Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman
ich dir sage!« Sie legte einen Arm um seine Schultern und stemmte sich hoch. Ihre Zähne klapperten.
Vorsichtig strich Luc der Ritterin das Haar aus dem Nacken. Es duftete nach Weihrauch und Essig. Zögerlich strich er über ihre helle Haut. Sie war kalt.
»Fester! So als ob du Teig kneten wolltest!«, stieß sie mühsam hervor.
Er gehorchte. Seine Hände tasteten vom Haaransatz bis unter das schwarze Halstuch. Er spürte die Ritterin unter den Fieberschauern erbeben.
Vorsichtig glitten seine Hände seitlich den Hals hinauf bis unter ihr Kinn.
»Fühlst du eine Beule?«
»Nein, Herrin.« Ihm war das Ganze unangenehm. Er war fast schon ein Mann. Und er wusste, dass man eine Frau nicht auf diese Weise berühren sollte. Und nicht an ihrem Haar riechen. Noch nie hatte er Haar gerochen, das nach Weihrauch duftete. Es war angenehm …
»Herrin?«
Michelle hatte begonnen, die Verschnürung ihres Hemdes zu öffnen.
»Zieh mir das Hemd über den Kopf!«
Er räusperte sich nervös. »Ich …«
»Wenn du einmal ein Ordensritter sein willst, dann musst du zuallererst lernen, Befehlen zu gehorchen. Mach jetzt!« Sie beugte sich vor und wäre fast aus der Mauernische gestürzt.
Luc packte sie. Dann stieg er hinter ihr in die Nische. So würde er nichts sehen … Er zog ihr das Hemd über den Kopf. Sein Mund war ganz trocken.
Michelle hob die Arme. Sie waren mit hellen Narben bedeckt. »Unter den Achseln musst du nachsehen.«
Er tastete durch das Haar. Es war feucht von ihrem Schweiß. Luc stieg das Blut in den Kopf. Vor Verlegenheit fühlte er sich jetzt auch ganz fiebrig.
Da war etwas! Es fühlte sich an wie ein Kieselstein.
»Was ist das?«
»Eine harte Stelle, Herrin.«
»Wie groß?«
»Etwas größer als eine Bohne.« Luc fühlte, wie sie tief einatmete. Ihre Schultermuskeln spannten sich. Sie hatte aufgehört zu zittern. Ihre Haut fühlte sich etwas wärmer an.
»Ist die Haut verfärbt?«, fragte sie nach langem Schweigen.
»Das kann ich nicht sehen. Die Haare …«
»Streng dich an, verdammt noch mal! Sei nicht so zimperlich! «
Luc beugte sich vor. Er erhaschte einen Blick auf ihre Brüste und bemühte sich, schnell woandershin zu sehen. Wie sollte er beim Licht eines Lagerfeuers erkennen, welche Farbe die Haut zwischen den Haaren unter ihren Achseln hatte!
Er kniete jetzt neben ihr in der Mauernische. Seine Finger tasteten sich durch das Haar. Ihr Schweiß roch angenehm. Es war ein Duft, der ein fremdes, warmes Gefühl in seinem Bauch weckte.
»Da ist nichts, Herrin«, sagte er schließlich, obwohl er sich nicht ganz sicher war, ob es stimmte.
Michelle atmete erleichtert aus. »Weißt du, man kann auch vor Erschöpfung ein leichtes Fieber bekommen.« Sie lehnte sich gegen die Mauer.
Luc bemerkte eine hässliche rote Narbe, die seitlich über ihre Rippen verlief. »Seid Ihr oft verwundet worden, Herrin? «
»Das bleibt nicht aus, wenn man den Weg des Schwertes wählt, Luc. Dafür habe ich nie Hunger gelitten. Die Kirche versorgt ihre Krieger wie eine fürsorgliche Mutter.«
Der Junge nickte und sah dann zum Feuer. Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen, halb nackt neben ihm zu sitzen. Die Frauen, die er bisher gekannt hatte, waren ganz anders gewesen. Er war fast ein Mann … Da gehörte es sich
nicht, neben einer Frau zu sitzen, die kein Hemd trug. Das musste die Ritterin doch wissen!
Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie sich in den Schritt ihrer Hose griff.
Er konzentrierte sich ganz darauf, einen Ast zu betrachten, der halb aus dem Feuer ragte. Was machte sie da? Nicht daran denken … Der Ast … War das Pappelholz?
Er hörte, wie sie den Gürtel öffnete.
Ja, das war Pappelholz. Er beugte sich weiter vor. Die Hitze der Flammen brannte ihm auf dem Gesicht.
Die Gürtelschnalle klirrte leise. Sie schob ihre Hose hinab.
Luc spürte, wie ihm der Hals ganz eng wurde.
Michelle seufzte.
Was sollte er tun? Vielleicht nach den Pferden sehen?
»Zieh dich aus, Luc.« Ihre Stimme klang seltsam.
Er starrte in das Feuer und tat so, als habe er sie nicht gehört. Vielleicht war der Ast doch nicht aus Pappelholz …
»Zieh dich aus!«, befahl sie schroff. »Wirf deine Kleider ins Feuer. Und dann beginn zu laufen und bete dabei, wie du noch nie gebetet hast.«
»Was …«
»Gehorche, verdammt noch mal!«
Scheu wandte er sich um. Michelle hatte ihre Hose bis zu den Knien herabgeschoben. Sie blickte auf ihre Scham und merkte gar nicht, dass er sie ansah.
In ihrer Leiste, halb im Haar
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