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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Augen getrübt und teilnahmslos, die Panzerung dreckverkrustet und zerkratzt, die Oberarme schlaff vor den gebeugten Oberkörpern herabhängend, die Mittelarme fest zusammengeklammert. Ihr Atem pfiff durch die Tracheen an ihren Seiten und hallte in der dickflüssigen Luft wieder.
    Aleytys trottete hinter Quale her und versuchte die Verzweiflung zu ignorieren, die von den erschöpften Vaada ausstrahlte - erschöpft bis fast zum Tod, aber sie durften nicht sterben -, eine Verzweiflung, die noch intensiver war als der Gestank, der sie beinahe ersticken ließ. Sie erinnerte sich an ihre Instruktionen. Es gab keine Zesh-Paare mehr.
    Die Paarung zwischen den neutralen Haestavaada war eine nichtsexuelle, jedoch starke Bindung, geschlossen beim Beginn der Reife.
    Die Fähigkeit, eine solche Bindung einzugehen, war bei den Neutren das Zeichen der Reife, entsprechend der Pubertät der se-xualisierten Haestavaada. Die Paarungen wurden für ein ganzes Leben eingegangen. Starb ein Teil eines Paares, so lebte das verbleibende Vaad für gewöhnlich nur mehr weniger als ein Jahr und schwand wie ein ausgetrocknetes Blatt aus dem Leben. Diese Vaada lebten nur noch, weil die Königin sie brauchte - die Königin und die Wache der Königin, die aus Valaada bestand, ihren natürlichen Anführerinnen. Wenn Ksiyls Zustand beispielhaft war, so befanden sich die Valaada in einer weit besseren Verfassung als die mitleidserregenden Vaada.
    Im Herzen des Schiffes blieb das Vaad mit der Fackel vor einer massiven Tür-Iris stehen. Ksiyl hielt ebenfalls an, kippte nach vorn, bis ihre Zangen den Boden berührten, richtete sich dann wieder auf und drehte sich zu Quäle und Aleytys herum, DREHT EUCH UM, wies sie sie in Zeichensprache an.
    Als Aleytys diese übersetzte, ballte Quale die Fäuste, zuckte dann jedoch mit den Schultern und kam der Aufforderung nach. Hinter sich hörte sie ein langgezogenes Dröhnen, im nächsten Moment spürte sie ein Fluten heißer Luft und sah schließlich die Helligkeit. Ksiyl berührte Aleytys am Arm. Sie drehte sich um und sah die Valaad vorsichtig durch die teilweise auseinandergezogene Iris in den schwach erleuchteten Raum treten. Mit vor Gier glitzernden Augen bückte sich Quale durch die kleine Öffnung und richtete sich auf, die Augen auf die Sphäre gerichtet, die einen wesentlichen Teil des Raumes beherrschte. Aleytys folgte hinter ihm.
    Der Transportraum der Königin war kugelförmig und die innere Schale so konstruiert, daß sie sich frei drehen konnte, eine Kugel innerhalb einer Kugel. Die Sphäre der Königin war im Zentrum des Raumes aufgehängt, in einem dichten Netzwerk, geborgen wie in einem Nest. Zwei der sechs Wachen saßen darauf, bedienten Hebel, die ständig Luft und Flüssigkeiten durch das Röhrensystem im Innern strömen ließen. Ringsum brannten kleine Fackeln in improvisierten Halterungen und erhitzten die Luft, so daß Temperaturen wie in einem Ofen herrschten. Es gab genügend Licht, das genügend Details der Gestalten enthüllte, die unterhalb der Sphäre saßen. Drei waren es. Sie trugen zeremonielle Schwerter und Energiewaffen in schwarzen Lederhalftern an denselben Gürteln, die auch die Schwerter hielten. Ihre gepanzerten Augen zeigten einen tiefen Glanz. Sie sahen ein wenig abgespannt aus, waren ansonsten Jedoch in einer ausgezeichneten Verfassung. Die äußere Valaad hatte einen zusätzlichen Gürtel über ihre Beine gelegt. Ksiyl berührte diesen mit den Fingern ihres oberen Armes, nahm ihn auf und befestigte ihn um den unteren Teil ihres Thorax.
    Quale stieß mit einem Finger nach der Sphäre.
    „Die Königin?”
    Ksiyl signalisierte: JA
    „Lebendig?”
    JA.
    Nach einem letzten Blick in die verrauchte, heiße Kammer packte Quale Aleytys am Arm. „Paß auf sie auf.” Er stieß sie von sich, verschwand dann in den langen Korridor hinaus. Aleytys hörte, wie seine Absätze hart über die zerrissene Gummibeschichtung hämmerten. Sie bückte sich hinaus und sah voller Erleichterung, daß er tatsächlich davonging; sein muskulöser Körper war fast in den Schatten verloren, aber sie konnte spüren, wie das Frohlocken in ihm explodierte. Er rannte beinahe, so eilig hatte er es, die Königin auf den Transporter zu bekommen und mit ihr aufzubrechen - zum Laderaum seines Schiffes.
    Aleytys kehrte in den Raum zurück, ER IST WEG, signalisierte sie.
    ZUM TRANSPORTER.
    WIRD ER DAS GEWICHT TRAGEN?
    KSIYL, FREUNDIN. VALAADA HABEN GEHOLFEN, IHN ZU
    ENTWERFEN.
    Ksiyl entbot eine entschuldigende

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