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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Zunge raus und wische den Boden meiner Höhle damit, kapiert?«
    »Natürlich«, versicherte Ankluas, und daraufhin schilderte Rammar in knappen Worten, was sich seit ihrer Abreise aus der Modermark zugetragen hatte. Nur die Sache mit dem Elfenschatz, den man ihnen als Belohnung versprochen hatte, überging er geflissentlich. Schließlich – so gut konnte auch Rammar rechnen – blieb weniger übrig, wenn man den Schatz durch drei teilte statt durch zwei …
    Ankluas hörte sich alles an. Weder unterbrach er Rammar noch zeigte er irgendeine Reaktion auf dessen Erzählung. Er schien noch nicht einmal besonders überrascht darüber, dass Rammar und Balbok zwei Orks auf geheimer Mission im Dienste eines Milchgesichts waren.
    »Korr«, sagte er schließlich nur. »Und diese Basilisken stehen in den Diensten des Herrschers von Kal Anar?«
    »Das nehmen wir an«, antwortete Rammar. »Einem der Biester haben wir den Garaus gemacht, wie wir ja schon erzählten, und das war ein verdammt hartes Stück Arbeit. Wenn die einen anschauen – ich kann dir sagen …«
    »Es ist, als würde man innerlich zu Stein werden.« Ankluas nickte wissend. »Man ist nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen, geschweige denn sich zu verteidigen.«
    »Korr; genauso ist es«, bestätigte Rammar. »Aber … woher weißt du das? Bist du doch schon mal einem solchen Biest begegnet?«
    »Nein«, antwortete Ankluas schnell, wobei es in seinen narbigen Zügen seltsam zuckte, »noch nie.«
    »Woher weißt du dann …?«
    »Ihr habt mir doch erzählt, wie ihr und eure Gefährten gegen den Basilisken gekämpft habt«, erinnerte der Einohrige und wechselte dann das Thema. »Also – ihr habt wirklich ein weit größeres Problem als nur einen verräterischen Zwerg.«
    »Unsere Mission ist unwichtig geworden«, widersprach Rammar. »Von Bruchstein ist es, den ich will, dann sehen wir weiter.«
    »Und der Schatz?«
    Rammars Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Ich erinnere mich nicht, etwas von einem Schatz gesagt zu haben«, sagte er lauernd.
    Für einen kurzen, wirklich sehr kurzen Moment – oder war es nur eine Täuschung? – verrieten Ankluas' Züge Unsicherheit, dann entgegnete der Einohrige mit fester Stimme: »Jeder weiß von dem Schatz, den die Stadt Kal Anar birgt.«
    »Die Stadt Kal Anar?« Erneut blitzte es in Rammars Augen, diesmal jedoch war es unverhohlene Gier. »Ist das dein Ernst?«
    »Allerdings.«
    Fast hätte man hören können, wie die Gedanken in Rammars Kopf knirschend ineinandergriffen, und auf einmal glaubte er zu wissen, weshalb Corwyn so leichtherzig bereit gewesen war, sich von dem Elfenschatz von Tirgas Lan zu trennen – ganz einfach deshalb, weil er in Kal Anar einen womöglich noch viel größeren Schatz wusste, den er in seinen Besitz bringen wollte. Das hatte sich König Kopfgeldjäger ja fein ausgedacht – aber was, wenn die Orks dabei nicht mitspielten?
    Um zu begreifen, dass zwei Schätze mehr als einer waren, auch dafür reichten Rammars Rechenkünste, und in den zugigen Windungen seines Gehirns nahm ein verwegener Plan Gestalt an. Wieso, bei Torgas Eingeweiden, sollte er sich mit einem Schatz zufriedengeben, wenn er zwei haben konnte?
    »Korr«, knurrte er und schaute den Einohrigen mit listigem Grinsen an, »wir machen es so: Du hilfst uns, von Bruchstein zu jagen, und im Gegenzug unterstützt du uns bei unserer Mission. Sobald wir den Herrscher von Kal Anar erledigt haben – und das wird ja wohl ein Kinderspiel sein –, schnappen wir uns seinen Schatz, und du kriegst einen Anteil davon. Einverstanden?«
    »Einverstanden«, erklärte Ankluas, und zu Rammars Entzücken tat er dies, ohne nach der Größe seines Anteils zu fragen.
    »Bleibt nur eine Sache, die wir klären müssten«, wandte Balbok ein.
    »Nämlich?«, schnappte Rammar – sein Bruder würde doch wohl nicht so dämlich sein und Ankluas mit dem Rüssel auf sein Versäumnis stoßen?
    »Wie wir ohne unsere Pferde weiterkommen«, sagte Balbok.
    Rammar atmete innerlich auf.
    »Zu Fuß – vorerst«, erwiderte Ankluas. »Einen Tagesmarsch nordöstlich von hier verläuft ein Fluss, der weiter südöstlich die Smaragdwälder durchquert. Wenn wir uns ein Floß bauen, können wir die verlorene Zeit rasch aufholen.«
    »Ich bin dabei«, sagte Balbok, dann starrte er gierig die Kadaver der Pferde an. »Aber vorher werden wir uns die Bäuche vollschlagen.«
    »Du willst die Pferde fressen?«, rief Ankluas ungläubig.
    »Korr«, stimmte

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