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Die Operation

Titel: Die Operation
Autoren: Robin Cook
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Rahmens nur bis zu den Augenbrauen sichtbar war, hatte sich dramatisch verändert. Die Mundwinkel waren merkwürdig nach oben gezogen und die Nase war stark gerümpft, sodass es so aussah, als ekele er sich vor etwas. Das war auch deshalb erstaunlich, weil sein Gesicht zuvor als Folge seiner Erkrankung vollkommen ausdruckslos gewesen war.
    »Beunruhigt Sie etwas?«, fragte Dr. Nawaz.
    »Was ist denn das für ein furchtbarer Gestank?«, fragte Ashley. Er klang immer noch betrunken, zog die einzelnen Wörter zusammen.
    »Bitte, sagen Sie’s uns!«, entgegnete Dr. Nawaz mit allen Anzeichen der Besorgnis. »Wonach riecht es denn?«
    »Schweinescheiße, würde ich sagen. Was, zum Teufel, macht ihr da?«
    Wie ein schwacher, unangenehmer, elektrischer Strom kroch die Vorahnung einer möglichen Katastrophe in Dr. Nawaz’ Eingeweide und hinterließ ein flaues Gefühl in seiner Magengegend, ein Gefühl, das nur erfahrene Chirurgen kannten. Er blickte auf der Suche nach Trost zu Daniel hinüber, aber der zuckte nur mit den Schultern. Er hatte nur wenig persönliche Erfahrungen als Chirurg und war lediglich verwirrt. »Schweinekot? Was soll das denn?«, fragte er.
    »Da es hier drin keine Schweine gibt, fürchte ich, er hat eine olfaktorische Halluzination«, sagte Dr. Nawaz wütend.
    »Heißt das, es stimmt etwas nicht?«
    »Lassen Sie es mich so sagen«, wetterte Dr. Nawaz. »Es beunruhigt mich. Wir können zwar hoffen, dass es nichts weiter ist, aber ich würde sagen, wir verzichten auf den letzten Rest der Implantationszellen. Sind Sie einverstanden? Wir haben schon deutlich über neunzig Prozent injiziert.«
    »Falls es irgendwelche Probleme gibt, ja, auf jeden Fall«, sagte Daniel. Die letzten paar Aktivzellen waren ihm egal. Die Menge, die er für die Injektion vorgesehen hatte, war sowieso nur eine qualifizierte Schätzung auf der Basis der Tierversuche gewesen. Was ihm jedoch Sorgen machte, das war Dr. Nawaz’ Reaktion. Er merkte, dass der Neurochirurg erschrocken war, hatte aber keine Ahnung, was an einem schlechten Geruch so Besorgnis erregend sein konnte. Komplikationen waren das Letzte, was Daniel gebrauchen konnte, besonders jetzt, wo sie so dicht vor dem Erfolg standen.
    »Ich ziehe jetzt die Nadel heraus«, sagte Dr. Nawaz an die Adresse von Dr. Newhouse, obwohl dazu keine weitere Narkose notwendig war. Mit derselben geduldigen Sorgfalt, die er beim Einführen der Nadel an den Tag gelegt hatte, zog er sie auch wieder heraus. Sobald die Spitze wieder zu sehen war, suchte Dr. Nawaz nach Anzeichen für eine Blutung. Gott sei Dank waren keine zu sehen.
    »Nadel draußen!«, gab Dr. Nawaz bekannt und reichte sie an Constance weiter. Er holte tief Luft und hob dann die Ecke des Tuches hoch, um nach Ashley zu sehen. Er konnte spüren, dass Daniel ihm über die Schulter schaute. Der Abscheu auf Ashleys Gesicht hatte sich in Verärgerung verwandelt. Seine Lippen waren nur mehr ein schmaler Strich, die Augen waren weit geöffnet und die Nüstern gebläht.
    »Geht es Ihnen gut, Mr Smith?«, fraget Dr. Nawaz.
    »Ich will hier raus, verdammt nochmal«, schimpfte Ashley.
    »Riechen Sie diesen Gestank immer noch?«
    »Welchen Gestank?«
    »Sie haben sich doch gerade eben über einen Gestank beschwert.«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie da reden. Ich weiß nur, dass ich hier raus will!« Plötzlich wollte Ashley aufstehen. Er stemmte sich gegen das Klebeband, das seinen Oberkörper an den hochgekurbelten Teil des OP-Tischs und seine Handgelenke an die Armstützen fesselte. Zugleich zog er die Beine bis zur Brust an.
    »Haltet ihn fest!«, rief Dr. Nawaz. Er legte sich auf Ashleys Schoß und versuchte, durch sein eigenes Körpergewicht Ashleys Beine wieder nach unten zu drücken. Dabei hielt er immer noch die Ecke des Tuches hoch und sah, wie Ashleys Gesicht sich vor Anstrengung rot färbte.
    Daniel stürzte zum Fußende des OP-Tischs und griff unter den Tüchern nach Ashleys Knöcheln. Er versuchte sie nach unten zu ziehen und war verblüfft darüber, wie viel Widerstand Ashley ihm entgegensetzte. Dr. Newhouse hatte Ashleys Schulter losgelassen und sich des Handgelenks bemächtigt, das Ashley aus der Fessel des Klebebandes hatte befreien können. Marjorie hechtete um den Tisch herum, um Ashleys anderen Arm zu schnappen, den er ebenfalls loszureißen drohte.
    »Mr Smith, beruhigen Sie sich!«, rief Dr. Nawaz. »Es ist alles in Ordnung!«
    »Runter von mir, Ihr geisteskranken Tiere«, rief Ashley zurück. Er klang wie der
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