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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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knurrte Rammar und nickte. »Aber der Barbar will vorhin dort oben Schatten gesehen haben, und du warst es, der so vehement dagegensprach!«
    »Ich? Du hast ihm doch auch nicht geglaubt!«
    »Vorhin nicht«, gestand Rammar. »Aber jetzt glaube ich ihm. Weißt du was, Hutzelbart? Ich denke, dass dort oben Kumpane von dir lauern. Gedungene Mörder, die den Auftrag hatten, mir dieses Ding auf den koum fallen zu lassen.«
    »So ein Unsinn!« Das Wenige, das der prächtige Bart von Orthmars Gesicht sehen ließ, zerknitterte sich zu einem Unschuldslächeln, das allerdings nicht sehr aufrichtig wirkte. »Ich gebe zu, ich habe mich geärgert, dass König Corwyn euch und nicht mir die Befehlsgewalt über die Mission übertragen hat, aber ich würde deswegen niemanden hinterrücks umbringen oder ermorden lassen. Nicht mal einen Ork.«
    »Warum nur glaube ich dir nicht?«, fragte Rammar, der den Zwerg aus zu schmalen Schlitzen verkniffenen Augen taxierte. Balbok stand an seiner Seite, die Axt in den Klauen, und blickte nicht weniger finster drein als sein dicker Bruder.
    »Ich weiß nicht, warum du mir nicht glaubst«, verteidigte sich Orthmar. »Vielleicht, weil du nur das siehst, was du sehen willst.«
    »Oder aber weil ich dich gut genug kenne, um zu wissen, dass du ein hinterhältiger und mieser bruchgor bist! Ich habe nicht vergessen, was du meinem Bruder und mir einst antun wolltest.«
    »Das ist lange her«, gab Orthmar zu bedenken.
    »So lange nun auch wieder nicht. Und wie sagt ein altes Sprichwort bei uns Orks? Anur murruchg, komhal murruchg – einmal eine Made, immer eine Made.«
    »Du nennst mich eine Made?«, brauste Orthmar auf.
    Rammar fletschte angriffslustig die Zähne. »Wie sonst?«
    »Das wirst du bereuen!« Der Zwerg griff zur Axt, deren kurzer Stiel in seinem breiten Gürtel steckte. »Sieht so aus, als müsste ich dir Manieren beibringen!«
    »Versuch's doch!«, sprang Balbok seinem Bruder bei. »Wenn du ihm auch nur eine Borste knickst, fresse ich dich mit Haut und Bart. Ich habe schon lange kein Zwergenfleisch mehr gekostet!« Und drohend fügte er hinzu: »Ich bevorzuge es schön blutig!«
    »Natürlich, ich hätte es wissen müssen – die unzertrennlichen Brüder«, spottete Orthmar, der allerdings einsah, dass er gegen die beiden Orks den Kürzeren ziehen würde. »Die ganze Zeit über streitet ihr euch wie das letzte Bettlerpack, aber wenn es hart auf hart kommt, dann haltet ihr zusammen.«
    »Was sonst?«, entgegnete Rammar mit breitem Grinsen. »Schwarzes Blut ist nun mal dicker als rotes.«
    »Mal schauen, ob es auch so herrlich spritzt«, konterte der Zwerg und wandte sich dann an Gurn, Nestor und den Gnom, die den Streit wortlos verfolgt hatten. »Was ist mit euch? Glaubt ihr auch, dass ich den fetten Ork umbringen wollte?«
    »Ehrlich gesagt, mich kümmert das einen Dreck«, antwortete Nestor gelangweilt. »Aber ich wäre euch dankbar, wenn ihr euren Disput rasch beilegen würdet, damit wir weiterkönnen.«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte Rammar. »Die Sache wird nur einige Augenblicke in Anspruch nehmen.«
    »Und dann?«, fragte Nestor.
    »Haben wir ein Lästermaul weniger in unseren Reihen.«
    »Aber auch einen Kämpfer weniger, wenn es hart auf hart kommt«, wandte der Attentäter ein.
    »Der Kerl hat versucht, mich in Kuruls Grube zu stoßen!«, brauste Rammar erneut auf.
    »Dafür gibt es keinen Beweis. Zudem ist der Zwerg der Einzige, der die geheimen Stollen kennt«, gab Nestor zu bedenken. »Ohne ihn sind wir den Basilisken ausgeliefert, das solltest du nicht vergessen.«
    Die Basilisken!
    In seiner Wut hatte Rammar die geflügelten Schlangen fast vergessen. Der Gedanke an sie dämpfte seinen Zorn auf den Zwerg erheblich.
    »Also schön«, knurrte er, und indem er so tat, als kostete es ihn große Überwindung, ließ er seinen saparak sinken. »Ich lasse dich am Leben, Zwerg. Aber ich werde dich haarscharf beobachten, und wenn du auch nur einen schiefen Blick in meine Richtung wirfst, wickle ich deine Eingeweide um diesen Speer hier, hast du verstanden?«
    »Völlig«, versicherte Orthmar.
    »Ich werde von jetzt an genau einen Schritt hinter dir bleiben. Sollte es noch mal einen Steinschlag geben und werde ich von einem Felsblock erschlagen, dann stirbst du mit mir.«
    »Bezaubernde Vorstellung.« Der Zwerg schnitt eine Grimasse unter seinem Bart. Dann ließ auch er die Waffe sinken und steckte die Axt wieder in den Gürtel.
    »Was denn?«, fragte Balbok wenig begeistert. »Kein

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