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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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blutiges Zwergenfleisch?«
    »Nicht heute«, erwiderte Rammar.

8.
KRUTOR'HAI UR'DORASH
    Sie folgten den Felspfaden noch eine Weile, dann stießen sie tatsächlich auf den Einstieg in einen Stollen.
    Wer nicht wusste, dass sich unter den dichten Flechten, die die Felswand überwucherten, ein verborgener Eingang befand, der hätte ihn nie gefunden. Unter Orthmar von Bruchsteins Führung jedoch betraten die Orks und ihre Begleiter den dunklen Gang. Aus ihren Rucksäcken holten sie in Talg getunkte Fackeln hervor, die sie entzündeten und deren flackernder Schein die Finsternis vertrieb – allerdings nur wenige Schritte weit; jenseits davon herrschte abgründige Schwärze, in der alles Mögliche lauern mochte. Dennoch wurde Rammar wieder misstrauisch, als Orthmar vollmundig ankündigte, vorausgehen zu wollen.
    »Warum gerade du?«, fragte er den Zwerg.
    »Weil ich den Weg kenne.«
    »Der Stollen ist gerade zwei Mann breit. Viel Platz, sich zu verlaufen, ist da nicht.«
    »Trotzdem würde ich gern an der Spitze marschieren, wenn du gestattest.«
    »Wozu? Um uns in eine Falle zu führen?«, fragte Rammar. »Um den Stollen hinter dir einstürzen zu lassen und uns alle darunter zu begraben?«
    »Du traust mir noch immer nicht«, sagte Orthmar mürrisch. »Obwohl ich mein Wort gehalten und euch unbeschadet hierher gebracht habe.«
    »Ork recht«, knurrte Gurn. »Du hinter uns gehen, damit wir sicher.«
    »Vielleicht ist es ja genau das, was der Zwerg will«, wandte Nestor ein. »Möglicherweise will er ja, dass wir ihn am Ende des Zuges marschieren lassen, weil etwas im Tunnel lauert, das uns mit Haut und Haaren verschlingt, sobald wir ihn betreten.«
    »Unsinn!« Orthmar schüttelte den Kopf und schaute dann eindringlich von einem zum anderen. »Warum sollte ich so etwas tun?«
    Balbok ließ ein unwilliges Knurren vernehmen. Er begriff nicht, wie Nestor das meinte. Orthmar bestand darauf, am Anfang des Zuges zu gehen, weil er in Wirklichkeit an dessen Ende marschieren wollte? Ein Trick sollte das sein, eine Falle? Für Balbok war das zu verworren, und es erschien ihm irgendwie auch widersinnig …
    »Ich hab's«, verkündete er in einem plötzlichen Geistesblitz. »Wir könnten den Zwerg doch einfach in der Mitte teilen. Dann marschiert ein Teil von ihm am Anfang des Zuges und ein anderer am Ende, und wir sind auf jeden Fall sicher. Und außerdem gibt's nach dem Marsch noch für jeden einen anständigen Happen Zwergenfleisch zwischen die Zähne, und wir …«
    Balbok hatte immer leiser und langsamer gesprochen, je mehr sich Rammars Brauen zusammenzogen. Schließlich – die Augen seines Bruders waren zu schmalen lodernden Schlitzen geworden – verstummte er ganz.
    »Dich sollte man erschlagen«, brummte Rammar, »und zwar zusammen mit dem Zwerg. Wir werden es anders machen: Der Zwerg marschiert vor mir her, und sollte mir auch nur der geringste Verdacht kommen, dass er uns in eine Falle führt, spieße ich ihn auf!«
    Orthmar seufzte. »Nun gut …«
    »Worauf warten wir dann noch? Beweg dich gefälligst, du hinterhältiger kleiner shnorsher!«
    Rammar stieß dem Zwerg das stumpfe Ende des saparak in den Rücken, worauf dieser den Stollen betrat. Der Ork folgte ihm auf dem Fuß, nach ihm kamen Gurn, Nestor und der Gnom, und den Schluss der kleinen Kolonne bildete Balbok, der die Schnauze vorgestreckt hatte und unentwegt schnupperte. Abgesehen vom sauren Duft der Tiefe konnte er jedoch nur den erdigen Schweiß derer riechen, die den Gang vor langer Zeit gegraben hatten.
    Rammar, dessen Geruchssinn bei weitem nicht so ausgeprägt war wie der seines Bruders, nahm davon nichts wahr. Dennoch wurde auch er nach wenigen Schritten daran erinnert, wer die Erbauer dieses Stollens gewesen waren. Da er selbst keine Fackel trug – eine solch niedere Arbeit überließ er lieber den anderen –, konnte der dicke Ork nicht genau sehen, was auf ihn zukam. Mit angestrengt verengten Augen blickte er in das Halbdunkel und konnte plötzlich nicht mehr erkennen als abgründige Schwärze – gegen die er im nächsten Augenblick mit voller Wucht prallte.
    Es knirschte dumpf, als Rammar gegen massiven Fels stieß, der ihm urplötzlich den Weg versperrte!
    Der dicke Ork verfiel in böse Verwünschungen, während er seine Schnauze befühlte, um zu prüfen, ob sie gebrochen war. Im Licht der Fackeln sahen seine Begleiter, was geschehen war, und der Gnom ließ einmal mehr sein schadenfrohes Gelächter hören.
    Das Gewölbe, das sie als

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