Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
elender, verlauster Feigling er ist. Dann werde ich ihm das Herz aus der Brust reißen und es auffressen, solang es noch schlägt. Danach werde ich ihm die Eingeweide aus dem Leib zupfen und daraus einen bru-mill zubereiten, wie man ihn östlich der Modermark noch nie gegessen hat. Und danach werde ich ihm den Schädel aufschlagen, sein Hirn mit Blutbier aufgießen und in kleinen Schlucken …«
    »Balbok?«, tönte es energisch herüber.
    »Ja, Rammar?«
    »Wir gehen …«
    Kal Anar war weiter entfernt, als es den Anschein gehabt hatte, und der Marsch war anstrengend und gefährlich – nicht nur der mörderischen Hitze wegen, sondern auch wegen der Erdspalten und Klüfte, aus denen giftiger Schwefel drang.
    Zudem durchstreiften Patrouillen das trostlose Land – Soldaten wie die, mit denen die Orks schon zu tun gehabt hatten. Rammar vermutete, dass sie nach dem längst überfälligen Spähtrupp suchten.
    Mit den Waffen der besiegten Soldaten bis an die Zähne bewaffnet, näherten sich die drei Orks und die Amazone immer mehr Kal Anar. Eine Stadt wie diese, die an den Hängen eines Berges förmlich emporzuwachsen schien, hatten die beiden Ork-Brüder noch nie zuvor gesehen. Je weiter sich der Tag dem Ende neigte, desto stärker schien das Glühen zu werden, das aus dem rauchenden Vulkankrater drang und den Turm über der Stadt in unheimlichem Zwielicht leuchten ließ.
    »Der Schlangenturm«, sagte Ankluas, der, zu Rammars Ärgernis, einmal mehr den Fremdenführer gab. »Weder weiß man, wer ihn errichtet hat, noch wie lange er schon steht.«
    »Aber ich weiß«, knurrte Balbok, »wer ihn schon bald einreißen wird.«
    »Sei dir da nicht so sicher, mein Freund. Wenn es wahr ist, was wir vermuten, dann stoßen wir auf Kräfte in diesem Turm, die die eines Orks bei weitem übersteigen. Der Herrscher von Kal Anar hat die Basilisken zurückkehren lassen und ist in der Lage, die Gefallenen vergangener Zeiten aus den Gräbern zu reißen. Das dürfen wir nicht vergessen …«
    »Das werden wir schon nicht – weil kein verdammter Augenblick vergeht, in dem du uns nicht daran erinnerst!«, blaffte Rammar. Er war wütend, und das nicht nur, weil ihm die Füße weh taten und ihm das unorkische Gequatsche des Einohrigen auf die Nerven ging. Ihm war mulmig genug zu Mute, auch ohne dass Ankluas ihn noch fortwährend daran erinnerte, mit welch fürchterlichem Gegner sie es zu tun hatten. Die triste Landschaft, die Fremdartigkeit dieses Ortes, die von giftigen Dämpfen durchsetzte Luft, die Bedrohung durch die Basilisken – all dies sorgte dafür, dass sich Rammar in seiner pickligen Haut alles andere als wohl fühlte. Dennoch – er wollte sich keine Blöße geben.
    Nicht vor einem ochgurash …
    »Der Anblick macht mir Angst«, gab Quia zu, die weniger Probleme als Rammar damit hatte, sich und den anderen ihre Gefühle einzugestehen. »In dieser Stadt wohnt nicht nur das Böse, sie selbst scheint böse zu sein und …«
    »Unsinn!«, fuhr ihr der dicke Ork über den Mund. »Das sind nur ein paar Hütten und ein baufälliger alter Turm. Nichts, wovor du dich fürchten müsstest.«
    »Dein Volk ist es auch nicht, das vom Feind ausgelöscht wurde«, entgegnete die Amazone leise, und darauf wusste nicht einmal Rammar etwas zu entgegnen.
    »Wie gelangen wir hinein?«, fragte sich Balbok.
    Ankluas spähte vorsichtig über die Hügelkuppe, hinter der sie Zuflucht gesucht hatten. »Die Tunneleingänge sind zu stark bewacht«, stellte er fest. »Wir müssen etwas anderes versuchen.«
    »Bah!«, machte Balbok verächtlich. »Das sind nur zehn, zwölf Mann! Mit denen werden wir fertig.«
    »Daran zweifle ich nicht – aber danach wäre die ganze Garnison alarmiert, und das wollen wir nicht, oder?«
    Kleinlaut schüttelte Balbok den Kopf. »Douk.«
    »Wir müssen versuchen, ungesehen an die Stadtmauer heranzukommen und sie zu überwinden.«
    »Sie überwinden?« Rammar schnappte nach Luft. »Hast du nicht gesehen, wie hoch das verdammte Ding ist? Und erst diese Stacheln …«
    »Ich habe nicht behauptet, dass es einfach wird«, entgegnete Ankluas. »Was habt ihr erwartet? Dass sie euch freudig begrüßen und euch mit Pauken und Fanfaren empfangen?«
    »Nein, danke«, knurrte Balbok säuerlich. »Das hatten wir schon.«
    »Wenn wir uns schon ranschleichen müssen, dann sollten wir wenigstens warten, bis es ganz dunkel geworden ist«, schlug Rammar vor. »So kann man uns ja weithin sehen.«
    »Das stimmt«, räumte Ankluas ein,

Weitere Kostenlose Bücher