schreiben.«
    Tris, der neben ihr stand und ungeniert ihre Brüste betrachtete, verzog die Lippen und Marie wappnete sich, um seinen nächsten Schlag abzufangen. »Eure Talente liegen eindeutig auf anderen Gebieten, nicht wahr Madame?«
    »In der Tat, Monsieur, und keines der Gebiete werdet Ihr jemals mehr näher in Augenschein nehmen können.«
    Er presste theatralisch die Hand auf seine Brust und tat, als ob sie ihm einen Degenstoß versetzt hätte. »Diese Abfuhr trifft mich zutiefst, Madame. Allerdings solltet Ihr Euch vor Augen halten, dass all diese Gebiete vertraglich in meinen Besitz übergegangen sind und ich folglich damit verfahren kann, wie immer ich will.«
    Marie hob den Kopf und sah ihn zornig an. »Versucht es.«
    Troy war aufgestanden. »Ich schreibe die Einladungen und kümmere mich darum, dass jemand sie überbringt«, versuchte er die Wogen zu glätten. »Ich nehme an, du hast bemerkt, Tris, dass Delandra demnächst fohlen wird. Etienne bleibt bei ihr und holt uns, wenn es Schwierigkeiten gibt.«
    »Gut. Ich kümmere mich um die Weinlieferungen und sehe dann nach ihr«, entgegnete Tris merklich ruhiger und verließ den Raum.
    Marie stieß sich vom Türrahmen ab und folgte ihm widerwillig. »Monsieur, wartet.« Sie raffte die Röcke, denn sie musste mit ihm reden, ob sie wollte oder nicht.
    Er blieb nicht stehen, drehte sich nicht einmal um, sondern ging mit langen Schritten durch den Flur. Er trug mit Schlamm bespritze Reitstiefel und enge dunkle Culottes zu einer abgewetzten braunen Jacke. Ein Hauch von Sandelholz wehte hinter ihm her und der Gedanke, dass er sich in warmem, duftendem Wasser geaalt hatte, während sie auf den Knien lag und den Boden schrubbte, beförderte ihre Stimmung gänzlich in den Keller.
    Er ließ sich in seinem Arbeitszimmer hinter dem mit Papieren bedeckten Tisch in den Sessel fallen. »Was wollt Ihr?«
    »Ich brauche Geld«, platzte Marie heraus.
    Er sah sie an, als wäre sie ein widerliches Insekt. »Wer braucht das nicht? Ich habe kein Geld.«
    »Ihr habt fünftausend Livres.«
    »Die ich nicht für Firlefanz ausgeben werde.«
    Marie verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Ich brauche neue Kleider, in diesen ...«
    »Kleider sind das Letzte, wofür ich Euch auch nur einen elenden Sol geben werde«, unterbrach er sie. »Eure Truhen quellen über, seht Euch an, das Kleid, das Ihr tragt, hat mehr gekostet, als ich der Köchin in einem Jahr bezahle. Ihr braucht keine neuen Kleider.«
    Marie spürte, wie angesichts dieser Worte weißglühende Wut in ihr aufstieg. Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Was ich brauche und was ich nicht brauche, entscheide ich. In keinem der Kleider, die ich besitze, kann ich etwas anderes tun, als bewegungslos herumzusitzen.«
    »Was wollt Ihr denn tun - außer bewegungslos herumzusitzen und die Bewunderung zufällig vorbeikommender Kavaliere zu genießen?«, erkundigte er sich gelangweilt und begann Notizen auf die Papiere zu kritzeln.
    Vor Maries Augen tanzten rote Sternchen. »Ihr meint, was ich tun kann, außer die Beine zu spreizen?«
    Er hob den Kopf. »Ich meine gar nichts. Verschwindet und pflegt Eure Schönheit.«
    »Nein, Ihr werdet mir Geld geben, damit ich morgen auf dem Markt von Lassieux Leinen und Grisette kaufen kann und mir mit Fanettes Hilfe passende Kleidung nähe.«
    »Nein.«
    Sie kam näher und stützte schließlich die Arme auf dem Tisch vor ihm auf. Dabei beugte sie sich so weit

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