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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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und Eisbarbaren aufgenommen, hatten gegen Elfen und Trolle gekämpft, hatten Naturgewalten getrotzt, waren der Gefangenschaft der Zwerge ebenso entwischt wie der des Kopfgeldjägers und hatten Hunderte von Meilen hinter sich gebracht – und das alles nur, um sich nun in der gleichen be shnorsh ten Lage wiederzufinden, in der sie sich schon zu Beginn ihres Abenteuers befunden hatten: Kopfüber baumelten sie von der Decke eines düsteren Gemäuers.
    Irgendwo plätscherte Wasser, und wenn die Orks versuchten, sich zu bewegen, dann klirrten die Ketten, an denen sie hingen. Die Hände hatte man ihnen diesmal auf den Rücken gefesselt, sodass sie sich vorkamen wie zwei Brocken Fleisch, die man in die Speisekammer gehängt hatte.
    »Ehrlich, Rammar«, raunte Balbok seinem Bruder zu. »Wenn wir gewusst hätten, dass die Sache so endet, hätten wir uns nicht so abgeplagt, oder? Da hätten wir auch gleich in der Festung des Zauberers bleiben können.«
    »Klugscheißer!«, fauchte Rammar. »Von dir will ich nichts mehr hören. Das alles wäre nicht passiert, hättest du nicht darauf bestanden, die verdammte Standarte mitzunehmen!«
    »Aber du wolltest sie doch auch mitnehmen!«
    »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir sie unterwegs weggeworfen und nicht …«
    Ein gellender Schrei, der kaum etwas Menschliches an sich hatte, hallte plötzlich durch das unterirdische Gewölbe.
    »Der Kopfgeldjäger«, sagte Rammar ungerührt. »Sie foltern ihn.«
    »Aus welchem Grund?«, fragte Balbok.
    »Seit wann braucht Graishak einen Grund, um jemanden zu quälen?« Rammar knurrte verdrießlich. »Allerdings – diesmal hat er durchaus einen: Dieser Corwyn ist schließlich ein Mensch, und dazu noch einer, der seinen Lebensunterhalt verdient, indem er Orks jagt.«
    Erneut war ein durchdringender Schrei zu hören, lauter und verzweifelter noch als zuvor.
    »Geschieht ihm recht«, meinte Rammar. »Was musste dieser umbal auch seine Milchnase in unsere Angelegenheiten stecken. Er hat den Tod mehr als verdient.«
    »Korr«, bestätigte Balbok, und dann lauschten sie den furchtbaren Schreien des Kopfgeldjägers, die gar nicht mehr aufhören wollten. Graishak war ein wahrer Meister der Folter, sein diesbezüglicher Einfallsreichtum war weithin berüchtigt.
    »Nicht!«, hörten sie Corwyn auf einmal brüllen. »Nicht mein Auge! Nicht mein Auge …!« Das hässliche Geräusch, das darauf folgte und sich anhörte, als würde eine überreife Tomate zerquetscht, verriet, dass sich Graishak nicht hatte erweichen lassen.
    Die Orks tauschten einen Blick.
    »Er hat's verdient, nicht wahr?«, fragte Balbok.
    »Natürlich«, brummte Rammar. »Dieser elende Orkschlächter hat uns gequält und bis aufs Blut gereizt, und er hat uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit gedemütigt. Allerdings …«
    »… gefällt es dir nicht, dass er von Graishak gefoltert wird«, vervollständigte Balbok.
    »Nein«, gab Rammar zu.
    »Mir gefällt es auch nicht«, gestand Balbok. »Corwyn mag ein Orkschlächter sein und unser Feind, aber wenigstens hat er nie ein Geheimnis daraus gemacht. Graishak hingegen …«
    »… hat so getan, als wäre er unser Anführer, dabei stand er in Wirklichkeit die ganze Zeit über in den Diensten des Zauberers.«
    »Genau.« Balbok schnaubte wütend. »Gemeinsam haben sie die Sache ausgeknobelt und uns nach Strich und Faden belogen und manikürt.«
    »Manipuliert«, verbesserte Rammar.
    » Be shnorsh t «, drückte Balbok es treffender aus. »Weißt du, Rammar, ich hätte gute Lust, Graishak den Schädel einzuschlagen, Stahlplatte hin oder her.«
    »Kann ich verstehen«, meinte Rammar, während weiterhin die Schreie des Kopfgeldjägers zu hören waren, die jedoch bald in ein Heulen übergingen – lange würde Corwyn es wohl nicht mehr machen. »Das Problem ist nur, dass wir wohl kaum die Gelegenheit dazu bekommen. Und außerdem …«
    Er verstummte, als plötzlich auf dem Gang vor der rostigen Gittertür ihres Kerkers Schritte aufklangen. Ein Schatten erschien an der Wand, die Gittertür wurde geöffnet, und im nächsten Moment betrat die hagere Gestalt Ruraks das Gewölbe, von dessen hoher Decke die Orks baumelten.
    »Achgosh douk, meine einfältigen Freunde«, grüßte er hämisch. »So heißt es doch in eurer Sprache, oder nicht?«
    »Und?«, fragte Rammar nur. Er dachte nicht daran, den Gruß zu erwidern; sein ehrfurchtsvoller Respekt vor dem Zauberer war blankem Zorn gewichen.
    »Ich komme, um euch Grüße von eurem

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