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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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blitzschnellen Handbewegung drückten sie den Olchi-Kindern die Lappen auf ihre Knubbelnasen.
    »Mmmmh!«, machten die Olchis, denn dieser krötige Geruch war wirklich sehr angenehm. Es war der scharfe Geruch von Chloroform.
    Instinktiv atmeten sie tief ein, und das Betäubungsmittel wirkte sofort. Schon nach ein paar Atemzügen verloren sie die Besinnung. Sie sanken auf den Boden und fielen augenblicklich in einen tiefen Schlaf.
    »Na also«, brummte der kleinere der beiden Männer.
    »Wir kümmern uns später um sie«, meinte der Große.
    Sie hoben die Olchis hoch und trugen sie quer durch die Apotheke hinüber zum Hinterausgang.
    King Lu lugte hinter seinem Kistenstapel hervor, zupfte an seinem Ziegenbart und krächzte: »So, so, so, wal das wilklich nötig? Es sind doch nul Kindel!«
    »Na und?«, knurrte der Große.
    »Sie wissen zu viel«, brummte der Kleine.
    Hinter der Apotheke gab es einen Lagerschuppen.
    Darin legten die Männer ihre beiden Gefangenen auf dem Betonboden ab.
    Sie verschlossen die schwere Eisentür und stapften mit grimmigen Gesichtern davon.

[zurück]
    Was Paddock hört, gefällt ihm gar nicht

     
    Der Olchi-Detektiv hatte in der Zwischenzeit im Süden jede Menge Gassen durchkämmt. Er hatte die dunkelsten Hinterhöfe observiert, Gespräche belauscht und in hundert Fenster und hinter noch mehr Türen geguckt. Die Sucherei machte ihm nichts aus, denn so etwas gehörte zu seinem Job und war für ihn Routine. Inzwischen hatte er seine Detektivbrille aufgesetzt. Mit ihrer Hilfe konnte er nicht nur genau beobachten, was vor ihm passierte, sondern auch, was schräg neben ihm und hinter ihm vor sich ging.
    Obwohl er immer noch keine Spur von Feuerstuhl entdeckt hatte, war Mister Paddock nach wie vor zuversichtlich und guter Dinge. Im Hinterhof eines Restaurants hatte er gerade zur Stärkung ein bisschen aus der Mülltonne genascht. Feinsten Stinkermüll, mindestens eine Woche alt. Zufrieden summte er ein Liedchen vor sich hin.
    Er hatte keine Ahnung, warum er plötzlich so gut gelaunt war.
    Vielleicht, weil ihm seine olchige Nase sagte, dass sie auf der richtigen Spur waren. Vielleicht, weil er hoffte, mit ein wenig Glück sogar Firebomb Jack aufzuspüren.
    Ein unangenehmes Geräusch riss ihn aus seinen Träumereien.
    Es war das Piepsen seines Empfängers, den er unter der Melone trug. Ein Signal von Fido!
    »Rusty stinkpot!«, brummte der Detektiv. Schnell lüpfte er seine Melone und schaltete das Gerät ein.
    Der Empfang war leider nicht besonders gut. Mister Paddock musste sich richtig anstrengen, alles zu verstehen.
    Was er da hörte, gefiel ihm gar nicht.
    »Wer ist euer Auftraggeber?«
    »Los, raus mit der Sprache!«
    »Ihr seid mir ja schöne Früchtchen«, knurrten zwei unbekannte Stimmen. »Ich will jetzt sofort wissen, wieso ihr diesen Knochen geklaut habt! Wer hat euch geschickt? Wer hat euch den Auftrag dazu gegeben?«
    »Welchen Auftrag?«, hörte er eines der Olchi-Kinder. »Wir haben keinen Auftrag. Wir wollen uns nur den schönen Knochen ein bisschen ausleihen!«
    »Aber warum? Spuck es endlich aus, Kleiner!«
    »Weil, weil … weil er vielleicht aus dem Museum ist!«, sagte das Olchi-Kind.
    Dann hörte Paddock eine Weile gar nichts mehr, bis schließlich jemand sagte: »So, so, so, wal das wilklich nötig? Es sind doch nul Kindel!«
    »Na und? Sie wissen zu viel!«
    Eine Tür fiel ins Schloss, und danach wurde es still.
    Was um Himmels willen war da geschehen? Mister Paddock war sich sicher, dass die Olchi-Kinder in großer Gefahr waren. Schlagartig war seine gute Laune wie weggeblasen.
    Nun musste er nicht nur die Knochen und den Olchi-Drachen suchen, sondern auch noch die Olchi-Kinder! Der Fall wurde immer komplizierter.
    Leider konnte er die Position der Ratte Fido nicht orten. Das wäre jetzt sehr praktisch gewesen.
    »Brausewein muss mir das Ding unbedingt noch mal überarbeiten«, brummte er. Wo sollte er jetzt nach den Olchi-Kindern suchen? Sie waren in Richtung Westen gegangen. Entschlossen schwang er seinen Regenschirm und bog an der nächsten Ecke rechts ab.

[zurück]
    Paddock in Gefahr

     
    Mister Paddock lief, so schnell er mit seinem schmerzenden Knie konnte, denn er durfte keine Zeit verlieren.
    »Nun habe ich den Salat«, murmelte er vor sich hin. »Die Olchi-Kinder mitzunehmen war ein großer Fehler!«
    Er bog in eine Seitenstraße ein und lief kreuz und quer durch die verwinkelten Gassen in Richtung Westen. Noch immer hatte er den Empfänger auf den

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