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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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fest.
    »Überrascht dich das?«
    »Offen gestanden, ja. Ich dachte, die letzten eurer Art hätten Erdwelt verlassen.«
    »Nicht alle, wie du siehst.«
    »Offensichtlich.« Nestor sah sich um, erblickte die niedergemetzelten Leibwachen des Statthalters. »Ich dachte, Elfen wären zu Meuchelmord nicht fähig, aber da habe ich mich wohl geirrt. Wer hat euch geschickt? Die Clanlords? Die Inselherren?«
    »Ich weiß nichts von diesen Dingen«, sagte Ruuhl. »Ich will nur wissen, was hier geschehen ist.«
    »Und deswegen folterst du den Statthalter und massakrierst seine Leibwache?«, fragte Nestor unwillig.
    Ruuhl bedachte die im Zelt liegenden Menschenleichen mit einem geringschätzigen Blick. »Sie sind wertlos«, sagte er. »Genau wie du.« Er war der Ansicht, dass das Gespräch lange genug gedauert hatte, und gab seinen Gardisten das Zeichen, auf das sie gewartet hatten.
    So schnell und wirkungsvoll griffen sie den Menschen von beiden Seiten an, dass er kein weiteres Messer werfen konnte. Innerhalb weniger Augenblicke hatten sie ihn überwältigt und entwaffnet. Behandschuhte Fäuste, deren Knöchel mit Nieten versehen waren, krachten in sein Gesicht, bis es nicht weniger malträtiert aussah als das des Statthalters, zu dem man ihn zerrte.
    »Nun gut«, sagte Dun'ras Ruuhl gelassen, »fangen wir also noch einmal von vorn an. Was ist hier geschehen? Was ist aus Kal Anar geworden?«
    Nestor von Taik biss die Zähne zusammen, während aus seinen aufgeplatzten Lippen das Blut sickerte, und starrte den Dun'ras trotzig an.
    »Du willst es mir also nicht sagen?«
    Erneut blieb Nestor eine Antwort schuldig.
    »Nehmt euch den Statthalter vor«, wies Ruuhl seine Leute an. »Wenn wir ihn langsam in Scheiben schneiden, wird unser schweigsamer Freund schon zur Besinnung kommen.«
    »Schwein!«, stieß Nestor hervor. »Dafür wirst du bezahlen.«
    »Ach ja?«, fragte Ruuhl unbeeindruckt. »Von wem, bitte sehr, sollte mir Gefahr drohen? Von dir etwa? Oder von den eingeschüchterten Kreaturen, die sich dort draußen in ihre schäbigen Behausungen verkrochen haben?«
    »Vom König«, gab Nestor zurück.
    »Von welchem König?«
    »Dem einzigen König. Corwyn von Tirgas Lan.«
    »Von Tirgas Lan?«
    »Allerdings.«
    »Du lügst, Mensch. Tirgas Lan ist der Ort der Niederlage. Die letzte Schlacht wurde dort geschlagen und die Stadt mit einem Fluch belegt, auf dass …«
    »Der Bann wurde gelöst«, erklärte Nestor. »Erdwelt hat einen neuen rechtmäßigen König. Alle haben sich ihm zu unterwerfen – auch ihr!«
    »Ein neuer König?« Ruuhl überlegte. Es hatte Gerüchte gegeben unter jenen, die von jenseits des Meeres gekommen waren, aber er hatte nichts auf ihr Gewäsch gegeben. Da es seinesgleichen verwehrt war, das Eiland zu verlassen, war es ihm auch gleichgültig gewesen, was in der Welt der Menschen vor sich ging. Das hatte sich grundlegend geändert. Eine Verbindung war geöffnet worden, die offenbar in beide Richtungen funktionierte.
    »Wärt ihr nur ein wenig früher gekommen«, fuhr Nestor fort, »so wärt ihr ihm noch begegnet. An der Spitze seines Heeres hätte er euch in die Flucht geschlagen.«
    »Es gibt also tatsächlich ein Heer?«
    »Allerdings – und es trägt Tod und Vernichtung in die Reihen all derer, die den Frieden im Reich bedrohen.«
    »Wie überaus pathetisch«, sagte Ruuhl spöttisch. »Wo finde ich diesen König und sein Heer?«
    »Erst vor wenigen Tagen hat er ein Schiff bestiegen und ist Richtung Westen gesegelt, zurück nach Tirgas Lan. Aber du brauchst nicht nach ihm zu suchen, Elf – er wird dich finden. Und er wird alle rächen, die du auf dem Gewissen hast.«
    »Ich habe kein Gewissen«, erklärte der Dun'ras.
    »Und Verstand hast du ganz offenbar auch keinen«, versetzte Nestor. »Sonst hättest du es nicht gewagt, Hand an Corwyns Statthalter zu legen. Wer des Königs Stellvertreter angreift, der greift den König an und muss mit harter Bestrafung rechnen.«
    »Ich zittere bereits«, sagte Ruuhl amüsiert. »Glaub mir, meine Macht ist größer als die irgendeines hergelaufenen Menschenkönigs.«
    »Das dachte auch Margok – und wurde vernichtet.«
    »Margok?« Ruuhl horchte auf.
    »Der Geist des dunklen Zauberers hielt Tirgas Lan gefangen, Corwyn jedoch hat ihn besiegt und die Elfenkrone errungen. Und auch das Böse in Kal Anar hatte der Macht des Königs nichts entgegenzusetzen.«
    »Interessant«, murmelte Ruuhl, zum ersten Mal tatsächlich beeindruckt. Sollte es tatsächlich der Wahrheit

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