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Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition)

Titel: Die Olchis und die Teufelshöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Olchi-Oma ein Geschenk gemacht: Duft von Schmuddelfinger Auspuffen. So etwas gab es natürlich nicht in Flaschen wie Parfüm. Deshalb erklärte er ihr: »Ich mache mit dir einen Ausflug nach Schmuddelfing, und dort kannst du an den wunderbaren Autoauspuffen schnuppern, so lange du willst.«
    Olchi-Oma freute sich. Sie war ganz verrückt nach Auspuffgeruch. Sie liebte ihn genauso, wie die feinen Frauen von Schmuddelfing ihr teures Parfüm lieben.
    Gleich nach der Feier machte sich Olchi-Opa mit ihr auf den Weg. Sie flogen mit Feuerstuhl direkt zum Schmuddelfinger Marktplatz.
    Olchi-Opa parkte den Drachen auf dem Flachdach des Parkhauses. Von hier oben führte eine Tür ins oberste Parkdeck, die aber leider verschlossen war. Doch das war nicht weiter schlimm, denn die beiden Olchis kletterten einfach an der Außenwand hinunter und gelangten auch so ins vierte Obergeschoss, wo die Autos parkten.

    Hier roch es immer besonders olchig. Sie versteckten sich hinter einer Säule und warteten darauf, dass ein Auto ankam oder abfuhr. Und immer, wenn eines kam, lief Olchi-Oma hinter dem Auto her und schnüffelte den olchigen Auspuffgeruch. Olchi-Opa freute sich, dass Olchi-Oma so einen Spaß daran hatte.
    Zwei Frauen gingen, mit Einkaufstaschen beladen, zu ihren Autos, die nebeneinanderstanden. Sie verstauten die Einkäufe im Kofferraum und unterhielten sich.
    »Eine Schweinerei ist das!«, schimpfte die eine Frau. »Es trifft doch immer die kleinen Leute!«
    »Da haben Sie recht«, bestätigte die andere. »Man muss sich das nicht gefallen lassen!«
    Olchi-Oma und Olchi-Opa standen hinter ihrer Säule und hörten jedes Wort. Was die Frauen da erzählten, wurde immer interessanter.
    Irgendwo am Ortsrand von Schmuddelfing gab es ein unbebautes Grundstück, sagten sie. Es gehörte der Gräfin Kreszentia von Wurm und Bakschisch. Die Gräfin wollte das Grundstück anscheinend an eine Baufirma verkaufen. Und dann sollte darauf ein riesiges Einkaufszentrum gebaut werden.
    Genau davor hatten die Besitzer der kleinen Geschäfte in Schmuddelfing Angst.
    »Keiner wird mehr in unseren kleinen Läden einkaufen«, meinte die eine Frau. »Wenn es erst mal das Einkaufszentrum gibt, dann sind wir Ladenbesitzer alle ruiniert. Auch unser kleiner Schokoladenladen wird pleitegehen.«
    »Neben so einem Riesen-Billigcenter können die kleinen Geschäfte nun mal nicht bestehen«, sagte die andere Frau. Ihre Stimme klang bedrückt. »So weit darf es nicht kommen. Die Gräfin darf das Grundstück auf keinen Fall verkaufen.«
    Sie verabschiedeten sich, stiegen in ihre Autos und fuhren los.
    Olchi-Oma schnüffelte noch einmal, dann kletterten Olchi-Opa und sie wieder zurück aufs Dach, wo Feuerstuhl vor sich hin döste und immer noch geduldig auf sie wartete.
    Als sie wieder auf der olchigen Müllhalde waren, erzählte Olchi-Opa, was sie gehört hatten. Vom Grundstück, vom Einkaufscenter, von den kleinen Läden und dass die Ladenbesitzer von Schmuddelfing sauer auf die Gräfin waren.
    Besonders die Olchi-Kinder spitzten die Hörhörner. Schließlich war die Gräfin die Tante von Vicky, und Vicky war jetzt ihre Freundin. Das Ganze war ja schon fast eine Familienangelegenheit.
    »Schleimige Rostbeule, das hört sich gar nicht gut an«, meinte das eine Olchi-Kind. »Wir müssen unbedingt Vicky Bescheid sagen!«
    Die Olchi-Kinder sausten sofort hinüber zum Schloss.
    Durch das Tor sahen sie Vicky im Garten mit den Pudeln spielen. Vicky warf einen Gummiball, und die Hunde sollten ihn holen und zurückbringen. Anscheinend hatten sie dazu aber keine große Lust, denn Vicky musste den Ball jedes Mal selbst holen.
    »He, Vicky, wir müssen dir was erzählen!«, riefen die Olchi-Kinder.
    Vicky rannte zum Tor. »Hallo! Was macht ihr denn hier? Meine Tante darf euch nicht sehen!«

    »Warum darf uns deine Tante nicht sehen?«, wunderte sich das eine Olchi-Kind. »Wir haben nichts gegen Tanten. Wir mögen Tanten gern sehen.«
    »Das versteht ihr nicht«, sagte Vicky. »Sie ist eben manchmal ein bisschen komisch.«
    Die Olchi-Kinder versuchten, Vicky alles zu erzählen, was sie von Olchi-Opa gehört hatten, und sagten: »Deine Tante will sich ein Riesen-Einkaufscenter bauen. Und weil das Einkaufscenter dann so groß ist, haben alle Angst davor, und besonders die kleinen Geschäfte werden davon aufgefressen und gehen kaputt, und alle Ladenbesitzer in Schmuddelfing sind sehr sauer auf die Gräfin. Man darf aber Läden nicht kaputt machen, und deshalb darf deine Tante

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