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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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wurde geöffnet«, erklärte Ruuhl in seltener Bereitwilligkeit. »Jemand hat ihn benutzt – und wir wurden an seiner Stelle hierherversetzt.«
    »Wie ist so etwas nur möglich?«
    »Es ist möglich«, war Ruuhl überzeugt.
    »Und an unserer Stelle …«
    »… weilt nun ein anderer auf unserem geliebten Eiland«, brachte Dun'ras Ruuhl den Satz zu Ende.
    »Aber wer, großer Dun'ras? Wer unter den Sterblichen könnte verrückt genug sein, so etwas zu tun?«
    »Ich weiß es noch nicht«, murmelte Ruuhl, »aber wir werden es herausfinden …«

3.
SOCHGAL KAR'DOK'DH
    Es gab sogar eine Straße, die sich durch den wuchernden Dschungel wand. Allerdings war die in einem denkbar schlechten Zustand.
    Man konnte gerade noch erkennen, wo einst das steinerne Band verlaufen war. Moose wucherten auf dem Kopfsteinpflaster, Pflanzen brachen hindurch, und Wurzeln hatten an vielen Stellen die Steine einfach weggesprengt. Zu beiden Seiten der alten Straße drängten sich knorrige Bäume, deren Kronen ein dichtes Dach bildeten, sodass der Himmel kaum zu sehen war und unten auf der Straße nur noch ein schauriges Dämmerlicht herrschte, während Dunst zwischen den Stämmen waberte. Auch versperrten umgeknickte Bäume den Weg, über die zu klettern vor allem den beleibten Rammar einige Mühen kostete.
    »Bei Girgas' hohlem Schädel!«, wetterte er, während er seine Leibesfülle einmal mehr über solch ein verrottendes Hindernis wälzte. »Sonst sind diese elenden Menschen derart auf Ordnung bedacht. Warum nicht auch hier? Es hat den Anschein, als wäre hier seit Jahrhunderten keiner mehr gewesen. Wie in einer Orkhöhle sieht das hier aus.«
    »Korr«, bestätigte Balbok sichtlich vergnügt. »Richtig gemütlich.«
    »Du bist ein umbal!«, beschied ihm Rammar keuchend. »Ich sehe nicht, was daran gemütlich sein soll, fortwährend über umgestürzte Bäume und abgestorbene Wurzeln zu steigen. Außerdem erinnert mich das alles hier an diese elenden Smaragdwälder.«
    »Korr«, stimmte Balbok wiederum zu, »mich auch.«
    »Mit dem Unterschied, dass die Bäume hier noch größer sind und sich der Wald noch unheimlicher anhört.«
    Damit hatte Rammar nur zu recht. Die Laute, die durch den Dschungel hallten, klangen wahrlich grässlich: kreischende Rufe, die wie Todesdrohungen klangen, und schrille Schreie wie die von Wesen, die auf grausame Art und Weise dahinschieden.
    »Wenn ich nur wüsste, wo wir sind oder wohin diese verdammte Straße führt«, schimpfte Rammar.
    »Was wäre dann?«
    »Dann hätten wir immerhin eine Ahnung, wo wir uns befinden, Blödhirn.«
    »Und dann?«, fragte Balbok unverdrossen weiter.
    »Könnten wir vielleicht wieder zurückkehren.«
    »Wohin zurück denn?«
    »Zum Beispiel nach Hause, umbal!«, maulte Rammar.
    »Glaubst du, wir sind weit weg von daheim?«
    »Ich weiß es nicht.« Rammar schüttelte verdrossen den klobigen Schädel. »Bislang haben wir noch jedes Mal, wenn Königin Alannah, dieses verdammte Elfenweib, ihre Finger im Spiel hatte, eine böse Überraschung erlebt.«
    »Das stimmt«, pflichtete Balbok ihm bei. »Schon damals, als wir sie aus dem Eistempel entführt haben.«
    »Diese Elfin ist wie eine Krankheit, die man nicht mehr loswird. Ich frage mich, was der Kopfgeldjäger an ihr findet.«
    »König«, verbesserte Balbok.
    »Kopfgeldjäger, König – wo ist denn da der Unterschied? Ich weiß nur, dass wir es der verdammten Elfin zu verdanken haben, dass wir hier sind!«, schimpfte Rammar. »Aber diesmal wird sie für ihre Frechheit bezahlen, das sag ich dir. Köpfe werden rollen, jawoll! Nicht von ungefähr werde ich Rammar der Schreckliche genannt.«
    »Der Schreckliche? Ich dachte, es heißt ›Der Rasende‹?«
    »Willst du dich streiten?« Rammar blieb stehen, seinen Bruder grimmig musternd und dankbar dafür, den beschwerlichen Marsch unterbrechen zu können, ohne um eine Pause bitten zu müssen.
    »Douk, ich dachte nur …«
    »Wie ich mich nenne, ist noch immer mir überlassen, klar?«, blaffte Rammar, der allmählich wieder Atem schöpfte. »Sieh lieber zu, dass wir aus diesem verdammten Wald hinausfinden.«
    »Korr«, stimmte Balbok zu, »ich habe allmählich Hunger. Ein ordentlicher Schlag bru-mill könnte nicht schaden.«
    »Faulhirn! Siehst du hier vielleicht irgendwo ein Feuer?«
    »Douk«, verneinte Balbok.
    »Oder vielleicht einen Kessel?«
    »Douk«, gab der Hagere abermals zu.
    »Was, bei Torgas Eingeweiden, bringt dich dann auf den Gedanken, dass es hier bru-mill geben

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