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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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du.«
    »Großartige Aussichten.« Rammar schnitt eine Grimasse. »Was also schlägst du vor?«
    »Wir werden warten, bis du versunken bist, und dich anschließend rausziehen.«
    »Was? Bist du verrückt?«
    »Vertrau mir«, sagte Ankluas, ungeachtet der Tatsache, dass kein Ork einem anderen vertraute, und grinste ihn an.
    Rammar beschwerte sich bitter, aber sein Lamento ging in einem erneuten Gurgeln unter, als er noch weiter in die Tiefe sank. Sein Unterkiefer verschwand in der braunen Masse, dann seine Schnauze – und dann ging es blitzschnell. Noch ein letztes Mal blitzten die kleinen gelben Äuglein ängstlich aus dem Morast, und wenige Herzschläge später zeugten nur noch ein paar blubbernde Blasen davon, dass soeben ein dicker Ork im Hammermoor versunken war.
    »U-und jetzt?«, fragte Balbok bang. »Wir werden ihn doch nicht einfach …?«
    »Abwarten«, sagte Ankluas. Er ließ sich bäuchlings nieder und kroch bis an den Rand der Moorgrube, steckte seine Rechte in den Morast, rührte suchend darin herum – und packte zu, als er Rammars Schopf zu fassen bekam. Nicht ruckartig, wie Balbok es getan hatte, sondern ruhig und gleichmäßig zog er daran – und tatsächlich tauchte wenig später Rammars schlammbesudelte Fratze wieder auf.
    »Das wurde auch Zeit!«, schimpfte Rammar sofort los.
    Balbok ließ sich ebenfalls nieder und packte zu, und gemeinsam gelang es ihnen, Rammar Stück für Stück aus der Moorgrube zu ziehen: Sein Kopf tauchte wieder auf, dann sein kugelförmiger Wanst, der sich mit einem satten Schmatzen aus dem Morast löste, und zuletzt die Beine.
    Schwer atmend blieben die drei Orks zunächst liegen, einer wie der andere so verdreckt, dass sie weder voneinander noch vom schlammigen Boden zu unterscheiden waren. Irgendwann rafften sie sich wieder auf und streiften sich, so gut es ging, den Morast von Haut und Kleidern. Dennoch waren sie natürlich noch immer über und über mit Schlamm beschmiert, dafür aber ließen die Stechmücken Rammar endlich in Ruhe.
    Vorsichtig und darauf bedacht, nicht noch einmal ins Moor zu geraten, kehrten die drei dorthin zurück, wo die Reste ihrer Pferde am Boden verstreut lagen. »Seht euch diese Menscherei an!«, ereiferte sich Rammar. »Was sind das nur für elende Biester? In der ganzen Modermark habe ich so was noch nicht gesehen!«
    Ankluas schüttelte den Kopf. »Derartige Kreaturen hat keiner mehr seit Tausenden von Jahren gesehen. Es heißt, die Basilisken wären längst ausgestorben, zu der Zeit, als die ersten Elfen nach Erdwelt kamen – aber offenbar haben ein paar von ihnen überlebt.«
    »Offenbar.« Rammar nickte grimmig. »Fragt sich nur, was sie hier treiben – und wonach sie gesucht haben.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Ankluas und wurde auf einmal hellhörig.
    »Na ja …« Rammar zuckte ein wenig hilflos mit den breiten Schultern. »Es – es könnte sein, dass …«
    »Dass was?«, verlangte Ankluas zu wissen.
    »Dass die Schlangenviecher hinter uns her sind«, rückte Balbok anstelle seines Bruders mit der Sprache heraus, worauf Rammar ihm einem zornig-warnenden Blick zuwarf; Rammar hatte eigentlich nicht vor, Ankluas in alles einzuweihen – schließlich war es für einen Ork nicht gerade schmeichelhaft, in den Diensten eines Menschen zu stehen, selbst wenn der eine Krone trug und der König von Tirgas Lan war. Und von dem Schatz sollte Ankluas schon gar nichts erfahren …
    »Da ist also noch mehr an der Sache dran, nicht wahr?«, hakte Ankluas sofort nach. »Es geht nicht nur um den Zwerg, richtig?«
    Der Blick, den Rammar und Balbok daraufhin tauschten, wirkte irgendwie betroffen. Beide waren sie so versessen darauf gewesen, Orthmar von Bruchstein zu erwischen, um ihm den verräterischen Hals umzudrehen, dass sie den eigentlichen Zweck ihrer Reise fast vergessen hatten …
    »Wir sollten es ihm sagen, Rammar«, war Balbok überzeugt.
    »Hm«, machte Rammar und schüttelte mürrisch den Kopf.
    »Er könnte ein wertvoller Verbündeter sein«, fügte Balbok hinzu – und dieses Argument fiel selbst bei Rammar auf fruchtbaren Boden. Er und sein Bruder konnten wirklich jede Unterstützung gebrauchen, denn immerhin wussten sie nicht einmal, welche Gefahren außer den Basilisken sie am Ende ihrer Reise erwarteten …
    »Also schön«, erklärte er sich einverstanden und wandte sich direkt an Ankluas, »aber nichts von dem, was ich dir sage, darfst du jemals weitererzählen, hast du verstanden? Sonst reiße ich dir die

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