Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)
Armstrong ins Telefon. »In gut zwei Stunden landen sie bereits auf dem Mond. Also beeilt euch.«
»Habt ihr denn keinen Kontakt über Sprechfunk?«, fragte Peggi.
»Natürlich nicht!«, rief Armstrong. »Es ist normalerweise nur Müll an Bord, und der kann ja wohl schlecht sprechen. Wir haben nur ein paar Kontrollkameras in der Rakete.«
Wenige Minuten später saß Peggi mit Olchi-Oma im Taxi und sie rasten zur Raumfahrtstation.
Dort holte Armstrong sie an der Pforte ab, denn der Zutritt war für unbefugte Personen ohne Ausweis streng verboten. In Armstrongs Kontrollraum setzten sie sich angespannt vor den Computer-Bildschirm.
»Schleimeschleimeschleime-Schlamm!«, jammerte Olchi-Oma. »Da sind ja meine lieben, krötigen Olchi-Kinder!« Sie aß drei von Armstrongs Kugelschreibern und biss eine Ecke von seiner Schreibtischplatte heraus, so nervös war sie.
Sie konnten jetzt beobachten, wie die Olchi-Kinder den letzten Rest Müll verdrückten. Olchi-Oma freute sich, dass die Kinder wenigstens einen gesunden Appetit hatten. Dann sahen sie zu, wie die Rakete auf dem Mond landete.
»Meine Güte! Was tun sie denn jetzt?!«, rief Peggi, als die Olchi-Kinder die Rakete verließen, die Matratze in das Triebwerk stopften und dann zum Krater hinüberliefen.
Peggi wurde kreidebleich und Olchi-Oma furzte vor Aufregung so laut, dass Armstrong erschrocken zusammenzuckte. Die Spannung war unerträglich.
Da rief Olchi-Oma plötzlich: »Schleimeschleimeschleim!« Die Reichweite der Bordkameras langte nicht mehr aus!
Die Olchi-Kinder waren aus ihrem Blickfeld verschwunden
Gefangen im großen Kraterlabyrinth
Die Olchi-Kinder saßen auf der Steintrage und wurden von den Mond-Olchis in den großen Krater gebracht. Eine steile Treppe führte nach unten in eine weiße Halle. An den Wänden beleuchteten flackernde Lampen riesige Bilder. Einige zeigten Zahlen und Buchstaben, auf anderen waren Zahnräder und technische Zeichnungen zu sehen.
»Schlapper Schlammlappen«, murmelte das eine Olchi-Kind und zeigte auf eine kugelrunde Maschine, die leise summend im Kreis herumrollte und dabei eine durchsichtige Flüssigkeit versprühte. Immer wenn die Flüssigkeit am Boden aufkam, zischte es und ein ätzender, durchdringender Geruch erfüllte den Raum. Die Olchi-Kinder mussten dabei an Olchi-Mamas leckeren Stinkerkuchen denken.
Viele Mond-Olchis fuhren auf Fahrzeugen durch die Halle. Einige standen auf kleinen steinernen Rollern, die mit Pedalen angetrieben wurden. Andere hatten runde, rollende Scheiben, die aussahen wie Spaghettiteller auf Rädern. Wieder andere saßen in kleinen Wägelchen, und dann gab es noch einfache Einräder aus Stein, auf denen sie sehr geschickt hin und her flitzten.
Die Halle hatte an jeder Seite zwei Türen. Der Anführer der Mond-Olchis schob einen langen, dünnen Stein in eine Öffnung an der Wand. Da ging eine der Türen auf wie von Geisterhand und die Olchi-Kinder wurden in den dahinterliegenden Gang getragen. Nur fünf Mond-Olchis und der Anführer begleiteten sie jetzt noch, die anderen waren alle in der Halle zurückgeblieben.
Als Nächstes bogen sie nach links, dann nach rechts, nun eine Treppe hoch, dann wieder nach rechts und nochmals eine lange Treppe hinunter – es war sehr verwirrend.
»Wo bringt ihr uns denn hin?«, rief das eine Olchi-Kind.
»Warum seid ihr so ungeduldig?«, fragte der Anführer zurück und seine Stimme klang nicht besonders freundlich.
Sie folgten einem spiralförmigen Schacht nach unten und betraten einen Lift. Als Boden diente eine Steinplatte, die an vier kräftigen Seilen hing. An der Seite gab es einen langen Hebel. Einer der Mond-Olchis fasste den Hebel mit beiden Händen und drückte ihn auf und nieder. Langsam und ein wenig ruckelig senkte sich der Steinlift nach unten.
»Schleime-Schlamm-und-Krötenfurz!«, sagte das eine Olchi-Kind, und seine Stimme klang vor Aufregung ein wenig piepsig. »Wir finden hier doch nie wieder raus!«
»Wir müssen eigentlich längst wieder weg!«, sagte das andere Olchi-Kind zum Anführer der Mond-Olchis. »Unsere Olchi-Oma wartet auf der Erde auf uns. Sie hat da eine Ausstellung in Amerika und wir sind eigentlich mitgekommen, um …«
Doch die Mond-Olchis machten nur ernste Gesichter und gaben keinen Ton von sich.
Endlich stoppte der Lift und die Olchi-Kinder wurden einen weiteren Gang entlanggetragen.
»Wir sind angekommen!«, erklärte der Anführer am Ende des Gangs und steckte wieder einen Stein in ein kleines Loch
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