Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise
sagen, dass er sich zum Teufel scheren sollte, aber sie brachte keinen zusammenhängenden Satz heraus. Zu unbeschreiblich war das Gefühl, ihn in sich zu spüren, sich zur Gänze von ihm ausfüllen zu lassen. Ihre feuchten Falten rieben an seinem Schamhaar, und als wäre das nicht genug, schob er seine Finger dazwischen.
»Du hast mich einmal mit meiner Geilheit reingelegt, ein zweites Mal gelingt dir das nicht«, sagte er heiser. »Aug für Aug und Zahn für Zahn.«
Sie sah ihn verständnislos an. Dann begriff sie, dass er sie so fest hielt, dass sie sich nicht bewegen konnte. Er war zwar in ihr, aber er würde ihr keine Erleichterung schenken, wenn sie nicht ...
»Bitte mich darum. Bitte mich darum, dir Lust zu bescheren.« Seine Finger bewegten sich gerade so viel, dass ihre Erregung nicht abflachte.
Marie schluckte. Sie kannte die Worte. Sie hatte sie selbst gebraucht. Nein, sie würde sich diese Blöße nicht geben; nicht ... niemals ... niemals ... nie ...
Ihr Körper schrie vor Verlangen, wollte die Befriedigung, die nur einen Atemzug entfernt war. Stolz, Geld, Kleider, Hass - nichts zählte mehr bis auf Gier, die in ihr brannte. »Mach ... mach ... mir Lust«, murmelte sie.
»Mit etwas mehr Überzeugung«, spottete er und strich über ihre feuchten, prallen Falten, die schutzlos seinen Fingern ausgeliefert war.
Maries Kopf fiel nach hinten. »Bitte, mach mir Lust. Jetzt. Hier. Bitte, lass mich kommen.«
Er zog seine Hand weg und packte ihre Hüfte. Gleichzeitig schob er seinen Unterleib vor. Er hob und senkte ihr Becken, bestimmte den Rhythmus ihrer Bewegungen und damit den Rhythmus ihrer Lust.
Marie gab auf, sich dagegen zu wehren. Sie krallte ihre Hände in seine Schultern und die Wucht, mit der er sich wieder und wieder in sie katapultierte, ließ sie aufschreien vor Wonne. Ihr Höhepunkt überfiel sie mit nie gekannter Intensität und tauchte ihr Bewusstsein in samtene Schwärze.
Der Duft von Sandelholz umschmeichelte ihre Sinne. Verwirrt öffnete sie die Augen. Ihr Kopf lag an seiner Schulter, und sie blickte auf die nackte Haut seines Halses, die sich dunkel gegen das weiße Hemd abhob. Er glitt aus ihr und sie vermutete, dass er ein zweites Mal gekommen war. Mühsam versuchte sie sich zu sammeln und sich daran zu erinnern, was dieser Begegnung vorangegangen war. Streit. Um Geld. Wegen der Kleider.
Sie richtete sich auf und er nahm seine Hände weg. Als sie von seinem Schoß rutschte, erhob er keinen Einwand. Sie strich ihr Kleid glatt, um Zeit zu gewinnen, aber er sagte nichts, sondern verstaute sein Geschlecht wieder in der Hose. Marie wandte sich ab und ging mit hölzernen Schritten zur Tür. Sie musste sich reinigen, denn sein Samen lief bereits an ihren Schenkeln entlang. Ihre Hand streckte sich nach der Klinke, als seine Stimme sie zurückhielt.
»Marie, warte.«
Langsam, noch immer leicht benommen von dem Geschehenen, drehte sie sich um.
»Wie viel brauchst du?«
Überrascht sah sie ihn an. »Ich weiß nicht, vielleicht zehn oder fünfzehn Livres.«
Er nahm einen Beutel vom Tisch und zählte einige Silbermünzen ab. Damit ging er zu ihr hinüber.
»Danke«, sagte sie tonlos. »Ich bringe dir den Rest zurück.«
Er nickte und setzte sich wieder an den Tisch.
Marie schloss die Finger um die kalten Münzen. Sie hätte glücklich sein sollen, von Triumph erfüllt, doch da war nichts als Leere. Zum ersten Mal fühlte sie sich wirklich als das, was er sie immer genannt hatte: als Hure.
17
Als sie am nächsten Tag von Lassieux zurückkamen - Troy hatte sie begleitet und Wein an die Schankstuben geliefert - rannte ihnen Nicolas aufgeregt entgegen.
»Monsieur, Madame, Delandra bekommt das Fohlen. Es sieht schlecht aus«, brüllte er über den Platz. Troy warf ihm die Zügel zu und lief zum Stall.
Marie schleppte mit Fanette die Einkäufe ins Haus. Sie hatten nicht nur Stoffe für Kleider besorgt, sondern auch Mehl, Reis und Salz, wie die Köchin ihnen aufgetragen hatte. Nachdem die Sachen verstaut worden waren, machte sich Marie auf den Weg zu den Ställen.
Delandra lag in einer abgetrennten Box. Die Luft war heiß und stickig, den Männern klebte das Hemd auf dem Rücken. Tris kniete neben der Flanke der Stute, Troy ihm gegenüber und hielt den Schweif nach oben. Marie spähte über die Schulter ihres Mannes, der den Arm bis zum Ellbogen in die Scheide des Tieres geschoben hatte.
»Es nützt nichts, ich rutsche immer ab. Das Fohlen liegt richtig, aber die Stute hat keine Wehen
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