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Die Opferung

Die Opferung

Titel: Die Opferung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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gemacht?«, fragte ich ihn. »Doch sicher nicht einfach nur getötet?«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Billings. »Aber es ist nicht so einfach zu erklären. Es hat mit Dingen zu tun, die die meisten Menschen nur schwer verstehen können. Wie Zeit und Realität. Und auch Moral. Und ob ein Menschenleben mehr wert ist als ein anderes.«
    Ich warf einen Blick in Richtung Fortyfoot House. »Kann uns Brown Jenkin hier nicht finden?«
    »Warum? Beunruhigt er Sie so sehr?«
    »Es wäre eine Untertreibung, wenn ich sagen würde, er verfolgt mich in meinen schlimmsten Albträumen.«
    »Nun, vielleicht wird er uns hier finden. Vielleicht auch nicht. Vielleicht muss ich auch nach ihm pfeifen.«
    »Was ist er?«, fragte ich.
    »Brown Jenkin ist alles, was er zu sein scheint. Ein boshafter kleiner Kerl, ein von Ungeziefer geplagter Nager, ein entsetzlicherjunge. Was Sie in ihm sehen, ist er auch.«
    »Woher kommt er? Jemand hat mir erzählt, er sei Ihr Sohn.«
    »Mein Sohn? Brown Jenkin? Ich würde mich gekränkt fühlen, wenn es nicht so albern wäre. Nein, Sir, er ist nicht mein Sohn. Er ist irgendwie Kezias Nachkomme, nachdem sie zurückgegangen war zu dieser ... dieser Kreatur Mazurewicz.« Nach dem letzten Wort spuckte er aus und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    »Was um alles in der Welt geht in diesem Haus vor sich?«, wollte ich wissen. »Seit meiner Ankunft habe ich Geräusche gehört und Lichter gesehen, ich habe Stöhnen gehört, ich habe Brown Jenkin herumlaufen gesehen, zwei unschuldige Menschen sind ermordet worden.«
    Billings dachte einen Augenblick lang nach, dann sagte er: »Nein, Sie würden es nicht verstehen.«
    »Versuchen Sie es.«
    Er begann, hin und her zu laufen. »Ich soll es versuchen? Na gut, wie Sie wollen.« Er blieb abrupt stehen, holte eine Taschenuhr hervor und hielt sie dicht vor sein linkes Auge, um in der Dunkelheit die Zeit erkennen zu können. Auf der Uhr konnte ich für einen Moment eine Gravur sehen, die an einen Tintenfisch erinnerte. »Es ist schon spät. Für den Fall, dass wir gestört werden, möchte ich Ihnen zuerst eine Warnung mit auf den Weg geben.«
    »Eine Warnung?«
    »Es geht um Ihre Liz. Ihr Mädchen ... das Mädchen, das einmal Ihr Mädchen war.«
    »Erzählen Sie«, forderte ich ihn auf. »Was ist mit ihr?«
    »Wenn Sie nicht aufpassen, Sir, wird Ihre Liz Ihnen drei Söhne schenken, einen vom Blut, einen von der Saat und einen vom Speichel.«
    »Was?«, sagte ich ungläubig. »Wovon reden Sie? Wir wollen überhaupt keine Kinder haben, außerdem nimmt sie die Pille. Sie wissen, was die Pille ist?«
    Billings nickte: »Ich weiß einiges über Ihre Zeit.«
    »Zumindest hoffe ich, dass sie die Pille nimmt. Ich habe gesehen, wie sie sie schluckt.«
    »Es würde nichts ändern«, sagte Billings. »Keine Pille auf der ganzen Welt kann die Zeugung dieser drei Söhne verhindern, mein Freund. Denn diese drei Söhne werden drei in einem sein, die verkehrten drei in einem, die Unselige Dreifaltigkeit. Wenn sie gewachsen sind, werden sie gemeinsam die große Bestie zeugen, und dann wird die Tür zu der Welt geöffnet werden, die einmal war. Alle Vorstellungen der Menschheit von der Hölle werden dann Wirklichkeit werden , hier auf der Erde. In unseren Städten, in unseren Meeren.«
    Er klammerte sich an das Geländer, das entlang des Pfads verlief, während ich zu glauben begann, sodass er völlig wahnsinnig sei. Aber er sprach ganz ruhig und gleichmäßig, ohne ein Anzeichen für Hysterie. Außerdem hatte ich schon genug Wahnsinniges in Fortyfoot House erlebt, dass ich wenigstens an ein gewisses Maß Wahrheit in seinen Worten glauben konnte. Wenn ich mit Kindern sprechen konnte, die seit hundert Jahren tot waren, wenn ich eine Ratte gesehen hatte, die sich benahm wie ein Mensch, wenn ich eine Erscheinung sehen konnte, die in den Körper einer schlafenden Frau eindringen konnte - dann konnte ich mir auch anhören, was der junge Mr. Billings zu sagen hatte.
    »Was wissen Sie über Frauen, die man Hexen nennt?«, fragte er.
    »Hexen?« Ich schüttelte den Kopf. »Nicht viel. Nur das, was ich aus Märchen kenne. Ich glaube, ich habe mal auf BBC 2 eine Sendung zu dem Thema gesehen. Es ging um weiße Hexen, die Torten schweben lassen und Warzen heilen konnten. Aber das ist auch schon alles. Sie konnten nicht auf einem Besen reiten.«
    »Ich möchte Ihnen etwas sagen, was Sie glauben können, wenn Sie wollen«, sagte Billings. »Kezia Mason ist das, was Sie als Hexe

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