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Die oder keine

Die oder keine

Titel: Die oder keine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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auf dem Arm und lief in einer schwarzen Lederjacke und engen Jeans rum.”
    Zuerst konnte Jason es nicht fassen, dass sie auf ein derartiges Imponiergehabe hereingefallen war, doch dann musste er an seine Beziehung mit Alice denken. An Alice hatten ihn ihre glamouröse Fassade und ihre animalische Sinnlichkeit fasziniert. Wie konnte er Heather da vorwerfen, dass sie Ratchitt attraktiv fand, wenn er genauso auf Oberflächlichkeiten hereingefallen war?
    Merkte sie denn nicht, dass nicht mehr dahinter steckte? Dass es keine Liebe war, sondern eine Kombination aus naiver Heldenverehrung und sexueller Anziehungskraft?
    Allerdings musste er zugeben, dass es eine verheerende Kombination war.
    „Es war aber nicht nur sein Äußeres”, fuhr Heather fort. „Er verstand sich darauf, einem das Gefühl zu vermitteln, dass man … begehrenswert war. Zum Beispiel hat er einem raffinierte Komplimente gemacht. Nicht nur mir natürlich. Er hat so etwas zu jedem weiblichen Wesen gesagt, das er mochte. Ich habe ihn immer mit anderen Mädchen beobachtet und mich danach gesehnt, auch mit ihm auszugehen. Aber ich dachte, ich wäre nicht sein Typ-Sicher, er hat manchmal mit mir geflirtet, aber das war auch alles. Als er mich schließlich eingeladen hat, wäre ich fast gestorben. Ich konnte einfach nicht damit umgehen. Ich war bis über beide Ohren in um verknallt.”
    „Allerdings nicht genug, um mit ihm zu schlafen, stimmt’s?” meinte Jason gereizt. Er musste einfach etwas sagen, um dieses Muster an animalischer Sinnlichkeit und Machismo auf die richtige Größe zurechtzustutzen.
    Sie seufzte. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer das war.”
    Er konnte sich jedenfalls vorstellen, wie schwer es für Ratchitt gewesen war, wenn sie seine Zärtlichkeiten genauso leidenschaftlich erwidert hatte. Nicht, dass er Mitleid mit Dean Ratchitt hatte. Hoffentlich würde bald irgendein eifersüchtiger Ehemann oder Freund der Allgemeinheit einen Gefallen tun und diesen Widerling kastrieren!
    „Du glaubst, ich hätte aufgrund meiner altmodischen Wertvorstellungen nicht mit Dean geschlafen”, fuhr sie fort, „aber damit hatte es nichts zu tun. Sicher, Tante Ivy hat mich in dem Glauben erzogen, dass man vor der Ehe keinen Sex haben soll, doch es war nicht der eigentliche Grund. Ich habe mich wie verrückt danach gesehnt, mit ihm zu schlafen. Aber ich hatte Angst, er würde dann sofort das Interesse an mir verlieren, weil er das Interesse an jeder Frau verlor, mit der er geschlafen hatte. Ich dachte, er würde mich nur dann heiraten, wenn ich ihn hinhalte. Und damals wollte ich ihn heiraten.”
    Na toll, dachte Jason. Jetzt sitze ich hier und höre mir an, was sie alles versucht hat, um Ratchitt dazu zu bringen, sie zu heiraten.
    „Hast du deswegen auch nicht mit mir geschlafen?” erkundigte er sich spöttisch. „Weil du Angst hattest, ich würde dich sonst nicht heiraten?” Auf die Idee war er vorher gar nicht gekommen.
    Heather wirkte ausgesprochen schuldbewusst. „Nein. Ich … ich war so naiv, zu glauben, dass ich, wenn ich vor der Hochzeit nicht mit Dean geschlafen habe, auch auf keinen Fall jemanden, den… den…”
    „Du nicht geliebt hast”, höhnte er.
    „Das klingt schrecklich! Und so empfinde ich jetzt nicht. Ich meine …”
    „Sag jetzt bloß nicht, dass du mich liebst, nur weil du denkst, du hättest meine Gefühle verletzt!” unterbrach er sie scharf. „Lass uns so weitermachen, wie wir angefangen haben.
    Wir haben diese Ehe aus Vernunftgründen geschlossen. Also verlier jetzt nicht den Kopf, weil wir eine Woche Sex miteinander hatten. Nicht, dass es nicht fantastisch war. Ehre, wem Ehre gebührt, Heather. Dass du deine Jungfräulichkeit bei Ratchitt bewahrt hast, grenzt an ein Wunder. Ich hoffe nur, dass du nun, da du dich damit nicht mehr schützen kannst, einen anderen Grund findest, um ihm zu widerstehen.”
    „Ich würde dir nie untreu werden, Jason.”
    „Bist du sicher, Heather? Meinst du, es würde dir nicht zu schaffen machen, dass du ihn immer noch haben kannst, wenn du willst? Ich kenne die menschliche Natur. Ich habe das ungute Gefühl, dass du irgendwann gezwungen bist, deine romantischen Fantasien in die Tat umzusetzen. Wie sollte ich es auch erfahren? Jetzt gibt es keinen sichtbaren Beweis mehr dafür, genauso wenig wie es bei mir und Alice einen Beweis gegeben hat.”
    Heather straffte sich und warf ihm einen stolzen, aber auch gekränkten Blick zu. „Du wirst mir einfach vertrauen müssen,

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