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Die oder keine

Die oder keine

Titel: Die oder keine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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mögen Chinesisch. Deswegen sind wir ja auch hierher gegangen und nicht in das nette italienische Restaurant da hinten.”
    Da Heather ihn beharrlich siezte, ging er auch wieder zu der förmlichen Anrede über.
    „Ich hätte Ihnen Ihren Willen lassen sollen”, meinte sie, während sie in ihrem Essen herumstocherte. „Essen Sie gern Italienisch?”
    „Sehr gern. Aber ich mag auch die chinesische, die deutsche, die französische, die thailändische und die japanische Küche. Ich esse nun mal gern - solange ich nicht kochen muss.”
    „Ich koche eigentlich gern”, meinte sie.
    „Das ist gut.”
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. „Noch habe ich nicht gesagt, dass ich Sie heiraten werde, Jason.”
    „Ich darf mir doch Hoffnungen machen, oder?”
    Sofort verfinsterte sich ihre Miene. „Vielleicht machen Sie sich falsche Hoffnungen.”
    „Das Risiko gehe ich ein.”
    Heather verspannte sich wieder. „Sie glauben nicht, dass er je zurückkommen wird, stimmt’s?”
    „Wenn er Sie lieben würde, hätte er sich nicht so verhalten.”
    „Für Sie gibt es nur Schwarz oder Weiß”, bemerkte sie und seufzte. „Was Dean getan hat, war falsch, und ich kann auch nicht stillschweigend darüber hinwegsehen. Aber ich weiß auch, dass er mich geliebt hat. Das macht es ja gerade so schwer.”
    „Verstehe”, erwiderte Jason.
    Er verstand es tatsächlich. Als er Alice gesagt hatte, er würde sie verlassen, war sie so wütend gewesen wie nie zuvor. Wie könnte er sie verlassen, wo sie einander doch so liebten? Wo sie ihn doch so liebte? Sie hatte alles versucht, um ihn umzustimmen, und an seine vermeintlichen Schwächen appelliert - seinen Ehr geiz, seine Raffgier, seine angebliche Liebe zum Stadtleben.
    Und dann hatte sie alle Reize spielen lassen und versucht, ihn mit Sex an sich zu binden.
    Zu seiner Schande musste er eingestehen, dass er es zugelassen hatte. Schließlich hatte er sie trotzdem verlassen.
    Nun fragte er sich, wie er sich verhalten hätte, wenn Alice ihm nach Tindley gefolgt wäre, und zwar gleich in den ersten Wochen nach seiner Ankunft. Damals hatte er geglaubt, er hätte den größten Fehler seines Lebens gemacht, und es hatte eine Weile gedauert, bis er sich an das gemächlichere Tempo und an die Mentalität der Menschen gewöhnt hatte.
    Vielleicht hätte er sich wider besseres Wissen dazu überreden lassen, nach Sydney zurückzukehren.
    Er konnte also nachvollziehen, wie Heather empfand.
    Doch Menschen wie Alice und Ratchitt waren überhaupt nicht fähig zu lieben. Alice war ihm nicht gefolgt, und Ratchitt war nicht zu Heather zurückgekehrt.
    Als Jason ihren traurigen Gesichtsausdruck sah, beschloss er, das Thema zu wechseln.
    „Möchten Sie vielleicht Nachtisch?” erkundigte er sich. „Etwas Süßes kann man immer essen.”
    „Na gut.” Ihre Miene hellte sich auf. „Ich hätte gern ein Eis.”
    „Ist das alles?”
    „Ja, aber mit viel Soße.”
    „Ihr Wunsch ist mir Befehl.” Er gab der Kellnerin ein Zeichen.
    Im weiteren Verlauf des Abends vermied er es, über Verflossene zu reden, und die Rückfahrt verlief in wesentlich entspannterer Atmosphäre als die Hinfahrt. Er unterhielt Heather mit Anekdoten aus seiner Studienzeit und den verschiedenen Aus hilfsjobs, mit denen er sein Studium finanziert hatte.
    Als Jason schließlich vor dem Süßwarenladen vorfuhr, lachte Heather. „Sie haben wirklich in einer Schwulenbar gearbeitet?”
    „Nur einen Abend”, erwiderte er trocken, während er den Motor abstellte und seinen Sicherheitsgurt löste. „Als ich mich um den Job beworben habe, wusste ich nicht, dass es eine Schwulenbar ist. Ich bin daran vorbeigegangen und habe im Fenster ein Schild gesehen, auf dem .Getränkekellner gesucht’ stand. Ich bin gleich reingegangen und wurde sofort eingestellt.”
    „Und wann haben Sie es gemerkt?”
    „Gleich nachdem ich angefangen hatte. Allerdings hat es mir nichts ausgemacht, weil ich so viel Trinkgeld bekommen habe.”
    „Und?”
    „Es hat drei Stunden gedauert, bis ich mich geschlagen gegeben und gekündigt habe.
    Anscheinend war ich doch nicht so geld gierig, wie ich gedacht hatte. Aber sonst wäre ich garantiert im Gefängnis gelandet, denn wenn mir noch einer der Jungs in den Hintern gekniffen hätte, hätte ich ihm einen Kinnhaken verpasst.”
    „Wie komisch! Aber Sie müssen wirklich süß gewesen sein.”
    „Süß!” Wie sehr er dieses Wort hasste!
    Sie warf den Kopf zurück und lachte schallend.
    Er hatte es wirklich nicht

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