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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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troff. Der Fürst zügelte seine Stute Frühlingsreif. Er konnte verhindern, dass das große Schlachtross ihn rammte, doch bockte der Hengst plötzlich wie eine Kuh, die nach langem Winter aus dem Stall auf die Frühlingsweide getrieben wurde. Schwere Hufe trafen seine Stute an der Brust. Fenryl konnte hören, wie ihr die Rippen brachen. Die Wucht des Treffers ließ sie zurückweichen. Die Stute machte einen tänzelnd unsicheren Schritt, dann brach sie seitlich ein.
    Mit einem Satz war Fenryl aus dem Sattel. Fast augenblicklich war das gepanzerte Schlachtross über ihm. Mit wütendem Schnauben stieg das Tier. Hufe, größer als Schmiedehämmer, wirbelten über ihm, bereit, seinen Kopf zu zermalmen. Stahlplatten schützten die Flanken des Pferdes vor jedem Angriff.
    Der Elfenfürst ließ sein langes Rapier fallen und duckte sich in verzweifeltem Mut zwischen den Vorderhufen hindurch.
Ein Huf streifte seine Schulter. Mit dem Gesicht voran wurde Fenryl in zertrampelte Mohnblüten geschleudert. Benommen tastete er nach seinem Dolch.
    Das Schlachtross versuchte ihn zu zerstampfen. Verzweifelt wand sich Fenryl zwischen den tödlichen Hufen. Mit einem Schnitt durchtrennte er die Sehnen auf der Rückseite der Vorderläufe. Der schwere Hengst wieherte. Es war nur eine flache Schnittwunde, doch die Läufe trugen das Gewicht des massigen Tieres nicht länger.
    Fenryl beeilte sich, unter dem Schlachtross fortzukommen. Das riesige Tier brach ein. Es keilte mit den Hinterläufen aus und versuchte, sich wieder aufzurichten. Seine Hufe zerpflügten den schweren, schwarzen Lössboden der Lichtung.
    Fenryl wusste, dass der Hengst nie wieder aufstehen würde. Der Elf drehte sich nach seiner Stute Frühlingsreif um. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an. Auch sie kam nicht mehr hoch. Ihre Brust war dunkel verfärbt. Durch das samtweiche Fell konnte Fenryl die Umrisse gebrochener Knochen sehen, die sich mit jedem Atemzug im zerschundenen Fleisch bewegten. Pfeifend rang das sterbende Tier um Luft. »Frühlingsreif« hatte er sie wegen der schönen Musterung ihres Fells genannt. Es erinnerte an Raureif, den kalte Frühlingsnächte auf Fensterscheiben hauchten. So viele Jahre hatte die Stute ihn durch ungezählte Schlachten und Scharmützel getragen. Der Elf war fassungslos. Nicht Kugel oder Klinge waren ihr zum Schicksal geworden. Ein anderes Pferd war es …. Wie schafften es die Ritter, ihre Schlachtrösser dazu zu bringen, ihresgleichen zu töten? Was für eine verdrehte, falsche Welt erschufen sie!
    Fenryl umfasste seinen Dolch fester. Er würde Frühlingsreif den letzten Weg erleichtern.
    Hufschlag ließ ihn aufblicken. Ein Ritter, den Yulivees Zauber
nicht erreicht hatte, kam ihm entgegen. Leicht im Sattel vorgebeugt, holte er mit seinem Rabenschnabel zu einem mörderischen Schlag aus. Hinter ihm preschte ein weiterer Reiter heran.
    In leichter Rüstung, nur mit einem Dolch bewaffnet, war Fenryl dem Angreifer fast wehrlos ausgeliefert. Er versuchte zur Seite auszuweichen und machte einen Satz über das Schlachtross mit den zerschnittenen Sehnen hinweg. Selbst jetzt versuchte das Tier noch, ihn mit den Hufen zu treffen.
    Der angreifende Ritter war ein geschickter Reiter. Mit einem leichten Schenkeldruck ließ er seinen Rappen Fenryl folgen.
    Ein Schlag traf den Fürsten in den Rücken. Donnergrollen erklang vom Waldrand. Eine einzelne Rauchfahne quoll zwischen den Büschen hervor. Fenryl wurde auf die Knie geschleudert. Er schmeckte Blut auf den Lippen. Benommen blickte er auf. Was für ein verdammtes Pech! Der Fürst wusste genau, dass man mit den verdammten Arkebusen nicht gut zielen konnte. Der Schütze hatte einfach auf den Pulk der Kämpfenden geschossen und unter allen Kriegern ausgerechnet ihn getroffen!
    Der gepanzerte Reiter war fast über ihm. Einen Herzschlag lang glaubte Fenryl blaue Augen hinter dem geschlossenen Helmvisier zu sehen. Dann fuhr eine Axt aus dem Blau des Himmels herab und traf den Ritter zwischen Helm und Halsberge. Mit einem grässlichen Kreischen zerriss der Stahl der Rüstung. Blut sprudelte in pulsierenden Stößen über die Brustplatte. Der Rabenschnabel entglitt der Hand des Ritters.
    »Kein guter Ort, um zu verweilen!«, rief König Gunnar ihm zu. Von seiner Axt troff dunkles Blut. Der Menschenkrieger beugte sich vor und streckte ihm die Linke entgegen. »Komm!«

    Immer noch benommen tastete sich Fenryl über den Rücken, dort, wo ihn der Schlag getroffen hatte. Er fühlte eine tiefe Delle im

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