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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Brüste betatschten.
    »Was soll das denn, verdammt nochmal?«, brachte sie unter Mühen hervor.
    »Maul halten!«, fuhr Kurt sie an. Er ließ die Hände etwas tiefer sinken und tatstete die Seiten ihres Brustkorbs ab. Dann glitten sie bis zu den Hüften hinab, wo sie einen Augenblick lang verharrten.
    Stephanie hielt den Atem an. Sie war zu Tode erschreckt und fühlte sich erniedrigt. Als Nächstes umfassten die Hände ihre Pobacken. »Das ist eine Schweinerei!«, zischte sie. Die Wut begann die Oberhand über ihre Angst zu bekommen. Sie fing an, sich langsam aufzurichten, um ihrem Peiniger Auge in Auge gegenüberzustehen.
    »Maul halten«, brüllte Kurt noch einmal. Sie erhielt einen Schlag in den Rücken, so hart, dass sie mit dem Gesicht auf dem Kassenbuch landete, die ausgebreiteten Arme weit von sich gestreckt. Erneut wurde ihr die Pistole in den Nacken gedrückt, und dieses Mal tat es richtig weh. »Mach dir keine Hoffnungen, ich würde dich an Ort und Stelle erschießen.«
    »Ich bin Dr. D’Agostino«, stieß Stephanie trotz des übermächtigen Gewichtes auf ihrem Rücken hervor. »Ich arbeite hier.«
    »Ich weiß genau, wer du bist«, fauchte Kurt. »Und ich weiß auch, dass du nicht in der Eierkammer arbeitest. Hier hast du keinen Zutritt.«
    Stephanie konnte Kurts heißen Atem spüren. Er hatte sich über sie gebeugt und drückte sie auf die Schreibtischplatte. Sie konnte kaum mehr atmen.
    »Bei der nächsten Bewegung schieße ich.«
    »Okay«, piepste Stephanie. Sie war erleichtert, als das erstickende Gewicht von ihr genommen wurde. Sie holte tief Luft und spürte im selben Moment, wie sich eine Hand zwischen ihren Beinen zu schaffen machte. Sie biss sich vor Wut auf die Zähne. Dann klopften zwei Hände erst ihr eines und dann ihr anderes Bein ab, aber erst, nachdem sie ein weiteres Mal ihren Schritt befummelt hatten. Als Nächstes drückte das Gewicht des Mannes sie wieder auf die Tischplatte, allerdings nicht mehr ganz so heftig wie beim ersten Mal. Zugleich spürte sie seinen heißen Atem in ihrem Nacken. Lustvoll rieb er sich an ihr und flüsterte ihr ins Ohr: »Frauen wie du haben es nicht anders verdient.«
    Stephanie widerstand dem inneren Drang, sich zu wehren oder gar zu schreien. Der Mann, der auf ihr lag, musste irgendwie gestört sein, und ihre Intuition riet ihr, sich erst einmal passiv zu verhalten. Schließlich befand sie sich immer noch in einer Klinik und nicht irgendwo in der Einsamkeit. Demnächst würden Cindy Drexler und vielleicht auch andere hier auftauchen.
    »Weißt du, Schlampe«, fuhr Kurt fort, »ich muss doch sichergehen, dass du keine Kamera und keine Waffe dabeihast. Bei Einbrechern ist das in der Regel der Fall, und ich kann ja nicht wissen, ob du sie nicht irgendwo am Körper versteckt hast.«
    Stephanie blieb stumm und regungslos. Sie spürte, wie der Mann sich aufrichtete.
    »Hände auf den Rücken!«
    Stephanie gehorchte. Noch bevor sie wusste, wie ihr eigentlich geschah, war sie mit Handschellen gefesselt. Das war so schnell gegangen, dass sie es erst begriff, als sie das zweite metallische Klicken hörte. Ihre Lage wurde immer auswegloser. Sie hatte noch nie Handschellen getragen. Die Dinger schnitten ihr in die Handgelenke. Und, was noch schlimmer war, sie fühlte sich jetzt noch wehrloser als zuvor.
    Dann wurde Stephanie am Genick gepackt, hochgezerrt und herumgedreht. Sie musterte ihren Angreifer, sah, wie die dünnen Lippen des Mannes sich zu einem grausamen, spöttischen Lächeln verzogen, als wollte er ihr demonstrieren, dass er alles unter Kontrolle hatte.
    Stephanie erkannte ihn sofort wieder. Bis jetzt hatte sie zwar seine Stimme noch nie gehört, aber sie hatte ihn schon gelegentlich auf dem Klinikgelände oder in der Cafeteria gesehen. Sie kannte sogar seinen Namen und wusste, dass er der Sicherheitschef der Klinik war. In seinem Büro waren sie und Daniel fotografiert worden und hatten ihre Hausausweise bekommen. Er hatte damals wortlos hinter seinem Schreibtisch gesessen. Stephanie war seinem stummen, wachsamen Blick bewusst ausgewichen.
    Kurt machte ihr Platz und wies auf die offene Tür des Büroraumes. Die Waffe war jetzt nicht mehr zu sehen.
    Stephanie war mehr als erleichtert, dass sie hier wegkam, aber als sie in Richtung der Stahltür gehen wollte, durch die sie gekommen war, griff Kurt nach ihrem Arm.
    »Falsche Richtung«, sagte er kurz angebunden. Als sie sich zu ihm umdrehte, deutete er in die entgegengesetzte Richtung.
    »Ich will zurück

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