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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Lafferty
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Steinhämmern repariert. Er hatte einen großen Steinhammer dazu genommen. Und was für einen!
    „He, ich möchte auch ein Hobo werden”, rief er, als Deep John auf seiner Lieblingssteinplatte angesegelt kam. „Wie muß man das anstellen, Deep John?”
    „Das ist nicht mehr so schön wie früher”, seufzte Deep John. „Es scheint alles kleiner und enger geworden zu sein, seit wir den Raum erobert haben. Die schönste Zeit war die gute, alte Eisenbahnepoche unten auf der alten Erde. Aber um dahin zurückzugelangen, brauchtest du eine Zeitmaschine, Hondstarfer.”
    „Oh, ich habe eine Zeitmaschine”, sagte der Junge. „Ich glaube, ich kehre in die Eisenbahnzeit der Erde zurück und werde ein richtiger Hobo.”
    „Nun, was ist los?” fragte Puckett. „Wollen wir versuchen, mit diesen Dingern zu fliegen, die eigentlich nicht fliegen können? Oder bleiben wir hier und lassen uns jeden Tag aufs neue töten?”
    „Wartet, wartet”, schrie Margaret, die Houri. „Ich komme mit euch. Diese Riesen sind längst nicht so unterhaltsam wie ich dachte.”
    „Ganz richtig”, sagte Captain Roadstrum. „Wir müssen uns jetzt entscheiden. Ein paar Augenblicke lang war ich ein Riese. Und ich könnte wieder einer werden, wenn es nötig sein sollte. Wollen wir einfach sagen, daß Hondstarfer die beiden Dinger nicht reparieren konnte? Wollen wir sagen, daß die Steinplatten dieses Planeten unmöglich fliegen können? Also einsteigen, wer mitkommen will! Wir fliegen! Wir fliegen!”
    Und zu ihrer eigenen Verwunderung begannen die Männer in die beiden Hornissen zu steigen.
    „Wartet! Wartet!” schrie Björn ihnen zu, als er auf seiner Steinplatte angesegelt kam. „Wollt ihr denn nicht zum Frühstück bleiben?”
    „Nein”, sagte Roadstrum. „Keinen Appetit heute.”
    „Ihr würdet heute besser sein als gestern”, sagte Björn. „Ihr fangt schon an, Riesen zu sein. Heute wirst du einen ganzen Bullen schaffen, Roadstrum.”
    „Das glaube ich auch, Björn. Aber ich will heute keinen ganzen Bullen essen. Ich kann überall, wo ich will, ein Riese sein, Björn. Ich habe mich mit der Helden-Krankheit infiziert, die mich jeden dritten Tag kurz vor Sonnenuntergang überfällt. Aber wir werden fliegen! Es gibt noch so viele Welten, die wir nicht gesehen haben! Wir lassen uns nicht einsperren. Nicht einmal von Riesen. Wir fliegen.”
    „In diesem Fall, Roadstrum – es ist mir wirklich peinlich, es aussprechen zu müssen – in diesem Fall müssen wir noch etwas tun, bevor ihr uns verlaßt.”
    „Dann tu es”, sagte Roadstrum.
    „Wir wollen nicht von Touristen und Amateuren überflutet werden”, erklärte der Riese Björn. „Wenn die Leute erfahren, was für einen Spaß das Leben hier macht, kommen alle her. Wir wollen aber nur so gute Kämpfer wie euch bei uns haben, die rein zufällig auf unseren Planeten kommen. Ihr müßt versprechen, niemandem zu sagen, was für einen Spaß ihr hier gehabt habt.”
    „Das versprechen wir”, sagte Roadstrum.
    „Wir müssen da noch etwas tun, um sicher zu gehen, daß ihr euer Versprechen auch haltet”, setzte Björn hinzu.
    „Und was müßt ihr tun?”
    „Euch eure verdammten Zungen herausreißen!”
    Je zwei der Laestrygoner griffen sich einen Mann und warfen ihn zu Boden. Ein dritter trat dem Mann auf den Hals, daß er die Zunge herausstrecken mußte, dann packte er sie und schnitt sie dicht über der Wurzel mit einem Steinmesser ab.
    Es war ein entsetzlicher Schmerz. Und eine entsetzliche Frustration. Wer kann noch kämpfen und fluchen und Rache üben, wenn man ihm Zunge und Stimme genommen hat? Dazu waren sie halbtot von dem großen Blutverlust und dem wirklichen Tod näher als in der vergangenen Nacht.
    Aber sie krochen zu ihren Hornissen und kletterten, keuchend und gurgelnd, hinein und luden die Bewußtlosen und die Sterbenden hinein. Roadstrum ging als letzter.
    „Hier ist noch etwas, bevor ihr uns verlaßt”, sagte Björn. „Oh, es tut mir wirklich leid, daß ihr jetzt alle so grün und mitgenommen ausseht. Eine letzte Sicherheit mußt du mir noch geben, bevor ihr in eure Flugdinger klettert. Du mußt etwas auf das Stück Papier schreiben, das mein Junge Hondstarfer da in der Hand hält. Denn – das wirst du vielleicht nicht wissen – Hondstarfer kann lesen. Du wirst den Finger und dein Blut von der abgeschnittenen Zunge benutzen. Und dann wirst du schreiben: ‚Ich werde niemals jemandem sagen, welch ein Spaß es ist, hier zu leben.’”
    Und der mächtige

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