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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Kühnheit und Stärke selbst mit Kriegern aus dem Schattenreich aufnehmen konnte.
    Bunais …
    Ungeachtet ihrer schmerzenden Schulter, begann Zara zu laufen. Fort von den grässlichen Gestalten und von dem Massaker, das diese unter Amaz' Töchtern anrichteten, und hinüber zur Koppel mit den Reitvögel. Es ging der Anführerin der Amazonen nicht darum, ihr Leben zu retten – dass es verwirkt war, verriet ihr das viele Blut, das unaufhörlich aus der Schulterwunde pulste. Mit jedem Augenblick, der verstrich, fühlte sie sich schwächer. Sie hoffte nur, dass ihre Kraft noch ausreichte, um Bunais zu finden, damit er Rache üben konnte an wer auch immer für dieses Massaker verantwortlich war …
    Ein Skelettkrieger stellte sich ihr in den Weg, doch mit der Kraft der Verzweiflung rannte Zara ihn über den Haufen. Dann eilte sie quer über den von den brennenden Hütten erleuchteten Dorfplatz. Inzwischen gab es keine Hütte mehr, die nicht in Flammen stand – soeben gaben die Pfeiler einer der Behausungen mit hässlichem Knirschen nach, und lodernd neigte sich die Hütte und krachte schließlich zu Boden, wo sie regelrecht zerbarst.
    Tränen rannen über Zaras Wangen, hervorgerufen von der Wut, der Trauer und vom beißenden Rauch, der über die Lichtung zog.
    Endlich war sie bei der Koppel.
    Die Schreie der Kämpfenden und die tosende Feuersbrunst hatten die Tiere in Panik versetzt. Sie liefen auf ihren dünnen Beinen wild durcheinander, schlugen mit den fürs Fliegen zu kurzen Flügeln und reckten ängstlich schnatternd die langen Hälse. Zara blieb keine Zeit, um ihr eigenes Tier aus der Menge herauszusuchen – kurzerhand erklomm sie den Koppelzaun und sprang von dort auf den nächstbesten Reitvogel.
    Der war weder gesattelt noch trug er Zaumzeug, trotzdem konnte sich die Amazone mit der Hand des unverletzten Arms am Gefieder festkrallen, dann raunte sie dem Vogel einen Befehl zu.
    Einen schrillen Schrei ausstoßend, fuhr er herum. Von seinem Rücken aus öffnete Zara das Koppelgatter, nicht nur für ihr eigenes Tier, sondern auch für alle anderen, die die anrückenden Knochenkrieger niederrannten und Zara so einen Fluchtweg bahnten. Kaum hatte sie das Gehege hinter sich gelassen, dirigierte sie ihr Reittier mit energischem Schenkeldruck zum Waldrand, und schon bald hatte das Dickicht sie verschlungen.
    Die Schreie und das Grauen blieben hinter ihr zurück. Zara trieb ihr Tier hinein in den Dschungel und in die Finsternis, die dort herrschte.
    Sie musste Bunais finden – dies war wahrscheinlich die letzte Aufgabe ihres Lebens …

7.
KALANAR
    Zwei Tage später bekamen die Gefährten erstmals auch am Tag das Ziel ihrer Reise zu sehen.
    In den Nächten war der Anar stets nur als fernes Leuchten auszumachen gewesen, das sich verstärkt hatte, je näher die drei Orks und die beiden Menschen dem Berg gekommen waren, und tagsüber hatten ihn Schleier aus Rauch und Dunst verhüllt.
    Als die Gefährten jedoch am Mittag des dritten Tages auf eine Anhöhe stiegen, sahen sie den Berg zum ersten Mal in seiner wahren düsteren Pracht.
    Wie ein einsamer Wächter überragte er die triste Landschaft, und aus der abgeflachten Spitze drang dunkler, fast schwarzer Rauch. Beißender Gestank tränkte die heiße Luft, als hauste im Inneren des Berges ein feuerspeiendes Ungetüm, das Schwefeldampf aus seinen Nüstern blies.
    Der Anblick war ebenso beeindruckend wie niederschmetternd; weder Balbok und Rammar noch ihre menschlichen Begleiter hatten sich den Berg derart riesig vorgestellt. Keiner von ihnen sprach es aus, aber es befiel sie klamme Furcht, als sie den Anar erblickten, und trotz der wabernden Hitze, die aus den Felsspalten stieg, merkten die Orks, wie sich ihre Nackenborsten sträubten – und dies umso mehr, wenn sie daran dachten, dass dies die Heimat jener scheußlichen fliegenden Kreaturen war, deren Blick schon reichte, einen Kämpfer wehrlos zu machen …
    »Verdammt«, sprach Nestor aus, was alle dachten, »das verdammte Ding ist ja riesig.«
    »Allerdings«, stimmte Ankluas zu. »Die Zwerge wollten den Vulkan einst zähmen und für ihre Zwecke nutzen – eine Esse, die niemals angefacht zu werden braucht und jedwedes Metall zum Schmelzen bringt. Aber soweit ich weiß ist auch diese Expedition niemals zurückgekehrt, und es ist gänzlich unbekannt, was ihren Teilnehmern widerfuhr.«
    »Shnorsh!«, sagte Balbok. »Ich glaube, ich weiß es …«
    »Was weißt du?«, fragte Rammar erstaunt.
    »Was mit den

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