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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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könnte?«
    »Ich rieche etwas«, behauptete Balbok, legte den Kopf in den Nacken und schnupperte laut.
    »Was denn?«, fragte Rammar hoffnungsvoll – der ausgeprägte Geruchssinn seines Bruders hatte sich schon manches Mal als nützlich erwiesen, wenngleich sich Rammar lieber die Zunge herausgerissen hätte, als das offen zuzugeben. »Etwa bru-mill?«
    »Douk.« Balbok schüttelte den Kopf. »Gnomen.«
    »Du riechst Gnomen?«
    »Korr.«
    »Wie weit entfernt?«, ächzte Rammar und hob seinen saparak. »Wo stecken die verdammten Grünblütigen?«
    »Weit können sie nicht sein«, war sein Bruder überzeugt. »Ich kann sie deutlich riechen – und ich kriege davon mächtig Appetit.«
    »Bist du verrückt geworden? Hat dir das Zusammentreffen mit den Kobolden denn noch nicht gereicht?«
    »Mir vielleicht schon«, antwortete Balbok mit bekümmerter Miene, auf seinen hageren Körper deutend, »aber meinem Magen nicht. Der ist leer ausgegangen, wie du weißt. Und nun hätte ich wirklich, wirklich gern was zu futtern.«
    Ohne weitere Einwände seines Bruders abzuwarten, verließ er die brüchige Straße.
    »He, wo willst du hin?«
    »Futter suchen«, lautete die ebenso knappe wie erschöpfende Antwort.
    »Bist du von allen bösen Orks verlassen?«, {*} wetterte Rammar. »Bleib hier, du unfassbar blöde, viel zu groß geratene Ausgeburt eines vom Kopf bis zum asar mit eitrigen Furunkeln übersäten …«
    Weiter kam Rammar nicht.
    Ein hässliches Knacken ließ ihn zusammenfahren, gefolgt von Splittern und Bersten – und von einem Augenblick zum anderen war sein Bruder verschwunden.
    »Balbok?«, entfuhr es ihm erschrocken.
    Keine Antwort.
    »Balbok! Bruder, wo bist du?«
    Die Beschimpfungen, die er gerade noch wie Jauche über Balbok ausgeschüttet hatte, waren schlagartig vergessen – Rammar packte die nackte Angst. Nicht, dass er sich um seinen einfältigen Bruder gesorgt hätte – natürlich nicht! –, aber die Vorstellung, auf einmal allein in diesem finsteren Urwald zu sein, jagte ihm einen gehörigen Schrecken ein.
    »Balbok? Balbok!«
    »I-ich bin hier«, drang es – sehr zu Rammars Erleichterung – gedämpft zurück.
    »Wo, umbal?«
    »Na hier! Hier unten!«
    Rammar hatte keine Ahnung, was das nun wieder zu bedeuten hatte. Überzeugt davon, dass sich sein Bruder eine weitere Narretei ausgedacht hatte, um ihn in den bochl zu treiben, verließ er den Steinpfad und folgte dem Weg, den der Hagere genommen hatte, geradewegs durch ein Meer riesiger Farne mit eigenartig geformten Blättern. So dicht wuchsen sie, dass der Boden darunter nicht zu sehen war – und das wurde Rammar zum Verhängnis.
    »Wo?«, fragte er noch einmal unwirsch, während er sich um die eigene Achse drehte und suchend nach allen Seiten blickte. »Wo bist du, verdammt noch mal?«
    »Hier unten!«, kam es erneut zurück, sodass Rammar seinen Blick auf den Boden vor sich richtete – und sah, dass dort überhaupt kein Boden mehr war! Stattdessen klaffte eine Grube von etwa drei Orklängen Durchmesser und ebensolcher Tiefe.
    Rammar zuckte zurück, doch der Schwerpunkt seiner Körpermasse war bereits über den Rand der Grube hinaus. Vergeblich ruderte er noch wild mit den Armen, balancierte auf einem Fuß an der Erdkante und versuchte, einen Schritt nach hinten zu setzen, aber es war bereits zu spät.
    Im nächsten Augenblick kippte er vornüber, und es ging abwärts.
    Mit einem gellenden Schrei plumpste Rammar in die Tiefe und schlug einen Lidschlag später hart auf. Er hörte seine Knochen knacken und war einen Moment lang benommen. Dann warf er sich stöhnend herum und blickte – zu seiner Erleichterung wie zu seinem höchsten Verdruss – in die langen Gesichtszüge seines Bruders.
    »Aber Rammar, was machst du denn?«, fragte Balbok verblüfft.
    »Wonach sieht es denn aus?«
    »Na ja.« Balbok gönnte sich ein schwaches Grinsen. »Fast könnte man meinen, du wärst in dieselbe Fallgrube gestürzt wie ich.«
    »Nicht doch«, wehrte Rammar ächzend ab. »Ich bin absichtlich hineingesprungen, damit ich dich befreien kann.«
    »Ach so?« Balboks Gesicht wurde noch länger. »Das war aber nicht sehr klug von dir. Wie sollen wir denn jetzt wieder herauskommen? Irgendwie kommt mir das ziemlich bekannt vor. Weißt du noch, damals, als wir auf der Suche nach Girgas' Kopf waren und du …« Seine Stimme wurde leiser und leiser, als er den mordlüsternen Blick bemerkte, mit dem ihn sein Bruder bedachte. Dann verstummte er ganz, und

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