Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
zum Angriff zu geben. Mit zwei Fackeln stürmten sie nach draußen auf den Balkon, wo sie jedoch von Rothgan-Margok empfangen wurden.
    Der Herrscher der Dunkelelfen war so in den Zauber vertieft gewesen, den er hatte wirken wollen, dass er nicht bemerkt hatte, was in der Turmkammer vor sich ging. Als er jedoch die beiden Piraten erblickte, dämmerte ihm jäh, dass etwas nicht stimmte. Den einen tötete er, indem er ihn mit einer Handbewegung beiseite wischte und über die Balustrade in den Tod stürzte. Huggo konnte noch tapfer die Fackel schwenken – bis der Zorn des Dunkelelfen auch ihn traf.
    Schreiend verschwand der Pirat in der Tiefe, die brennende Fackel weiterhin umklammernd.
    Das Signal zum Angriff war gegeben.
    Aus der Ferne betrachtet war die lodernde Flamme, die vom höchsten Turm Crysalions in die Tiefe stürzte, nur ein winziger Funke – in Corwyn jedoch entzündete sie einen Flächenbrand.
    Bestürzt sah der König die dunklen Wolken, die sich über dem Turm zusammengezogen hatten, und die grellen Blitze, die daraus zuckten, während die Turmkuppel selbst von flackerndem Licht eingehüllt wurde. Irgendetwas schien dort oben vor sich zu gehen, und Corwyn nahm an, dass es mit den Piraten zu tun hatte, die so unvermittelt aus dem Nebel aufgetaucht waren.
    Was, so fragte er sich, wenn die Freibeuter es in Wirklichkeit gar nicht auf die Flotte Tirgas Lans abgesehen hatten? Wenn ihr eigentliches Ziel die Kristallfestung war und sie über das Auftauchen der fremden Schiffe nicht weniger verwundert waren als Corwyn und seine Leute?
    Was dann?
    Das erste Brandgeschoss, das das Katapult verlassen hatte, war zu kurz gezielt gewesen und ins Meer gestürzt. Noch war also nichts verloren – wenn allerdings erst die anderen Katapulte abgeschossen wurden und die Piraten darauf reagierten, waren die blindwütigen Kräfte des Krieges entfesselt, und niemand würde mehr aufhalten können, was dann unweigerlich folgen musste. Auf Schlag würde Gegenschlag folgen, auf Angriff Gegenangriff, Blut auf Blut – und jede Vernunft würde untergehen im Geklirr der Waffen und im Geschrei der Sterbenden.
    Es sei denn, es gelang Corwyn in den wenigen Augenblicken, die ihm noch dazu blieben, herauszufinden, ob seine Vermutung richtig war oder nur das Hirngespinst eines Mannes, der des Kämpfens müde war und sich trotz aller Wut und Enttäuschung, die er empfinden mochte, tief in seinem Inneren nach Frieden sehnte …
    Aber wie konnte er die Wahrheit in Erfahrung bringen?
    Schon waren die Geschütze ausgerichtet, und man wartete nur darauf, dass er den Befehl zum Abschuss erteilen würde. Auch die Piraten würden jeden Augenblick die Katapulte abfeuern, und dann würde es endgültig zu spät sein …
    »Los doch!«, drängte Dun'ras Ruuhl, der neben ihm stand, das blanke Schwert in der Hand. »Worauf wartest du? Du bist der König von Tirgas Lan! Zeig es diesen räudigen Hunden, die es wagen, dich anzugreifen!«
    »Noch haben sie uns nicht angegriffen«, hielt Corwyn dagegen.
    »Aber sie werden es tun, wenn du nicht schneller bist als sie. Worauf wartest du? Lass die Katapulte sprechen und schick diese elende Brut auf den Grund des Meeres!«
    »Und wenn sie mögliche Verbündete sind?«
    »Verbündete?« Mit der Schwertspitze zeigte Ruuhl auf die sich nähernden Schiffe. »Verbündete gehen nicht auf Abfangkurs, falscher König! Und was ist wohl von blutrünstigen Piraten als Verbündeten zu halten?«
    »Nicht mehr und nicht weniger als von Orks und Dunkelelfen«, konterte Corwyn kopfschüttelnd. »In der Wahl meiner Verbündeten bin ich noch nie sehr wählerisch gewesen, Ruuhl – aber ich habe jedes Mal erreicht, was ich wollte.«
    »Aber diesmal wäre es dein Untergang!«
    »Wieso? Weil es deinen Plänen zuwiderläuft? Weil du mit dem Auftauchen der Piraten nicht gerechnet hast?« Corwyn blickte in Dun'ras Ruuhls von Hass verzerrte Züge – und fragte sich, wie er jemals auf den Dunkelelfen hatte hören können.
    Vielleicht hatte Ruuhl recht und sie waren einander tatsächlich ähnlicher, als er es sich hatte eingestehen wollen – aber jetzt war Schluss damit.
    »Geschützmannschaft!«, gellte sein Befehl über das Deck. »Katapult neu ausrichten! Wir greifen die Festung an!«
    »Was?«, zischte Dun'ras Ruuhl.
    »Aber Sire«, wandte auch der Kapitän des Schiffes ein, »wir …«
    »Keine Zeit für Erklärungen!«, stellte Corwyn klar. »Ich möchte, dass die Festung beschossen wird, verstanden?«
    »Aber die

Weitere Kostenlose Bücher