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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Paddock verspürte inzwischen einen olchigen Hunger, und Dumpy servierte ihnen einen kleinen Imbiss.
    Aus einer Vorratskiste holte er alte Schuhe, ein paar Fish-and-Chips-Tüten, eine halb volle Flasche Spülmittel und eine schwere rostige Zange. Dazu gab es wie immer kalten Fischgrätentee.
    Alle Olchis langten kräftig zu. Sie schmatzten und rülpsten, wie es sich für Olchis gehört, und ihre Olchi-Zähne knackten sogar die harte Eisenzange so leicht wie eine Butterbrezel. Als sie satt waren, legte Mister Paddock die Beine hoch und pupste zufrieden.
    »Muss das denn unbedingt sein?«, murmelte Fritzi Federspiel und rümpfte die Stupsnase. Diese olchigen Tischmanieren waren für sie nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig. Sie saß gerade wieder am Computer und suchte im Internet nach Informationen über das Drachenfest in Chinatown.
    »Hört zu, was da steht!«, sagte sie. »Am 31. Januar beginnt das chinesische Neujahrsfest. Das neue Jahr ist das Jahr des Drachen! Und Drachen sind für die Chinesen ein Glückssymbol!«
    »Interessant«, sagte Mister Paddock und pupste noch einmal.
    »Der 31. Januar ist ja schon bald«, meinte Fritzi und hielt sich ein Taschentuch vor die Nase. »Und wenn Drachen als Glücksbringer gelten, dann hält vielleicht irgendjemand auch den Drachen Feuerstuhl für einen Glücksbringer! Vielleicht hat man ihn deshalb aus dem Museum entführt?«
    »Gut kombiniert, Fritzi«, lobte sie Mister Paddock. »Feuerstuhl könnte diese geheimnisvolle Lieferung an den Boss sein!« Er pulte sich ein Stückchen Schuhsohle aus den Zähnen und spuckte es auf den Tisch. »Vielleicht ist der Olchi-Drache ein Geschenk für den Chef, zum chinesischen Neujahrstag? Well, ich denke, wir sollten nach Chinatown gehen. Bin mir fast sicher, dass sich Feuerstuhl dort befindet. Alle Anzeichen sprechen dafür.«
    »Beim Läuserich, das sagen wir doch schon die ganze Zeit!«, riefen die Olchi-Kinder. »Worauf warten wir noch? Auf nach Chinatown!«
    »Dumpy und Fritzi kommen am besten auch mit«, schlug Paddock vor. »Wir durchkämmen das ganze Stadtviertel. Mal sehen, was wir herausfinden!«
    Er nahm seinen Regenschirm und setzte seine Melone auf.
    Fritzi steckte sich sicherheitshalber noch eine Tafel Schokolade in die Manteltasche. Dann waren sie startklar.
    Als sie aus dem Gully kletterten, kam ihnen Fido entgegen. Die elektronische Ratte hatte den Weg vom Boxclub hierher ganz allein gefunden.
    »Immer kommt sie brav zurück«, sagte Dumpy. »Sie ist so ein schlaues Tierchen.«
    »Schlau ist der Professor Brausewein«, meinte das eine Olchi-Kind. »Er hat Fido doch gebaut, oder? Darf ich sie mitnehmen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm es die Ratte und steckte sie in die Hosentasche.
     
    Nach Chinatown fuhren sie wieder mit der U-Bahn.
    Fritzi löste einen Fahrschein und setzte sich auf einen freien Platz. Die Olchis aber hängten sich wie immer hinten an den letzten Waggon.
    Als sie in Chinatown ausstiegen, bot sich ihnen ein buntes Bild. Alle Straßen waren für das Drachenfest herausgeputzt. Zwischen den Häusern hatte man Seile gespannt, an denen rote Lampions, prächtige Girlanden und rote Spruchbänder mit chinesischen Schriftzeichen hingen. Sogar an den Bäumen baumelten große rote Laternen aus chinesischer Seide. Papierdrachen in allen Größen lagen in den Schaufenstern der Geschäfte und Restaurants. Die Olchi-Kinder machten große Augen, denn so etwas gab es bei ihnen zu Hause in Schmuddelfing nicht. Vor dem Lokal »Hing Loon« hing ein Plakat mit dem Programm für die Veranstaltungen, und Fritzi las vor:
    »Es wird gefeiert mit Musik, Tanz und Theater. Ein Feuerwerk und einen Drachenumzug wird es auch noch geben!«

    »Ranziger Käsefuß«, riefen die Olchi-Kinder. »Und von unserem Feuerstuhl steht da nichts drauf?«
    »Nein, leider nicht«, sagte Fritzi.
    Das »Hing Loon« sah sehr einladend aus, und bei dem Gedanken an ein schönes Currygericht lief Fritzi das Wasser im Mund zusammen. Doch dafür war jetzt keine Zeit.
    »Let’s go!«, sagte Mister Paddock. »Mal sehen, ob wir irgendwo eine Spur von Feuerstuhl entdecken können. Ich denke, es ist am besten, wir trennen uns und suchen in allen Richtungen. Ich gehe nach Süden, und Dumpy geht nach Osten. Fritzi sucht im Norden und die Olchi-Kinder im Westen, o. k.?«
    Den Olchi-Kindern musste Paddock erst erklären, wo Westen war, denn mit solchen Sachen kannten sie sich nicht aus. Sie waren aber sehr zuversichtlich, Feuerstuhl bald zu finden, und

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