Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
gezackter breiter Rücken auf, um schon im nächsten Moment wieder zu verschwinden.
    »Was, bei Ludars stinkendem Vermächtnis, ist das eben gewesen?«, rief Rammar.
    »Wer weiß?« Ankluas zuckte mit den Schultern. »In den Tiefen der Smaragdwälder leben Kreaturen, die so alt sind wie die Welt – und nicht wenige davon trachten arglosen Wanderern nach dem Leben.«
    »Warum wurden sie nicht längst ausgerottet?«, beschwerte sich Rammar.
    »In der Zeit vor dem Ersten Krieg gab es Pläne, die Territorien östlich der Hügellande zu kolonisieren und urbar zu machen«, erklärte Ankluas. »Die Zwerge gingen voraus, um das Land zu erkunden und nach Gold und Edelsteinen zu suchen, aber kaum einer von ihnen kehrte zurück. Dann erhob sich Margok, und die Elfen hatten andere Sorgen, als sich um neue Kolonien zu kümmern. Erst später wurde das Land im Osten von Menschen besiedelt.«
    »Ich verstehe«, knurrte Rammar.
    »Sag mal«, fragte Balbok vom Heck des Floßes her, »wie kommt es eigentlich, dass du so viel über Hutzelbärte, Schmalaugen und Milchgesichter weißt? Egal, was man dich fragt, du scheinst immer eine Antwort parat zu ha…«
    Der Hagere kam nicht dazu, die Frage zu beenden, denn plötzlich traf etwas das Floß, und nur weil er sich an der langen Ruderstange festklammerte, ging Balbok nicht über Bord. »Was, bei Torgas Eingeweiden …?«
    Die Antwort erfolgte, noch ehe der Ork die Frage ausgesprochen hatte: Unmittelbar neben dem Floß tauchte erneut jener breite, mit einem stacheligen Panzer versehene Rücken auf, der beinahe so lang war wie das Floß. Offenbar hatte dieses Tier – eine an die zwanzig knum'hai lange Echse, die sich mit heftigen Schwanzschlägen durchs Wasser bewegte – das Floß gerammt und hielt es für eine lohnenswerte Beute …
    Im nächsten Moment erhob sich auch das Haupt der Bestie aus dem Wasser. Das lange, spitz zulaufende Maul klappte auf und zeigte Reihen mörderischer Zähne. Flusswasser spritzte in die Höhe und gischtete auf die Orks nieder.
    »Vorsicht!«, rief Ankluas überflüssigerweise, denn dass das Tier gefährlich war, hatten Rammar und Balbok längst erkannt.
    Das Maul der Riesenechse schnappte zu, schlug seitlich ins Floß, und es knackte laut, als sich die Zähne ins Holz gruben. Sofort begann sich das Floß in seine Bestandteile aufzulösen.
    »Verdammtes Mistvieh, hau ab!«, empörte sich Rammar und griff nach seinem saparak – indem er dies jedoch tat, brachte er das ohnehin schon schlagseitige Floß vollends aus dem Gleichgewicht!
    Wo die Echse ins Holz gebissen hatte und mit dem ganzen Gewicht ihres massigen Körpers daran zog, tauchte das Floß unter, und entsprechend stellte sich seine gegenüberliegende Seite auf. Balbok gab einen erschreckten Laut von sich, und diesmal half ihm die Ruderstange wenig – mit einem lauten Aufschrei wurde er ins Wasser geschleudert und versank!
    Rammar und Ankluas blieb keine Zeit, sich um ihn zu kümmern, sie hatten genug mit sich selbst zu tun. Während es Ankluas allerdings gelang, sich irgendwo festzuhalten, verlor Rammar den Halt und rutschte über die glitschigen Baumstämme der Echse genau entgegen.
    Die Bestie starrte ihn aus kalten Augen an und riss das Maul mit einem zischenden Laut weiter auf, um Rammar gebührend zu empfangen, während es der dicke Ork zumindest schaffte, seine Rutschpartie zu verlangsamen, indem er mit den Beinen strampelte und mit den Fersen gegen das glitschige Holz trommelte, wobei er aussah wie ein auf dem Rücken liegender Käfer.
    Die Echse schnappte nach seinen Beinen, und nur weil Rammar so hektisch zappelte, entgingen seine Füße den mörderischen Kiefern.
    »Verschwinde!«, rief er in seiner Bedrängnis und bediente sich dabei der Sprache der Menschen, denn die hausten ja ganz in der Nähe, also war's immerhin möglich, dass die Panzerechse deren Sprache besser verstand als das Orkische. »Hau gefälligst ab, hörst du?«
    Die Echse scherte sich nicht darum, doch da erinnerte sich Rammar an den saparak in seiner Rechten, und als er damit nach dem Tier stocherte, machte das schon eher Eindruck. Für einen kurzen Moment ließ die Echse von ihrer sicher geglaubten Beute ab, worauf sich Rammar von dem gefräßigen Tier wegwälzte – und mit einem erstickten Schrei ins Wasser plumpste!
    Nur Ankluas hielt sich noch auf dem Floß, klammerte sich mit beiden Händen fest.
    Erneut griff die Echse an, katapultierte sich geradezu aus dem Wasser und landete mit der vorderen Hälfte

Weitere Kostenlose Bücher