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Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise

Titel: Die Nichte der Marquise - Die Nichte der Marquise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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mehr. Wir müssen es rausziehen, ich brauche einen Strick.«
    Marie sah sich suchend um, doch Nicolas war schon mit dem Gewünschten zur Stelle. Tris hatte seinen Arm aus der Stute gezogen und tauchte ihn in den neben ihm stehenden Eimer mit Wasser. »Ich hoffe, dass es noch lebt. Wenn wir es nicht rauskriegen, müssen wir den Arzt holen, Delandra wird das nicht mehr lange aushalten.« Er griff nach dem Leinentuch, das Marie ihm reichte, und bemerkte sie erst in diesem Augenblick. »Danke.«
    »Kann ich etwas tun?«
    »Halte ihren Kopf, vielleicht beruhigt sie das.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und warf das Tuch beiseite.
    Marie kniete neben dem Kopf der Stute nieder und bettete ihn auf ihren Schoß. Die Nüstern des Tieres fühlten sich trocken und heiß an, während das Fell feucht glänzte. Langsam strich Marie über den Hals und murmelte beruhigende Worte.
    Tris verknotete den Strick zu einer Schlinge, die er mit einer Hand zuziehen konnte, und schob seine Hand wieder in das Pferd hinein. Seine verzerrten Züge verrieten seine Anstrengung.
    »Verdammt«, fluchte er und änderte seine Lage so, dass er schließlich mit dem Kopf auf der Flanke lag. »Ich krieg die Schlinge nicht über das zweite Bein.« Schweiß strömte über sein Gesicht.
    »Du schaffst es, Tris«, sagte Troy. »Bleib ganz ruhig. Du schaffst es.«
    »Ich bin ganz ruhig«, erwiderte Tris grimmig. »Aber es ...« - er unterbrach sich - » ... jetzt ... ich glaube ... ich hab es ...«
    »Vorsichtig, der Strick muss wirklich um beide Beine liegen.«
    »Ich weiß.« Tris richtete sich auf und tauchte seine Hand wieder in den bereitstehenden Eimer. »Willst du ziehen, oder soll ich?« »Fang an. Ich mach weiter, wenn du zu erschöpft bist.«
    Tris wickelte den Strick um seinen Unterarm und zog. Ein Zucken lief über den Körper der Stute, und ihre Augen rollten nach hinten.
    »Alles wird gut, Delandra«, flüsterte Marie und streichelte sie begütigend.
    Sie blickte zu Tris, dessen Oberarmmuskeln sich unter dem feuchten Hemd abzeichneten. Dunkle Bartstoppeln bedeckten sein Gesicht und sie fragte sich, ob er wohl schon seit letzter Nacht bei der Stute ausharrte. In einer Vision tauchte der affektierte Geck vor ihr auf, der ihr in Versailles den Federball gebracht hatte. Es gab keine Ähnlichkeit zwischen den beiden, und dennoch waren sie ein und dieselbe Person.
    »Es funktioniert«, rief Tris und machte eine Pause, bevor er ein zweites Mal zog.
    »Die Hufe, die Hufe sind draußen.« Troys Stimme überschlug sich vor Freude.
    Wieder überlief ein Zittern die Stute, dann lag das Fohlen auf dem Stroh. Es war schwarz, ohne den geringsten weißen Fleck, und es rührte sich nicht. Tris löste den Strick von den Vorderbeinen und legte das Fohlen vor Delandras Kopf.
    »Lebt es?«, fragte Marie leise.
    »Im Augenblick ja. Die nächsten Stunden werden entscheiden.« Er nahm eine Hand voll Stroh und begann das Fohlen trocken zu reiben, da Delandra keine Anstalten machte, es sauber zu lecken.
    Troy tat dasselbe bei der Stute. »Ich hole eine Decke für sie«, sagte er dann und stand auf.
    Das Fohlen öffnete die Augen und bewegte leicht den Kopf. Seine dünnen Beine zuckten. Die Stute blähte die Nüstern und versuchte ebenfalls, den Kopf zu heben. Tris schob das Fohlen ein Stück näher zu ihr, und Marie stützte den Hals.
    »Und jetzt?«
    »Es muss trinken und die Nachgeburt muss vollständig ausgestoßen werden, was schwierig ist, weil sie keine Wehen hat. Ich werde es ihr zum Säugen anlegen, vielleicht hilft das. Wir warten eine Stunde, dann holen wir Dr. Maillard.«
    Troy kam mit der Wolldecke zurück und breitete sie über die Stute. »Bleibt ihr bei Delandra? Ich füttere die anderen Pferde, außerdem braucht Nicolas meine Hilfe bei der gebrochenen Deichsel.«
    »Geh nur, ich kümmere mich hier um alles.«
    Während Troy die Ställe verließ, fuhr Tris fort, das Fohlen mit dem Stroh abzureiben. »Es ist ein Hengst. Schwarz wie die Nacht bei Neumond. Diabolo. Was hältst du davon? Passt das zu ihm?«
    Erstaunt, dass er sie nach ihrer Meinung fragte, nickte sie. »Ein schöner Name.«
    »Hast du auf dem Markt alles bekommen, was du wolltest?«
    »Ja, die restlichen Münzen liegen in meinem Zimmer. Du bekommst sie, sobald wir ins Haus gehen.«
    »Behalte sie. Du wirst in nächster Zeit öfters auf den Markt gehen, nehme ich an.«
    Sein Stimmungswandel machte Marie misstrauisch. »Ich weiß es nicht. Vermutlich schon«, antwortete sie vage und

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