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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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wollte in seiner Tirade fortfahren. Schon holte er tief Luft – als die Bedeutung der Worte in sein Bewusstsein sickerte.
    »Was sagst du?«
    »Wir wollten euch nicht fangen. Bitte nehmt unsere Entschuldigung dafür an.«
    Rammars Verblüffung war schier grenzenlos. Verwundert wandte er sich nach seinem Bruder um, der nur mit den Schultern zuckte und auch keine Erklärung zu haben schien. Nicht nur, dass die Gnome nicht beabsichtigten, sie zu fressen, sie entschuldigten sich auch noch, sie gefangen zu haben. Und noch etwas war seltsam, auch wenn Rammar es jetzt erst bemerkte …
    »Du sprichst unsere Sprache?«, fragte er den Gnom ungläubig.
    »Natürlich«, sagte dieser leichthin. »Orks und Gnomen sind Freunde, oder nicht?«
    Erneut war Rammar für Augenblicke sprachlos, dann stammelte er: »F-Fr-Freunde? Orks und … und ihr?«
    »Gewiss.«
    »Warum helft ihr uns dann nicht aus der Grube?«, stellte Balbok die seiner Ansicht nach nächstliegende Frage.
    »Das werden wir«, versicherte der Anführer der Gnomen, die ihre Speere bereits hatten sinken lassen und kurz darauf tatsächlich eine aus Stricken und Ästen gefertigte Leiter in die Grube warfen.
    »Los, klettert hoch!«, rief der Anführer der Gnomen. »Ich lade euch in unser Dorf ein! Ihr sollt unsere Gäste sein.«
    Rammar verstand die Welt nicht mehr. »I-Ihr ladet uns ein?«
    »So ist es.«
    »Gibt's da auch was zu essen?«, fragte Balbok hoffnungsvoll.
    »Natürlich!«
    »Korr«, knurrte Rammar halblaut, sodass nur sein Bruder es hören konnte, »nämlich uns.«
    »Aber Rammar«, sagte Balbok, »hast du ihn nicht gehört? Wir Orks sind Freunde der Gnomen.«
    »Freunde?« Die kleinen Augen des dicken Orks fixierten Balbok. »Hast du völlig den Verstand verloren?«
    »Aber der Gnom sagt …«
    »Du bist doch wirklich das blödeste Stück Ork, das mir je begegnet ist!«, ereiferte sich Rammar. »Du wirst doch nicht glauben, was der Trollfurz sagt? Denen geht es nur darum, uns kampflos zu überwältigen. Sobald sie uns in ihr Dorf gelockt haben, werden sie uns ohne Schuppenlesens umbringen, das ist dir doch klar?«
    »Douk«, erwiderte Balbok mit betrübter Miene, »daran hatte ich nicht gedacht …«
    »Woran man mal wieder sieht, wie wenig Hirn in deiner hässlichen Birne ist.«
    »… aber ich sehe auch nicht, was wir sonst tun könnten«, fuhr Balbok geknickt fort. »Ich meine, natürlich brauchen wir ihrer Einladung nicht zu folgen. Aber dann werden wir hier unten bleiben müssen und verhungern. Verstehst du, was ich meine?«
    Ängstlich schaute sich Rammar um. An diese Möglichkeit hatte er wiederum nicht gedacht.
    »Also?«, fragte der Anführer der Gnomen. »Werdet ihr unserer Einladung folgen?«
    »Korr«, antwortete Rammar nach kurzem Zögern. »Nur eins verrate mir vorher noch.«
    »Was möchtest du wissen?«
    »Seit wann sind Orks und Gnomen Freunde?«
    »Seltsam, dass du danach fragst«, meinte der Gnom und bedachte ihn mit einem verwunderten Blick. »Es ist schon immer so gewesen, weißt du das nicht?«
    »Douk«, erwiderte Rammar und zwang sich zu einem Grinsen, das entschuldigend wirken sollte, jedoch so aussah, als würde ein Warg die Zähne fletschen, »das wusste ich tatsächlich nicht.«
    Weder widersprach er, noch stellte er eine weitere Frage. Nur eines war ihm noch einmal klar geworden – dass etwas an diesem eigenartigen Ort ganz und gar nicht so war, wie es sein sollte …

4.
LORG ANN ARGOL
    Es konnte nur ein Scherz sein.
    Allerdings ein sehr schlechter.
    Noch niemals zuvor in seinem langen Leben hatte Ruuhl, Erster Dun'ras der Insel, eine schäbigere Ansammlung von Behausungen erblickt. Zelte und notdürftig zusammengezimmerte Hütten und Verschlage, die weder das eine noch das andere waren, krochen an den schwarzen Felshängen des Berges empor und boten Menschen Unterschlupf, die noch erbärmlicher wirkten als ihre Behausungen. Das Ganze als Siedlung zu bezeichnen wäre eine Beleidigung für jedes Hinterwäldlerdorf gewesen.
    Das einzige Bauwerk, das aus dem Elend hervorragte wie eine Orchideenblüte aus einem Haufen Dung und sich stolz und majestätisch über all dem Schmutz erhob, war ein aus weißem Gestein bestehender Turm, der senkrecht vom steilen Berghang aufragte und sich in eleganten Windungen in den Himmel schraubte. Natürlich kannte Ruuhl dieses Bauwerk, obwohl er es noch nie mit eigenen Augen gesehen hatte. Doch er hatte schon viel davon gehört, denn es war weithin berühmt.
    Es musste der Schlangenturm

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