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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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nicht Eure heilige Pflicht, die alte Königsstadt mit Eurem Leben zu schützen?«
    »Wie könnt Ihr es wagen, mir Vorhaltungen zu machen, Herr Zwerg?«, entrüstete sich der Elfenfürst. »Mit welchem Recht nehmt Ihr Euch heraus, darüber zu befinden, was meine Pflicht ist und was nicht?«
    »Mit dem Recht dessen, der bereit ist, sein eigen Blut und das seiner Leute zu opfern, um die Mächte der Finsternis in ihre Schranken zu weisen«, versetzte Orthmar mit fester Stimme. »Des Orthwins Sohn hat Euch sein Wort gegeben, dass er gemeinsam mit Euch gegen die Unholde kämpfen wird. Und auch Ihr gabt mir Euer Wort. Wollt Ihr nun behaupten, dass das Wort eines Elfen keinen Wert mehr hat in diesen Tagen?«
    »Der Zwerg hat Recht, mein Fürst«, pflichtete Ithel des Orthwins Sohn bei. »Ihr müsst an Euren Ruf denken, an die Ehrhaftigkeit Eures Namens. Wenn Ihr jetzt den Rückzug befehlt, wird der Hohe Rat dies als Versagen und Feigheit deuten, und man wird Euch nicht erlauben, die Reise nach den Fernen Gestaden anzutreten.«
    Loreto sog scharf die Luft ein, roch den Gestank von Brand und Tod. Orthmars hehre Worte hatten ihn nicht umstimmen können, Ithels Mahnung hingegen brachte ihn zum Grübeln. Sein Heermeister hatte Recht: Wenn er Tirgas Lan kampflos den Mächten des Chaos überließ, würde man ihm die Reise nach den Fernen Gestaden verweigern. Zumindest zum Schein musste Loreto so tun, als wollte er alles daran setzen, die von den Orks besetzte Zitadelle zurückzuerobern und …
    »Brandpfeile!«, schrie jemand – und erneut prasselten Dutzende feuriger Geschosse hernieder, graue Rauchschwaden hinter sich herziehend.
    In Loretos unmittelbarer Nähe wurde ein junger Elfenkrieger in die Brust getroffen. Er stürzte zu Boden, laut kreischend, den noch brennenden Pfeil im zuckenden Leib.
    Loreto spürte einen Kloß in der Kehle.
    »Also gut«, sagte er tonlos. »Wir greifen an!«
    »Wache! Waaache! Sofort zu mir!«
    Rammar brüllte so laut, dass sich seine Stimme fast überschlug, und dies, obwohl der Lärm des Kampfes, der vor den Toren der Zitadelle tobte, nicht bis in den Kerker drang.
    »Was soll das?«, fragte Corwyn entsetzt. »Warum rufst du die Wache?«
    »Schnauze!«, versetzte Rammar derb. »Wache! Verdammt noch mal, komm her! Ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen! Hier ist ein Gefangener, der fliehen will!«
    »Verräter!«, schrie Corwyn außer sich. »Elende Orkfresse! Ich wusste, dass dir nicht zu trauen ist!«
    »Das hättest du dir früher überlegen sollen«, sagte Rammar, der noch immer kopfüber an der Kette hing, und dann schrie er wieder: »Wache! Waaaache!«
    Endlich waren draußen vor der Gittertür Schritte zu vernehmen. Ein Gnomenkrieger erschien, den man zur Bewachung der Gefangenen abgestellt hatte – ein hässlicher, für seine Rasse ungewöhnlich großer Kerl, mit vorstehenden gelben Hauern im grünen Gesicht.
    »Endlich«, murrte Rammar. »Das wurde auch Zeit. Komm her, ich muss dir etwas Wichtiges sagen!«
    »Verräter!«, tobte Corwyn und zerrte an seinen Ketten. »Elendes Dreckschwein!«
    Dem Gnom schien es zu gefallen, dass sich die Gefangenen untereinander stritten, und er kicherte schadenfroh. Er öffnete die Zellentür und trat ein, den Speer halb erhoben.
    »Ich habe eine wichtige Mitteilung für Graishak«, plapperte Rammar drauflos. »Dieser Mensch dort plant, aus dem Kerker auszubrechen und sich blutig an unserem geliebten Häuptling zu rächen. Außerdem will er die Elfenpriesterin befreien, der einäugige Lump!«
    Der Gnom hatte offenbar jedes Wort verstanden und schnaubte wütend. Er wandte sich dem Kopfgeldjäger zu, um ihn mit der Spitze des Speers zu malträtieren. Immer wieder stieß er zu, und Corwyn schrie auf.
    »Dafür wirst du büßen, Ork!«, wetterte er. »Kurul selbst wird lodernde Blitze schicken, um dir deinen verdammten asar abzufackeln, und es wird nichts von dir zurückbleiben als eine stinkende, schwelende …«
    Weiter kam er nicht – denn in diesem Moment handelte Balbok.
    Der hagere Ork, der mit geschlossenen Augen von der Decke gehangen hatte, als hätte er das Bewusstsein verloren, bäumte sich so plötzlich an seiner Kette auf, dass er einen kräftigen Schwung bekam – und dann sauste er geradewegs auf den Gnom zu.
    Der Grüne, der seine ganze Aufmerksamkeit Corwyn zugewandt hatte und diesen wieder mit dem Speer stechen wollte, sah Balbok nicht kommen. Der hatte sein Maul weit aufgerissen – und biss mit aller Kraft zu!
    Die messerscharfen

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