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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Freund dem Kopfgeldjäger zu bestellen. Es geht ihm nicht so besonders.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Ich?« Rurak lachte leise. »Du meinst wohl, was euer Häuptling Graishak mit ihm gemacht hat. Aber an eurer Stelle würde ich mich lieber fragen, was das Schicksal für euch bereithält.«
    »Was immer es ist«, maulte Balbok verdrossen, »es kann nicht so schlimm sein, wie die Gesellschaft eines verräterischen Zauberers ertragen zu müssen. Richtig, Rammar?«
    »Verdammt richtig, Balbok.«
    »Ihr seid beleidigt«, stellte Rurak fest, »in eurem Stolz gekränkt. Sieh an – ich wusste nicht, dass Orks so etwas haben. Aber vielleicht ist es in eurem Fall ja auch etwas anderes. Immerhin seid ihr nicht irgendwelche Orks.«
    »Das stimmt«, bestätigte Rammar. »Mach mich los, Zauberer, und ich schwöre dir, dass ich dir deine hässliche Visage nach allen Regeln der Kunst zertrümmern werde. Dann wirst du wissen, zu welcher Sorte Ork ich gehöre.«
    »Große Worte aus dem Maul eines Feiglings, der sich beim Kampf gegen die Gnomen verkrochen hat.«
    »Waaas?« Balbok horchte auf.
    »Wusstest du das etwa nicht?«, gab sich Rurak erstaunt. »Dein Bruder ist sehr darauf bedacht, am Leben zu bleiben …«
    »Ist das wahr?«, fragte Balbok und starrte Rammar streng an. »Du hast dich feige verkrochen?«
    »Ja«, gestand Rammar zerknirscht, »es ist wahr. Ich bin tatsächlich ein verdammter Feigling gewesen …«Er wandte den Blick von seinem Bruder und starrte Rurak an. »Aber ich habe mich geändert, Zauberer, und wenn ich auf dieser elenden Reise, auf die du uns geschickt hast, etwas gelernt habe, dann dass Kriechen und Speichellecken zu nichts führt. Ich bin ein Ork, genau wie mein Bruder!«
    »Sieh an, eine bemerkenswerte Entwicklung.« Rurak wurde auf einmal ernst. »Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben, aber nun scheint es sich zu bestätigen …«
    »Was?«, schnauzte Rammar, der so in Fahrt war, dass ihm sogar Balbok warnende Blicke zuwarf. »Was wolltest du nicht wahrhaben, du mieser, hinterhältiger, schlammfressender Hundsfott von einem Zauberer?«
    Rurak grinste wieder und überging die Beleidigungen, die der feiste Ork ihm an den Kopf warf. »Habt ihr euch nie gefragt, wie es euch gelingen konnte, Farawyns Pforte im Tempel von Shakara zu öffnen? Weshalb das Große Tor von Tirgas Lan, das über tausend Jahre verschlossen war, sich bei eurer Ankunft öffnete? Warum es euch keine Mühe bereitete, euch Zugang zur Schatzkammer zu verschaffen?«
    »Lenk gefälligst nicht vom Thema ab!«, maulte Rammar ungehemmt weiter. »Du hast uns hintergangen und verraten, hast unsere Notlage ausgenutzt, nur um deine Pläne zu …« Er stockte. »Was hast du gesagt?«
    »Es gibt einen Grund dafür, dass ihr all diese Tore, die seit Jahrhunderten verschlossen waren, mühelos öffnen konntet«, erklärte Rurak. »Wollt ihr ihn nicht erfahren?«
    »I-ist es, weil wir die Auserwählten sind?«, fragte Balbok hoffnungsvoll.
    »Die Auserwählten?« Rurak lachte höhnisch. »Aber nein. So theatralisch ist es nicht.«
    »Woran lag es dann?«, wollte Rammar wissen.
    »Ich will es euch sagen«, antwortete der Zauberer rundheraus. »Es liegt daran, dass ihr Elfen seid.«
    Eine Pause entstand, in der keiner der drei etwas sagte. Dann – prusteten Rammar und Balbok los.
    »Wir und Elfen! Der Witz ist gut!«, amüsierte sich Balbok.
    »An dir ist ein Hofnarr verloren gegangen, Zauberer!«, versetzte Rammar und schüttete sich aus vor Lachen.
    »Ich scherze nicht!«, versicherte Rurak. »Alle Orks waren einst Elfen. Folter, Verstümmelung und dunkler Zauber haben sie zu dem gemacht, was sie heute sind – entstellte, verabscheuungswürdige Kreaturen, die das Licht scheuen und nur dem Chaos dienen.«
    »Und darauf sind wir stolz!«, rief Balbok dazwischen, Tränen vor Lachen in den Augen.
    »Der Dunkelelf selbst hat sie ins Leben gerufen«, fuhr Rurak unbeirrt fort, »vor langer Zeit, als seinesgleichen ihn verstieß, weil er sich dunklen Künsten und verbotenen Experimenten zugewandt hatte – Experimente, die zum Ziel hatten, eine neue Rasse zu erschaffen, Dunkelelfen, wie er selbst einer war. Er träumte davon, sein eigenes Heer aufzustellen, eine Armee aus Kriegern, die ihm bedingungslos folgten, und nach einigen Fehlversuchen gelang es ihm: Aus gefangenen Elfenkriegern, die er folterte und mit dunklem Zauber belegte, züchtete er die ersten Dunkelelfen. Margoks Brut nannte er sie – sie selbst jedoch, unfähig, diesen

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