Die Opodeldoks

Büschen auf. »Wir müssen dem Vogel helfen!«, rief sie. »Schließlich sind wir schuld daran, dass die Kisten ihn fangen konnten.«
Jetzt erschien auch Mogli-Papa. »Die sind stärker als wir, das darfst du nicht vergessen«, sagte er.
»Ja, essen!«, rief der Mogli-Opa. »Wahrscheinlich wollen die den Vogel essen.«
»Wir müssen ihm helfen«, sagte Mogla entschlossen. »Wenn ihr nicht mithelft, tu ich’s eben alleine!«

Opadeldok hat’s
»Jaaa! Haaa! Ich hab’s!«, brüllte Opadeldok so laut, wie er seit Opadeldokgedenken noch nie gebrüllt hatte.
Die anderen Opodeldoks fuhren aus dem Schlaf auf und kamen aus der Höhle gerannt.
»Du hast es? Was hast du?«, fragte der Oberdeldok verwirrt.
»Wir müssen sofort alle Eier aus der Vorratshöhle räumen!«, kommandierte Opadeldok. »Früher war alles schlechter, weil...« Opadeldok machte eine Pause und blinzelte die drei anderen listig an.
»Warum denn nur? Sag doch endlich! Wozu denn die Eier? Bist du mit dem Denken fertig? Was hast du?«, riefen alle durcheinander.
»Weil ... Es geht unten durch«, sagte Opadeldok geheimnisvoll. »Nicht oben drüber. Unten durch, unten durch, unten durch! Das war früher. - Früher war alles schlechter!«
»So rede doch endlich wie ein Opodeldok!«, rief der Oberdeldok. »Klar und zusammenhängend und nicht zu schnell, damit man dich versteht, Hühnerdreck und Federfuß, äh - fraß!«
Opadeldok richtete sich langsam von seinem Steinsitz auf. Man konnte richtig seine Gelenke knirschen hören. Das kam vom langen Denken, soll natürlich heißen Sitzen. Dann machte er drei Kniebeugen, und als er merkte, dass die ändern immer unruhiger wurden, machte er noch zwei, auch wenn es ihm wehtat. Schließlich sagte er: »Hinter unserer Schlafhöhle ist unsere Eiervorrats- höhle!«
»Das weiß jeder«, knurrte der Oberdeldok.
»Soll ich nun was sagen oder nicht?«, fragte Opadeldok gekränkt.
»Ja, ja, ja!!«
»Also. Und hinter all den Eiern geht die Höhle weiter. Aber nicht nur ein paar Meter. Nein, es gibt da einen Gang, einen ziemlich langen Gang sogar. Einen langen dunklen unterirdischen Gang. Der führt unter den Bergen durch. Nach drüben!«
»Bei meinen dottergelben Bartspitzen! Und was ist »drüben«?«
»Weiß ich nicht mehr, da muss ich mich noch einmal hinsetzen und nachdenken«, meinte Opadeldok. Aber das wollte nun keiner mehr.
Omadeldok sagte entschieden: »Hauptsache, wir finden unser Deldokchen dort. Und bevor es darüber Streit gibt, wer geht: Wir gehen alle! Alle zusammen!«
»Hör mal, Omadeldok!«, empörte sich der Oberdeldok. »Wer hat hier eigentlich das Sagen? Bei meinen dottergelben Bartspitzen, wir gehen unten durch. Und zwar alle. Und sofort. Das heißt: Sofort nach dem Frühstück.« So frühstückten die Opodeldoks erst mal in aller Ruhe. Den ganzen Vormittag über schafften sie dann die Eier aus der Vorratshöhle ins Freie und stapelten sie vor der

Höhlenwand auf. Gegen Mittag war das letzte Ei herausgebracht. Wo vorher eine helle Wand aus Hunderten von Eiern gewesen war, starrte ihnen nun in der Vorratshöhle ein riesiges, kohlrabenschwarzes Loch entgegen.
»Es ist ziemlich dunkel da hinten«, sagte der Opozähldok. »Müssen wir wirklich da hinein? Vielleicht ist da gar kein Gang, vielleicht geht nur die Höhle ein paar Meter weiter und hört dann auf...«
»Das werden wir gleich feststellen«, sagte der Oberdeldok. »Wir nehmen natürlich Verpflegung mit für die lange Reise.«
Er fing gleich an sich getrocknete Spiegeleier um den Bauch zu binden.
»Vielleicht sollten wir auch ein paar Lichter mitnehmen«, schlug Omadeldok vor.
»Wollte ich eben sagen«, knurrte der Oberdeldok. »Nehmt ein paar Eierfunzeln mit!«
»Ein paar?«, fragte der Opozähldok. »Wie viel genau, bitte schön?«
»Neunundzwanzig!«, rief der Oberdeldok laut.
»Aber wir haben doch nur noch vier«, warf Omadeldok ein.
»Dann eben vier! Hühnerdreck und Federfraß, wann geht es endlich los?«, rief der Oberdeldok ungeduldig. »Je früher wir losgehen ...«
»Früher? Früher war alles schlechter!« Das war natürlich Opadeldok.

Und wenn nicht Omadeldok einfach eine Eierfunzel angezündet hätte und vorangegangen wäre, hätten die Opodeldoks bestimmt noch bis zum Nachmittag vor dem Eingang des unterirdischen Ganges gestanden!

Im Waldland starrte unterdessen mit glasigen Augen der Gockel Deldok an und lallte: »Du bist also ein Huhn und heißt - Irene, ja?«
»Aber nein«, sagte Deldok.
»Tschulligung: Helene!«
»Ich heiße