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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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kam.
    Wie Espenlaub zitternd lag Rammar im Morast und lauschte – aber alles blieb still.
    Nicht nur die Pferde, auch die Basilisken waren nicht mehr zu hören, und als der dicke Ork nach einer endlos scheinenden Weile wieder einen Blick riskierte, stellte er fest, dass die Bestien verschwunden waren. Die Kadaver der Reittiere hatten sie zurückgelassen.
    Zuerst wagte es Rammar kaum, sich zu rühren. Dann hob er zaghaft den Kopf, um sich weiter umzuschauen – von den Ungeheuern war tatsächlich nichts mehr zu sehen.
    Endlich gönnte sich der Ork ein erleichtertes Seufzen, während er sich in Gedanken zu seiner Tapferkeit und seinem besonnenen Handeln beglückwünschte. Nur seiner Beherrschung und seiner Geistesgegenwart war es zu verdanken, dass die Basilisken nicht auf ihn und seine Gefährten aufmerksam gewor…
    In dem Moment, als Rammar sich aufrichten wollte, merkte er, dass etwas nicht stimmte. Sein Wanst, mit dem er sich förmlich in den Boden gewühlt hatte, schien irgendwie … festzustecken, und so sehr sich der Ork auch mühte, er bekam ihn nicht mehr frei.
    »Bei Kuruls Donner!«, wetterte er. »Was ist denn los? So viel hab ich in letzter Zeit doch gar nicht gefressen …«
    Er unternahm einen neuerlichen Versuch, der allerdings nichts brachte – und nicht nur das: Auf einmal hatte Rammar das Gefühl, dass auch seine Arme und Beine irgendwie mit dem Boden verschmolzen waren. Endlich begriff er: Auf seiner wilden Flucht vor den Basilisken war er versehentlich ins Moor gesprungen, das ihn unbarmherzig zu verschlingen drohte.
    Rammar gab eine Verwünschung von sich und bewegte wild Armen und Beinen. Dadurch brachte er sich jedoch nur noch mehr in Schwierigkeiten, denn mit jeder Bewegung versank er tiefer. Solange er reglos gelegen hatte, war er sozusagen obenauf geschwommen – nun jedoch kroch der Morast kalt und klamm an ihm empor.
    In seiner Not hätte Rammar am liebsten laut um Hilfe gerufen, aber das wagte er nicht aus Furcht, die Basilisken könnten ihn hören und zurückkommen – und vor den Schlangenkreaturen fürchtete er sich noch mehr, als auf Nimmerwiedersehen im Moor zu versinken.
    »Shnorsh«, knurrte Rammar leise.
    Balbok hatte es gut erwischt.
    Seinen orkischen Instinkten vertrauend, hatte er sich ein Stück weit in die Dunstschwaden geflüchtet und sich dann hinter einer Ansammlung hoher Grasbüschel in Deckung geworfen. Anschließend hatte er Ankluas' Ratschlag befolgt und sich mit Moorerde getarnt, die er sich ins Gesicht und über die Arme geschmiert hatte. Er war gerade noch damit fertig geworden, ehe sich die Schlangenvögel auf die Pferde gestürzt hatten.
    Bäuchlings in seinem Versteck liegend, hatte Balbok zwischen den Grashalmen hindurchgespäht und alles genau beobachtet. Nachdem sie die Pferde zerfetzt und eine Riesensauerei angerichtet hatten, hatten sich die Basilisken wieder in die Lüfte geschwungen und waren im grauen Dunst verschwunden – und Balbok atmete auf. Zwar hatte er seine Axt bei sich und hätte seine Haut notfalls so teuer wie möglich verkauft, aber nachdem er bereits einmal gegen einen Basilisken gekämpft hatte, war sogar ihm ziemlich klar, wie der Kampf gegen drei dieser Biester ausgegangen wäre.
    Er wartete noch einige Augenblicke, um ganz sicher zu sein, dass die Bestien wirklich fort waren, dann erhob er sich und ging dorthin zurück, wo er seine Gefährten verlassen hatte und die Kadaver der Pferde verstreut lagen. Ankluas kam ihm entgegen.
    »Pfff«, machte Balbok, »das war knapp.«
    »Kann man wohl sagen«, bestätigte Ankluas und nickte. »Wo ist dein Bruder?«
    »Weiß nicht.« Der Hagere blickte sich um, konnte Rammar jedoch nirgends entdecken. »Wo er nur stecken mag?«
    Balbok legte die Stirn in Falten und dachte nach. Er erinnerte sich gesehen zu haben, wie die Schlangen Rammars Pferd – im wahrsten Sinn des Wortes – in der Luft zerrissen hatten, aber soweit er sich entsann, hatte Rammar nicht darauf gesessen. Sein Bruder musste den Angriff der Basilisken also unbeschadet überstanden haben. Aber wo war er?
    Balbok holte tief Luft, um nach Rammar zu rufen, aber Ankluas' Klaue schoss heran und versiegelte ihm den Mund. »Nein«, sagte der Einohrige beschwörend. »Die Basilisken könnten dich hören und zurückkommen. Wir müssen deinen Bruder suchen. Geh du in diese Richtung, ich werde mir die andere vornehmen.«
    »Korr«, stimmte Balbok zu, und die beiden stapften los, um nach Rammar Ausschau zu halten.
    Suchend blickte sich

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