Die oder keine
fiel Jason schwer, das erneut aufkeimende Verlangen zu unterdrücken, das ihn alle Vorsicht zu vergessen lassen drohte. Er zwang sich, daran zu denken, wie es wäre, in ihrer Hochzeitsnacht mit ihr zu schlafen, in jeder darauf folgenden Nacht und wann immer er wollte.
„Wir würden sexuell harmonieren, Heather”, sagte er, heiser vor Verlangen. „Das spüre ich. Und du spürst es auch. Heirate mich, und ich verspreche dir, dass unser Leben in der Hinsicht sehr schön sein wird.”
„Du … du glaubst wirklich, dass unsere Ehe funktionieren könnte?”
„Ich weiß es”, versicherte er.
„Aber wir lieben uns nicht.”
„Liebe ist keine Garantie für eine glückliche Beziehung, Heather. Wir mögen einander, und wir fühlen uns zueinander hingezogen. Wir können unsere Zukunft mit kühlem Kopf planen, statt Entscheidungen aus dem Bauch heraus zu treffen. Wir werden ein tolles Team sein.”
„Du bist sehr überzeugend.”
„Und du bist reizend.”
Heather errötete. „Du verwirrst mich.”
„Ich will dich.”
„Das verstehe ich immer noch nicht ganz.”
„Du unterschätzt dich eben.”
„Nein, das glaube ich nicht. Ich weiß, was ich bin, und ich gehöre nicht zu den Frauen, die ein Mann wie du überhaupt beachten würde. Du hast mir einen Heiratsantrag gemacht, um dich über deine gescheiterte Beziehung hinwegzutrösten.”
„Das stimmt nicht. Ich habe dir einen Heiratsantrag gemacht, weil du all die Eigenschaften besitzt, die ich mir bei einer Ehe frau wünsche.”
Sie runzelte die Stirn, und Jason musste sich eingestehen, dass es ziemlich kühl geklungen hatte. Sofort bedauerte er es. Er beugte sich zu ihr hinüber und legte ihr die Hand auf die Wange. „Also, wie wird deine Antwort lauten, reizende Heather?” fragte er leise. „Wirst du mich heiraten oder nicht?”
„Du … du wolltest doch einen Monat warten, bis du mich wieder fragst.” Sie sah ihn als, als befürchtete sie, dass er sie wieder küssen würde.
„Ich habe meine Meinung geändert. Ich möchte keine Minute mehr vergeuden. Selbst wenn du Ja sagst, werden die Vorbereitungen einige Wochen in Anspruch nehmen. Es dauert allein vier Wochen, bis man die Heiratserlaubnis bekommt, und noch mal drei für das Aufgebot.”
„Aufgebot?”
„Das kirchliche Aufgebot. Ich werde dich vor Gott heiraten, Heather. Ich werde geloben, dich zu lieben und zu ehren, bis dass der Tod uns scheidet. Und du wirst den Gang entlang auf mich zukommen und Weiß tragen.”
„Oh!” rief sie, und wieder füllten ihre Augen sich mit Tränen.
„Wein nicht”, bat Jason sie leise. „Sag einfach Ja, und ich werde den Rest meines Lebens damit verbringen, dich glücklich zu machen.”
„Und … und versprichst du mir auch, mir nie untreu zu werden?”
„Niemals”, schwor er inbrünstig.
„Wenn du mich betrügst, werde ich dich verlassen.”
„Wenn ich es tue, habe ich es auch nicht anders verdient.”
„Also gut, Jason. Ja, ich werde dich heiraten.”
5. KAPITEL
„Und?” war das erste, was Nancy ihn am nächsten Morgen fragte. An diesem Wochenende hatte er am Samstag Dienst - leider, denn sonst wäre er mit Heather zum Juwelier gegangen, um Verlobungsringe zu kaufen. Und eine neue Uhr für sich.
Jason spielte mit dem Gedanken, Nancy nichts zu erzählen, doch es hätte nichts genützt, denn sicher war ihr nicht entgangen, dass er übers ganze Gesicht strahlte. „Können Sie ein Geheimnis bewahren, Nancy?” fragte er optimistischerweise.
„Was für eine alberne Frage, Dr. Steel! Natürlich kann ich das.”
„Sie hat Ja gesagt.”
Aufgeregt klatschte sie in die Hände. „Das sind ja wundervolle Neuigkeiten! Das muss ich unbedingt …” Sie verstummte und blickte schuldbewusst drein. „Ich meine, wie lange muss ich es noch geheim halten?” fügte sie zerknirscht hinzu.
„Meinen Sie, dass Sie es bis Montag schaffen? Dann werde ich nämlich mit Heather Ringe kaufen.” Am Montag hatte er frei.
„Ich glaube schon.” Es klang ein wenig unglücklich. „Aber was, wenn Heather es vorher irgend jemandem erzählt?”
Beinah hätte er gelacht. Das wäre für Nancy wirklich eine Katastrophe gewesen. Er dachte einen Moment nach, bevor er antwortete. „Also gut, Nancy. Ich gehe kurz zu Heather und sage ihr, dass ich es Ihnen erzählt habe. Dann können Sie es getrost weitererzählen.”
Tatsächlich hatte er Heather bereits an diesem Morgen angerufen, um sich zu vergewissern, dass sie es sich inzwischen nicht anders überlegt
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