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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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dies Gift ist bereits in dir gewesen. Ihr Menschen betrügt euch selbst, indem ihr euch einredet, von Natur aus gut und zu Höherem berufen zu sein. Auch die Elfen dachten einst so – dabei war ihnen die Bosheit ebenso gegeben wie allen anderen Kreaturen Erdwelts. Die eigene Arroganz war es, die sie betrogen hat, genau wie dich!«
    »Das ist nicht wahr!«
    Erneut prallten die Klingen in rascher Folge aufeinander. Diesmal war es wieder Corwyn, der vor den wütenden Attacken seines Gegners zurückweichen musste.
    Noch immer zuckten Lichtblitze von der Festung herab. Einer stach ins Wasser, das daraufhin brodelte und zischte, ein anderer traf eine Kogge mittschiffs, die daraufhin in einem grellen Feuerball auseinanderflog.
    Nur schwelende Trümmer blieben von dem Segler …

25.
LARKOR'S KURSOSH
    In dem Augenblick, als ihr die feurige Lohe entgegenschoss, geschleudert von den Händen des Mannes, den sie vor Unzeiten geliebt hatte, kehrte Alannahs Erinnerung zurück.
    Was genau es war, das den Bannfluch brach, den Farawyn der Seher über sie verhängt hatte, wusste sie nicht. War es das Entsetzen? Die Todesangst? Oder die Angst davor, abermals zu versagen? Oder war einfach nur die Zeit gekommen, dass sich ihr die Vergangenheit offenbarte?
    In diesem Moment kehrte das Wissen jedenfalls zu ihr zurück, brach im Bruchteil eines Augenblicks über sie herein wie eine Springflut.
    Plötzlich wusste Alannah, wer sie war.
    Sie erinnerte sich an ihre Jugend.
    An Siege und Niederlagen.
    Schmerzlichen Verlust.
    An das, was in all den Jahrhunderten, die seither verstrichen waren, tief in ihr verborgen gewesen war …
    Dann riss sie die Hände zur Abwehr empor, und statt von den Flammen verzehrt zu werden, die ihr grässlicher Gegner auf sie geschleudert hatte, ließ sie eine Wand entstehen, die sowohl sie als auch Lhurian vor der Vernichtung bewahrte.
    Eine Wand aus Eis …
    So wie die Flammen aus Rothgan-Margoks Klauen schossen, wuchs eine Kaskade bläulich schimmernden Eises aus Alannahs Händen, um sich vor ihr zu einem massiven Hindernis aufzutürmen, auf das die Flammen trafen.
    Es zischte, als die verfeindeten Elemente einander begegneten, und das Eis schmolz und verdampfte, sodass schlagartig weißer Nebel die Turmkammer erfüllte, doch es gelang dem Ansturm des Feuers nicht, den Wall zu durchbrechen.
    Augenblicke lang lieferten sich beide Seiten ein gnadenloses Duell – das Feuer, das mit unverminderter Wut aus den entstellten Klauen züngelte, und das Eis, über das Alannah vermittels ihrer Gedanken gebot.
    Der Nebel wurde so dicht, dass man die Hand kaum noch vor Augen erkennen konnte, während beide Seiten ihr Äußerstes gaben. Alannah musste ihre ganze Kraft und Konzentration aufwenden, um den Feuersturm aufzuhalten, und sie konnte den Hass fühlen und den Irrsinn, die ihr von der anderen Seite des Walls entgegenbrandeten, so voller Bosheit und Zorn, dass nichts auf Dauer dagegen bestehen konnte.
    »Wie ich sehe, erinnerst du dich!«, rief Rothgan-Margok höhnisch, den das magische Kräftemessen weit weniger anstrengte als sie. »Diese erstaunliche Fähigkeit von dir war der Grund, weshalb sie dich ›Eisblume‹ nannten. Nicht besonders einfallsreich, oder?«
    Zu gern hätte Alannah etwas erwidert, hätte sie ihre Abscheu und ihren Widerwillen zum Ausdruck gebracht, die sie Rothgan-Margok gegenüber empfand, aber den Zauber aufrechtzuerhalten nahm ihre ganze Konzentration in Anspruch. Mit jedem Augenblick wurde sie schwächer, und sie fühlte, wie sie sich Schritt für Schritt dem Abgrund der Bewusstlosigkeit näherte.
    »Ist das alles?«, rief ihr Gegner. Dann, noch einmal: »Ist das alles, was du vermagst? Damit willst du mich bezwingen?«
    Alannah zitterte am ganzen Körper. Tränen traten ihr in die Augen. Sie war dem Zusammenbruch nahe, und ihr unbarmherziges Gegenüber spürte es.
    »Genug jetzt!«, schrie er sie an. »Nun sollst du sehen, was die Macht des Kristalls tatsächlich vermag!«
    Er riss die Hände empor, und sie fühlte, wie die Wucht des Feuers schlagartig zunahm. Sie schloss die Augen und aktivierte ihre letzten Kraftreserven, obwohl sie wusste, dass der Sturm, der sich drohend vor ihr zusammenballte, die Mauer einreißen würde, die sie so mühsam errichtet hatte. Er würde mit furchtbarem Zorn über sie hinwegfegen und sowohl sie als auch ihre Begleiter vernichten.
    Und alle Hoffnung für Erdwelt war dahin …
    »Rede nicht, sondern kämpfe!«, forderte Corwyn und ging zum Gegenangriff

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