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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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entsprechend teurer.«
    »Du Made!«, knurrte Rammar und kniff ein Auge zu, während er den Attentäter mit den anderen drohend taxierte. »Willst du etwa Forderungen stellen? Du kannst von Glück sagen, wenn ich dich nicht einfach zerquetsche.«
    »Nur zu«, sagte Nestor und bot ihm trotzig die Stirn, »aber das wäre ziemlich unklug von dir, denn in dieser Ödnis solltest du froh um jeden Verbündeten sein.«
    Das war nicht von der Klaue zu weisen, und Rammar wusste nicht, was er darauf noch erwidern sollte. Er biss sich auf die Lippen, während er sich das Hirn mit Zahlenspielereien zermarterte – und das, obwohl er weder zählen noch rechnen konnte.
    Zwei Schätze waren mehr als einer, so viel stand fest. Aber wie viel blieb für jeden übrig, wenn man die beiden Schätze teilen musste, und zwar durch eins, zwei, drei …
    »Einverstanden«, sagte Ankluas plötzlich und streckte Nestor die Klaue hin. »Schlag ein, Mensch.«
    »Was?«, fauchte Rammar. »Das ist ja wohl nicht dein Ernst, Einohr!«
    »Wieso nicht? Sie sollen mehr leisten, als ursprünglich von ihnen verlangt wurde, und sie könnten leicht dabei draufgehen. Da ist es nur recht und billig, wenn wir ihnen etwas von unserer Beute abgeben.«
    »Von unserer Beute?«, echote Rammar. Ankluas hatte gut reden. Dabei hatte Rammar ja nicht einmal vorgehabt, mit ihm zu teilen …
    Dass Ankluas allerdings so schnell beigab, war typisch für einen ochgurash. Sie waren eben keine echten Orks aus Tod und Horn. Rammar hingegen hätte es auch ganz allein gegen den unbekannten Feind aufgenommen – wären da nicht die Basilisken gewesen!
    Also beschloss er, dem Handel zuzustimmen. Im Augenblick waren Balbok und er auf die Hilfe Ankluas' und der Menschen angewiesen – übers Ohr hauen konnten sie ihre Partner ja immer noch …
    »Korr«, knurrte er deshalb, »von mir aus. Wir erledigen die Sache gemeinsam, und die Beute teilen wir zwischen uns auf.«
    »Zu gleichen Teilen«, betonte Nestor.
    »Von mir aus auch das.« Rammar nickte – er hatte ohnehin nicht vor, sich an die Abmachung zu halten, da konnte er versprechen, was er wollte. Schweigend sah er zu, wie Nestor und Ankluas sich gegenseitig Hand und Klaue schüttelten dann wandte er sich ab und blickte nach Südosten.
    Dort, in der Ferne, glomm noch immer jenes orangerote Leuchten, wo das Ziel ihrer Reise lag.
    Kal Anar …

6.
OINSOCHG UR'DOUK-KROK'HAI
    »Hast du noch einen letzten Wunsch?«
    Früher, als Orthmar von Bruchstein noch als Schmuggler tätig gewesen war, hatte er sich oft gefragt, wie es sein würde, wenn man ihn irgendwann erwischte und ihm diese Frage stellte. Er war immer davon ausgegangen, dass es ein mieses Gefühl sein müsste, die Frage zu hören und zu wissen, dass es die letzte sein würde, die man ihm in diesem Leben stellte …
    Und damit hatte er richtig gelegen …
    »Nein«, knurrte der Zwerg feindselig, der in der Mitte des von Pfahlhütten umgebenen Dorfplatzes stand, an Händen und Füßen gefesselt. In einem weiten Kreis hatten die Amazonenkriegerinnen um ihn herum Aufstellung genommen. Die Spitzen ihrer Speere wiesen auf Orthmar. Es war Nacht, und der Vollmond beleuchtete die Szenerie. In den Gesichtern der Amazonen waren weder Mitleid noch Erbarmen zu lesen.
    »Ihr verdammten Weiber, bringt es schon endlich hinter euch!«, fuhr von Bruchstein sie an. »Ihr könnt es doch ohnehin kaum erwarten, mich aufzuspießen!«
    »Du hast Angst«, stellte Zara, eine der sieben Anführerinnen des Stammes, fest.
    »Aber nicht doch.« Der Zwerg rollte mit den Augen. »Wovor sollte ich wohl Angst haben, hä? Vor ein paar halb nackten Weibern, die sich für Kriegerinnen halten? Ganz sicher nicht.«
    Einige der Amazonen zuckten zusammen angesichts dieser beleidigenden Worte. Schon wollte eine von ihnen vortreten, um dem Zwerg das vorlaute Maul zu stopfen, aber Zara hielt sie mit einer Handbewegung zurück.
    »Nein!«, rief sie entschieden. »Merkt ihr nicht, dass er es genau darauf anlegt? Er will uns provozieren, damit wir ihm ein rasches Ende schenken – aber daraus wird nichts. Der Zwerg hat es gewagt, den großen Bunais zu hintergehen, und seine Strafe dafür soll der schrecklichste Tod sein, der sich denken lässt. Du wirst sterben«, sagte sie wieder an von Bruchstein gewandt, »aber nicht schnell und schmerzlos, sondern langsam – wenn der Morgen graut, wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein!«
    Orthmar von Bruchstein brachte es fertig, die Amazonen verwegen

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